Kapitel 3

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Okay. Jetzt tief einatmen...
Ich klopfe an die Tür und höre ein freundliches "Ja bitte?" von einer Frauenstimme.
Ich öffne die Tür und mir stockt der Atem. Vor mir steht die Lehrerin, die vorhin noch mit dem Direktor rumgemacht hat! Haha, das kann ja noch lustig werden...

"Du musst die neue Schülerin sein. Willkommen in der Klasse. Ich bin Frau Duncan, deine Mathe- und Klassenlehrerin." sagt sie genervt. Ich glaube beste Freunde werden Frau Duncan und ich jetzt nicht.

"Ja, die bin ich." sage ich freundlich und lächle sie dabei an. Nur weil sie mich nicht mag, heißt es ja nicht, dass ich unfreundlich zu ihr sein muss.

"Okay. Dann stell dich mal der Klasse vor." sagt sie.
Ich nicke ihr zu und drehe mich zur Klasse.

"Hey, ich bin Josie Brooks und 17 Jahre alt. Noch Fragen? Dann nicht." Die beiden letzten Sätze habe ich so schnell gesagt, dass die anderen keine Zeit hatten, um sich zu melden.

"Kann ich mich jetzt bitte setzen?" Frage ich Frau Duncan.

"Ja, setz dich neben Blair." sagt sie und deutet auf ein hübsches Mädchen.

Sie hat lange braune glatte Haare die ihr bis zum Bauchnabel geht und blaue Augen wie ich. Dazu hat sie noch eine schlanke Figur.

Ich nicke noch mal zu Frau Duncan und setze mich neben Blair.

Ein "Hey" höre ich.

Ich drehe mich zu Blair und sage auch "Hey".

"Was hast du mit Frau Duncan gemacht? Normalerweise ist sie nicht so kalt zu jedem." fragt sie mich.

"Weiß nicht. Vielleicht hat sie schlechte Laune?" sage ich, woraufhin wir lachen.

"Mrs Brooks und Mrs Robins! Im Unterricht wird nicht gesprochen! Aber wenn ihr wollt, könnt ihr ja nachher beim Nachsitzen weiter quatschen." sagt Frau Duncan im strengen Ton. Ich hab eine Idee. Mal sehen ob sie funktioniert...

"Frau Duncan, ich glaube nicht dass es nötig ist, dass Blair und ich nachsitzen müssen." sage ich überfreundlich und klimpere mit meinen Wimpern.

"Du hast recht Josie. Das ist nicht nötig." sagt sie daraufhin mit einem genervten Ton. Wie es aussieht hat sie meine Anspielung verstanden.

Theoretisch kann ich sie erpressen! Aber ne, so bin ich ja nicht.

Ich werde aus meinen Gedanken gerissen, als ich bemerkte, wie die ganze Klasse mich anstarrt. Sogar Blair guckt mich etwas verdutzt an. Ich schenke ihr nur ein belustigtes Lächeln und widme mich wieder dem Unterricht zu.

Die erste Stunde ist jetzt vorbei. Blair hat mir im Unterricht angeboten, mir in der Pause die Schule zu zeigen und ich nahm das Angebot gerne an. Apropos Unterricht! Der Unterricht war mega lustig! Blair und ich haben uns die ganze Zeit total tot gelacht!

Frau Duncan hat mich immer ran genommen, besonders bei den schweren Aufgaben. Aber sie wusste da ja nicht, dass ich ein Nerd bin und deshalb auch jede Aufgabe korrekt beantworten konnte. Ich seh nicht aus wie ein Nerd, bin aber einer. Jedenfalls hab ich ihr immer die richtigen Antworten gesagt, und sie hat dann immer mit einem etwas verärgertem Ton gesagt, dass es richtig ist.

Ihr Gesicht war zum schießen gewesen! Blair und ich haben dann immer einen Lachflash bekommen!

Blair zeigt mir gerade die Schule und natürlich unterhalten wir uns.

"Okay und jetzt sag mir die Wahrheit. Warum behandelt dich Frau Duncan so komisch?" Fragt sie mich.

"Naja..." fange ich an.

"Jaa??" hakt sie nach.

"Also. Als ich heute Morgen ins Sekretariat gehen wollte, um meine Sachen abzuholen, wurde mir gesagt, dass ich sie mir beim Direktor holen soll. Ich bin dann in sein Zimmer gegangen und sehe, wie Frau Duncan auf dem Pult liegt und der Direktor ihren Hals herunter küsst. Und das schlimmste daran ist, dass sie auch noch halbnackt waren! Ich schwöre dir, ich werde jetzt wahrscheinlich an einem lebenslangen Trauma leiden müssen!" sage ich ihr und wir müssen uns mal wieder vor Lachen den Bauch halten.

"Oha! Du tust mir jetzt auf jeden Fall leid! Ich glaube ich begleite dich demnächst mal zur Psychologen, haha!" sagt sie und krümmt sich vor Lachen.

"Hahah, auf jeden Fall! Ich habe lange nicht mehr so viel gelacht. Ich bin froh, dass Frau Duncan uns zusammengesetzt hat." sage ich, als ich mich vom Lachflash erholt habe.

"Ja, finde ich auch." sagt sie.

Ich habe meine Meinung geändert. Ich versuche mich jetzt doch anzufreunden. Es gibt ja auch Menschen, die nicht auf Geld und Berühmtheit achten. Also kann ich mir ja auch richtige Freunde suchen und wenn man deutlich merkt, dass sie nur mit mir befreundet sind, weil ich mit Jack verwand bin und viel Geld habe, schicke ich sie einfach weg.

So! Das ist jetzt mein neuer Plan.

WEIL ICH DICH LIEBEWo Geschichten leben. Entdecke jetzt