Kapitel 18

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"Die Anführer meiner Gruppe wollen, dass du einige Dokumente von deinem Vater stiehlst. Sozusagen als Beweis dafür, dass du es ernst meinst und man dir in gewissem Maße vertrauen kann.", begann Maranus mir das weitere Vorgehen zu erklären. Kaum das mein Gehirn seine Worte verstand, überlegte ich mir auch schon wie ich am besten Dokumente von meinem Vater stehlen konnte. Leicht würde das auf jeden Fall nicht werden, egal wie wichtig oder unwichtig diese Papiere für meinen Vater waren. Er bewahrte sie alle in seinem privaten Arbeitszimmer auf und dort hinein zu gelangen würde schwierig werden.

"Was für Dokumente?", wollte ich von ihm wissen.

"Genaues wissen wir auch nicht wirklich. Angeblich befinden sie sich in einem Ordner mit der Aufschrift GS-SW-3472. Es handelt sich dabei um wichtige Papiere, welche von einigen Königssoldaten einem getöteten Rebellen abgenommen wurden. Es ist nicht gut, wenn sie noch länger als nötig im Besitz des Königs bleiben. "
Gespannt hatte ich ihm zugehört und nickte verstehend. Mir war klar warum sie sie zurück haben wollten. Ich wöllte auch nicht, dass mein Feind Informationen über mich hätte, für die eine andere Person sogar hatte sterben müssen.

"Okay, aber es wird einige Zeit dauern bis ich die Dokumente habe. Noch weiß ich nicht wann und wie ich am besten in Vaters Arbeitszimmer komme. Ich muss mir erst einen Plan überlegen, schließlich kann ich da ja einfach so reinspazieren.", gab ich ihm zu bedenken. 

"Das wissen wir, aber du wirst die Papiere nicht alleine holen müssen. Ich soll mit dir kommen, wahrscheinlich um sicher zu gehen, dass du keine Dummheiten mit diesen Dokumenten anstellst. Der Vorteil ist aber auch, dass ich dann aufpassen kann, dass du nicht erwischt wirst. Es wäre doch echt schade, wenn du schon bei deinem ersten Auftrag gefasst werden würdest, nicht wahr?" Verschmitzt zwinkerte er mir zu und ich spürte, wie mir die Röte ins Gesicht schoss. Verdammt, was sollte das denn jetzt werden?

"Alles gut? Du bist ganz rot.", fragte er neckend und in vollem Bewusstsein, dass er für die Röte in meinem Gesicht verantwortlich war. Spielerisch schlug ich ihn auf den Arm, woraufhin er nur lachte. Es war ein schönes Lachen und der dunkle Klang jagte mir einen wohligen Schauer über den Rücken. Warte, HALT! Was dachte ich denn bitte da?!

"Ich werde trotzdem erst einige Informationen zusammentragen müssen, bevor wir es versuchen können. Das muss gut geplant werden.", versuchte ich abzulenken und wieder auf das eigentliche Thema zurück zu kommen. Tadelnd zog er eine Augenbraue hoch und öffnete den Mund um etwas zu sagen, als plötzlich ein heftiger Windstoß durch den Gang fegte und uns beinah von den Füßen riss. Erschrocken blickten wir uns um und ich sah Sir Soylan ein kleines Stück von uns entfernt stehen, doch er guckte nicht gerade freundlich. Mit festem Blick fixierte er Maranus. Ohne Frage war der Windstoß von dem Toten gekommen. Seine Macht beeindruckte mich, denn zuvor hatte ich so etwas noch nie erlebt.

"Ihr solltet lieber wieder auf das eigentliche Thema zurückkommen. Alle anderen Angelegenheiten zwischen ihm und euch solltet ihr lieber nicht hier klären." Seine Stimme klang düster und er sah Maranus fast schon mörderisch an. Ob es daran lag, dass Maranus es gewagt hatte mich in Verlegenheit zu bringen, wusste ich nicht. Doch eins war klar: Wenn Maranus so weiter machte, würde er diesen Flur wahrscheinlich nicht lebend wieder verlassen. Dafür war Sir Soylan ein viel zu kontrollierender Aufpasser. 

"Das war mein 'Aufpasser'. Er meint, wir sollen unseren Fokus auf den Dokumenten lassen und alles was nichts damit zu tun hat wo anders klären.", erklärte ich Maranus, welcher mich fragend ansah. Ein gefährlicher Zug huschte über sein Gesicht.

"Und was ist, wenn wir diese anderen Angelegenheiten nicht wo anders klären? Was passiert dann?", fragte er herausfordernd. Erschrocken schnappte ich nach Luft. Was hatte er denn vor?

Grey Soldiers ~ ManipulationWo Geschichten leben. Entdecke jetzt