Kapitel 21

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Perplex sah ich ihn an.
"Guten Morgen?"

Was wollte er denn hier?

Belustigt lächelte er, als er meine Verwirrung bemerkte.

"Entschuldige bitte, dass ich so unangemeldet hier auftauche. Ich dachte mir nur, dass du vielleicht Lust auf eine Art Spaziergang hättest an diesem wunderschönen Morgen?", ein verschmitztes Grinsen umspielte seine Lippen.

Vollkommen irritiert starrte ich ihn an. Ein Spaziergang? Nur er und ich?
Mir drängte sich wieder das was Ramon mir erzählt hatte ins Gedächtnis. Augenblicklich spürte ich, wie mir die Röte ins Gesicht schoss.

"Warum fragst du gerade mich das?", stellte ich die wahrscheinlich dümmste Frage die man in dieser Situation hätte stellen können. Doch nun war sie bereits ausgesprochen.

Irritiert sah er mich an, nahm die Frage aber jedoch so hin. "Wieso sollte ich dich denn nicht fragen? Immerhin bist du die Einzige, die ich bisher hier kenne und wir werden die nächsten Monate mehr oder weniger durch das Training und so zusammen verbringen."

Also ging es ihm gar nicht darum, nur mit mir einen Spaziergang zu machen weil er mich mochte, sondern weil ich seine einzige Option war? Weil er niemanden sonst hier kannte?

"Warum änderst du dann nichts daran, dass ich die Einzige bin die du hier kennst? Ich bin sicher eines der Dienstmädchen würde bestimmt gerne mit dir einen Spaziergang machen und dann lernst du auch andere Leute kennen.", schlug ich ihm mit Sarkasmus in der Stimme vor um meine Enttäuschung zu verbergen. Irgendwie hatte wohl ein kleiner, naiver Teil von mir gehofft, dass er etwas mit mir unternehmen wollte, weil er es selbst wollte. Und nicht nur aus rein praktischen Gründen.

Leicht legte er den Kopf schief und betrachtete mich. "So war das doch nicht gemeint." Ihm schien jetzt erst wirklich klar zu werden, wie seine Worte geklungen hatten. Beinah entschuldigend sah er mich an.

Stumm sah ich zurück. Mein Gesicht eine Maske. Was hatte ich mir dabei gedacht zu hoffen?

"Gabriella bitte. Das...war blöd von mir. Natürlich frage ich dich, weil ich mit dir spazieren gehen will.", versuchte er sich irgendwie aus der Situation zu retten und sah fast schon gequält aus.

Flehendlich sah er mich aus seinen Bernstein-Augen an.

"Warum lässt du ihn so zappeln? Du willst doch auch mit ihm Zeit verbringen.", erklang plötzlich die Stimme von Ramon hinter mir. Beinah hätte ich gelacht und geschrien. Und das beides gleichzeitig. Denn einerseits hatte er recht, ich wollte auch mit Maranus Zeit verbringen. Doch da war dieser kleine fiese Hintergedanke, dass er es doch nicht so meinte wie er es gesagt hatte und es für ihn wirklich nur um praktische Gründe ging. Unentschlossen biss ich mir auf die Unterlippe.

"Also gut.", stimmte ich Maranus schließlich nun doch zu und augenblicklich atmete er erleichtert auf. "Aber gib mir einen Moment." kurz deutete ich auf den Mantel und er nickte.

Rasch schloss ich die Tür und lehnte mich mit dem Rücken dagegen. Gierig saugte ich Luft in meine Lungen. Seltsamerweise fühlte sich mein Herz sonderbar leicht an und ein warmes Gefühl breitete sich in meiner Brust aus. Doch noch immer spukte dieser fiese Hintergedanke in meinem Kopf umher und dämpfte meine Freude ein wenig.

Mein Blick fiel auf Ramon, welcher nach wie vor auf meinem Bett saß und mich nun erwartend ansah. "Das war ja mal die dümmste Einladung zu einem Date die ich jemals gehört habe. Und ich habe schon einige dumme gehört."

Vor Schreck riss ich die Augen auf und die Röte schoss mir augenblicklich ins Gesicht. "Was!? Das ist doch kein Date!"

Ungläubig zog er eine Augenbraue hoch und sah damit viel älter aus als er war. "Was soll das denn sonst sein?"

Grey Soldiers ~ ManipulationWo Geschichten leben. Entdecke jetzt