Kapitel 15

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Ich erwachte müde und mit Nackenschmerzen. "Hey. Endlich wach?", fragte Daim und reichte mir eine Tasse. "Woher hast du die denn?", sagte ich und nippte an dem Tee. "Ich dachte ich sollte dich mit etwas süßem wecken."
Und er hatte Recht, der Tee war so süß wie warm. Daim beugte sich herunter und gab mir einen Kuss. "Ich kann es noch gar nicht fassen.", murmelte ich und fuhr mit meinen Fingern über meine Lippen. "Ich auch nicht", er seufzte kurz und streckte sich.
Plötzlich knallte etwas. Es erschrak mich so sehr, dass ich meine Tasse fallen ließ. Sie zerbarst auf dem Boden. Daim riss die Tür auf und schrie mir zu: "Komm!"
Ich sprang auf und rannte so schnell es ging mit meinen zittrigen Beinen hinter Daim her.
"Was ist hier los?!", rief ich als ich die verwüstete Eingangshalle sah. Plötzlich hatte ich Daim verloren. "Daim?!"
Zisch!
Ein Pfeil schoss knapp an mir vorbei und bohrte sich in die Wand. Ich drehte mich zu der Eingangshalle, doch ein Mann trat mir in die Magengrube. Ich spuckte Blut und sank auf den Boden. Er hob mich jedoch wieder hoch und schleuderte mich herum. Ich landete auf dem kalten Mamorboden. Der Mann kam wieder auf mich zugerannt. Zum Glück hatte ich immer einen Dolch in meinem Gewand. Ich zerrte ihn heraus und stacht zu, er schrie auf und ich zog den Dolch wieder heraus. Ich stach in sein Auge. In seinen Bauch und in sein Herz. Bis er tot zu Boden fiel. Ich starrte die Leiche an und ließ den blutigen Dolch fallen. Ich hatte zwar immer mit Bryan gekämpft aber einen lebendigen Mann zum Tot zu führen...
Ich kreischte und fiel auf den Boden. Meine Kraft gelang nach Außen und ließ den Boden wie funkelnde Sterne wirkten.
Plötzlich tauchte Nathan auf. "Bay! Hör auf!", doch da musste er schon sein Schwert ziehen und hielt einen anderen Mann ab ihn zu töten. "BAY!!!", schrie er.
Er wirbelte herum und schlug dem Mann den Kopf ab. Mir wurde bewusst was gerade passiert war. "NEIN!", kreischte ich und rannte los. Meinen Dolch wieder in der Hand sprang ich den Mann an und stach ihm ins Herz.
Tot. Tot. Tot. TOT!!!
Nathans Kopf lag entfernt von seinem Körper. Der Mann hatte ihm den Kopf abgeschlagen. Nicht Nathan ihm, sondern er Nathan! Tränen stiegen in meine Augen und ich weinte. "Nathan... Nathan... Nathan...", ich nahm den Kopf in meine Hände. Nathans braunen Augen waren weit aufgerissen und starrten mich an. Ich schloss zitternd seine Augen und drückte seinen Kopf an meine Brust. Wie sollte Sara das aufnehmen?! Nathan war tot!
Ich konnte es nicht verhindern, meine Kraft übernahm mich und die ganze Eingangshalle wurde von meiner Macht ummantelt, es sah aus als säße ich im Universum.

Ich weiß nicht wie viele Stunden, Minuten, Sekunden vergangen waren, als mich Daim so entdeckte. "Bay... wer ist das?", fragte er und ließ sich vor mich auf die Knie fallen. "Nathan... er ist eingeschlafen", murmelte ich geistesabwesend. "Bay. Los gib... gib mir seinen Kopf.", flüsterte Daim und nahm mir Nathans Kopf ab. Er legte ihn neben seinen Körper und wandte sich wieder mir zu. "Bay. Bay! Es tut mir leid! Du musstest so was sehen.", flüsterte er nochmal. Ich schrie auf und krallte mich an Daim blutüberströmtes Hemd. Er zog mich an sich und hielt mich fest. "Es ist vorbei..."
"Nein. Entschuldigung, ich kann dich nicht anlügen. Es wird nie vorbei gehen.", er drückte mich noch fester.
"Kannst du damit leben? Dass alles stirbt wenn du bei mir bist?"
Ich wusste, dass er mich damit abschrecken wollte. Aber ich konnte nicht ohne ihn sein.
"Ja, ich nehme es in Kauf!"
"Bay... ich will nicht, dass du leidest, aber ich will dir die Möglichkeit lassen. Ja?" Ich blickte auf und er senkte sich zu mir herunter. Seine Lippen waren blutig. Ob es sein Blut oder das von jemand anderem war wusste ich nicht. Aber trotzdem küsste ich ihn.
Langsam verschwand meine Kraft wieder.

The girl in the starsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt