Kapitel 20 - Dunkelheit und nichts als Dunkelheit

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Wie lange war ich schon hier? Wo war Daim? Lebte Daim noch?
Ich... bin tot? Wieso ist Daims Körper verraucht? Dunkelheit, wieso ist hier nur Dunkelheit? Daim! Daim hilf mir!
"Hey! Wir sollten los!", ein Tritt gegen mein Bein ließ mich hochschrecken. "Lass uns gehen!", ich rappelte mich auf und rieb mir den Schlaf aus den Augen. "Komm!", ich sprang auf als er los ging. "Du sagtest du wollest mir alles erklären!", sagte ich und er drehte seinen Kopf zu mir. "Okay, also vielleicht sollte ich dir etwas über die Kinder der Schatten erzählen." Er seufzte und begann zu erzählen: " Sie können durch die Kraft die sie besitzen, sowas wie ein Portal zu einem anderen Ort, einer anderen Dimesion öffnen. Und nur er kann das Portal wieder öffnen, aber er braucht genug Kraft um das zu bewerkstelligen. Das bedeutet, dass wir so lange nicht hier raus kommen, bis Daim genug Kraft hat. Wir sind von ihm abhängig. Normalerweise werfen die Schattenkinder hier nur Leute rein die gefoltert werden sollen, aber anscheinend hat Daim die Kontrolle darüber verloren. Vielleicht kommen wir hier auch nie wieder heraus!" Ich starrte ihn an und murmelte noch eine Frage: "Wieso ist Daim so?" Jack blickte auf mich herunter und lächelte gequält. "Er war mal ein sehr lieber und braver Junge, aber das hat sich geändert. Ich glaube, dass er sich schon nach dem Tod meiner Eltern so änderte. Früher sagte er immer: Es war meine Schuld! und weinte. Und auf einmal prügelte er sich und dann verschwand er. Ich suchte ihn, doch er war nirgends zu finden, ich dachte er sei tot.", ich starrte ihn an, Tränen schossen in meine Augen, ich schüttelte meinen Kopf um von den Tränen loszukommen. "Wieso?", fragte ich und zog an Jacks Mantel. Er blieb stehen und drehte sich um. "Wer weiß? Aber ich bin froh dass er jemanden wie dich gefunden hat." Mich überkam eine Gänsehaut, irgendwas war komisch an dem was er sagte, so als würde es nicht passen.
"Vorsicht!", er riss mich am Arm und ich taumelte. Vor mir lag nur Dunkelheit. "Was? Was willst du?", ich sah ihn böse an. "Siehst du das nicht? Da! Dieses Ding ist sowas wie Masse, worin du fast ertrunken bist.", er wirkte gefasst und genervt von mir. "Und wie siehst du das?" "Ich habe mir Tricks angelernt, sowas lernt man wenn man fast sein Leben lang hier drin festsitzt."
Er lief los und sprang einen Satz, drehte sich um und winkte mich zu sich. Ich holte ein wenig Anlauf und sprang, landete und fiel auf meine Knie. "Ha! Unsportlich also auch noch!", ich riss meinen Kopf hoch und schmollte. "Na komm, weiter!"
Wir sprangen bis er anfing zu lachen und mich angrinste. "Ich verstehe wieso Daim dich mag." Ich schaute ihn verwirrt an, als plötzlich etwas laut schallte. Es klang wie Schritte, laute scheppernde Schritte. Und dann knallte etwas, wie eine Explosion, ich schmiss mich auf den Boden und schrie. Ich hielt mir meine Ohren zu, es wurde immer lauter. Die Dunkelheit wurde noch dunkler und das Scheppern kam jetzt von vorne. "Neeeein!", Tränen rollten über meine Wangen, mein Herz zog sich zusammen. "Was zur Hölle!", hörte ich Jack schreien. Jemand packte mich, es war Jack, er zog mich an sich und zerrte mich hoch. "Lass uns weglaufen!", er begann zu rennen, seine Hand schlang sich um meinen Arm es tat weh. "Jack! Ich kann nicht mehr!!", das Scheppern wurde immer lauter und Jack immer schneller.
Irgendwann riss er mich herum und sein Kopf schnellte auf meinen zu. Er küsste mich. Er küsste mich?!?!
Und dann wurde alles hell. Es brannte in meinen Augen, ich wollte auf den Boden fallen, doch Jack packte mich an den Armen, zerrte mich hoch und verfrachtete mich auf einen Tisch. Er küsste mich wieder, aggressiv und lechzend. Es tat weh, seine Fingernägel bohrten sich in meinen Arm und Oberschenkel. "Fass mich nicht an!", kreischte ich und versuchte ihn wegzuschieben.
"Oh! Schau, du musst dich beruhigen!", ich blickte nach links, da stand ein Krankenbett und darin lag eine zitternde Person, die Person zuckte auf, ein Schlauch der in ihrem Mund steckte wurde rot, es war blut. Die Haare waren zerzaust. Es dauerte ein paar Minuten, als ich plötzlich etwas Schreckliches erkannte. Ich fiel auf die Knie, die Tränen rollten wieder über mein Gesicht. "Daim!", hauchte ich und weinte.
Ich war die Person im Bett, ich starb gerade. Und Daim hält meine Hand während Ärzte um mich herumwusseln. Es war nicht Daim der mich in das schwarze Gefängnis sperrte, sondern Jack. Jack wollte mich töten und Jack wollte Daim verletzten, vielleicht sogar töten.
"Du...!", keuchte ich und rutschte von ihm weg, als er plötzlich ein Messer zog und mich auf die Beine zog, Jack sah tödlich aus.
Er wollte mich töten!

The girl in the starsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt