Kapitel 27 - Spätes Wiedersehen

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Ich stand in der Küche, machte mir ein Brot und biss ab. Es waren schon mehr als sechs Wochen her,seit Daim verschwunden war. Ich wusste weder wo Daim noch wo Jack sich befand, jedoch musste ich stillhalten. Das hatte ich in meiner Kindheit gelernt, wegrennen; sich verstecken; wieder wegrennen, so hatte ich gelebt bis ich Daim traf. Ich musste vor den Männern fliehen, die meine Eltern umbrachten, weil auch ich für sie nicht mehr wert war als der Tod für die Menschheit, etwas was man bekämpfen musste. Ich stieß mich von der Tischkante ab und griff mir meine Jacke. Als ich aus der Tür trat warf ich mir die Jacke über und rannte die Treppe herunter. Ich ging immer mal wieder in die Stadt um mir einen klaren Kopf zu machen. Mein Herz raste manchmal, wenn ich dachte, dass ich Daim sah oder Jack irgendwo hinter einer Ecke auftauchen würde. "Hallo", ich trat in einen kleinen Laden in der Stadt, setzte mich an einen Tisch und wartete auf einen Kellner. "Wie kann ich ihnen helfen?", die dunkle Stimme ließ mich kurz zusammenzucken, doch ich bestellte immer dasselbe welshalb ich kaum mehr Angst hatte etwas zu sagen. "Einen Roten Tee bitte", lächelnd schob ich dem Kellner meine Bestellkarte zu und blickte auf. "Bay...", Gilbert stand vor dem Tisch und lächelte mich an. "Hey, Gil! Du hast es überlebt!", rief ich in meiner Freude und fiel ihm um den Arm. Er lachte und flüsterte: "Könntest du bitte ein wenig leiser sein?" Ich schmunzelte und nickte während ich rot wurde.

"Wie hast du überlebt?", war meine erste Frage als er sich hinsetzte.
"Ich habe nur knapp überlebt, die Kugel hat zwar meine Brust durchschlagen, aber das Herz wurde verschont. Der Arzt hat gesagt, wenn ich auch nur ein bisschen tiefer eingeatmet hätte wäre ich jetzt tot." Und obwohl das was er sagte mir einen Schauer über den Rücken jagte lächelte er ruhig.
"Und was war mit dir?", sein Lächeln schwand ein klein bisschen und ich wusste, dass wenn ich ihm die Wahrheit sagen würde; er entweder entsetzt über mich war oder entsetzt über Daim.
Aber ich hatte mir geschworen ernst zu bleiben und immer die Wahrheit zu sagen. "Das könnte jetzt wahrscheinlich zu lange dauern deswegen kommt jetzt die Kurzfassung", ich räusperte mich und blickte auf "Nachdem mich der Mann mitgenommen hat wurde ich in seine Gruppe aufgenommen. Sie haben mich auf den richtigen Pfad geführt." Gil runzelte die Stirn. Er konnte mir das nicht abkaufen. "Und er hat einfach so mich angeschossen um eine Wildfremde wie dir zu helfen?", Gil stellte Daim dar wie jemanden schlechten. Ich wollte nicht, dass er so über Daim redete. "Naja wir mussten uns aneinander gewöhnen, aber jetzt sind wir alle ein gutes Team."
Daim schüttelte den Kopf und sagte etwas was mich entsetzte: "Und? Wieso bist du nicht zurückgekommen? Zu mir, wieso bist du bei ihnen geblieben? Was bist du?"
"Was ich bin...?", flüstere ich und meine Hand begann zu zittern während ich mich an meiner Teetasse festkrallte. "Du würdest es nicht glauben wenn ich es dir sagen würde." Gil legte wie er es immer machte seinen Kopf schief und nahm meine Hand. "Was ist es? Sag mir die Wahrheit, ich bin immer für dich da." Die Tränen verschimmerten mir die Sicht und ich blickte an die Decke um meine Tränen wegzublinzeln.
"Du bist so wie früher, das gefällt mir."
In letzter Zeit hatte ich soviel Schreckliches erlebt, dass es mir guttat jemanden zu treffen, der mir noch so bekannt war wie Gilbert.
"Ich bin ein Kind des Universums. Ich bin anders.", ich begann alles von Anfang zu erzählen.
Und Gil hörte aufmerksam zu.

The girl in the starsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt