Kapitel 25 - Das Universum spielt

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Daim spielte mit meinem Haar, ich lächelte und drehte meinen Kopf zu ihm. Ich hob meine Hand und zeichnete Linien in die Luft, leichte Funken sprühten aus meinen Fingerspitzen. Daim lächelte und sagte: "Ich mochte es schon immer wenn du das getan hast. Es passt zu dir und deiner Art."
"Daim, ich sollte dir etwas sagen. Als... ich gerade wieder... zu mir kam, hatte ich so etwas wie Geistesblitze. Und in einem von ihn wurde etwas erklärt. Der Grund wieso wir... das was wir... gerade... getan haben nicht hätten tun sollen, das erschien vor mir. Daim, willst du das wissen was ich weiß?", ich blickte ihn an, drehte mich rüber und auf ihn drauf, mein Kopf lag auf seiner Brust. "Willst du das?", Daim streifte durch mein Haar und lächelte glücklich. "Später, mach diesen Moment nicht kaputt. Tust du das für mich, bitte?", er sah mich mit seinen Augen an, als wäre er ein Rehkid. Ich konnte nicht nein sagen, oder wiederstehen. Langsam beugte ich mich zu ihm und küsste ihn, er grinste während des Kusses. Wir rollten uns herum, seine Finger strich meinen Nacken entlang.

Ich saß am Tisch, biss in ein Fladenbrot und wartete dass Daim wieder auftauchte. Er sagte er wolle kurz noch etwas Wasser holen, langsam langweilte ich mich. Aber ich fand es besser ihn erstmal nicht zu sehen, denn dann würde ich wieder an die verbrachten Stunden denken und das wäre viel zu peinlich. Es klopfte, ich sprang auf und riss die Tür auf. "Daim!", ich warf mich in seine Arme und er taumelte kurz nach hinten.
Daim trat ein und setzte sich an den Tisch, er nahm meinen Rest vom Fladenbrot und stopfte sich ihn in den Mund. Ich konnte ihn nicht weiter im Unklaren lassen. Alles was ich erfahren hatte, tat mir leid und verschloss mein Herz weiter. Er sah so glücklich aus, ich wollte es nicht wieder kaputt machen. Aber ich konnte ihn nicht im Dunkeln tappen lassen, mein Herz tat weh und ich wusste, dass wenn ich Daim das erzählte was ich alles gesehen hatte, sein Herz auch brach. Doch manchmal ging es nicht anders.
"Daim, wir durften das nicht, weil wir beide unsterblich sind. Wir können nicht sterben!"

Er erstarrte und drehte sich ruckartig um. "Wie bitte?", fragte er. "Wir beide können nicht sterben, deswegen würden wir, wenn wir ein Kind zeugen würden, so etwas wie einen Antichristen erschaffen. Ein unsterbliches Kind, welches ein Schattenkind und ein Gemisch aus Wind und Sternkind wäre, etwas was niemand bändigen könnte." Daim packte mich an den Armen und rüttelte mich fest. "Weißt du was du da gerade sagst?! Du erzählst mir hier etwas von einem Teufelskind! So etwas kann doch gar nicht passieren!"

"Daim! Du kannst es nicht glauben, aber ich habe es gesehen! Du und ich, unsere früheren Ichs, wir haben das schon mal getan! Wieder werde ich das nicht zulassen!" Er starrte mich an und schüttelte den Kopf, er glaubte mir nicht.
"Wir waren früher schon so viele Male zusammen und dann haben wir miteinander geschlafen, danach bekam ich ein Kind und am Schluss wurden wir umgebracht." Daims Blick hielt starr auf den Boden. "Daim! Hörst du mir zu?!", ich hob sein Kinn, doch er entriss es mir. "Wieso wusste ich noch nie etwas darüber?!", schrie er mich an. Seine Hände ballten sich zu Fäusten und dann rief er: "Bay, du willst mir hier gerade sagen, dass du die Vergangenheit von uns beiden gesehen hast?! Unsere Vergangenheit sollte in einer Schublade der Zeit ruhen, du solltest dich nicht daran erinnern!" Es kalng wie ein Vorwurf, so als wäre ich an allem Schuld. "Es ist nicht meine Schuld, Daim! Nicht meine Schuld!", er starrte mich so an als würde er mich gleich schlagen, oder mich rauswerfen. Doch er tat es nicht, stattdessen blickte er mich an und wurde immer ruhiger. "Ich muss hier raus. Ich... wir sollten uns erstmal nicht treffen", Daim streifte meinen Arm und ging zur Tür, lautknallend schloss er sie.
Ich sackte auf dem Boden zusammen und begann zu schluchzen, es fühlte sich an als hätte ich schon lange nicht mehr geweint. Ich weinte und begann zu schreien, ich schrie mir das Herz aus dem Leib, schrie um mich frei zu fühlen, schrie um meine Tränen zu unterdrücken. Die Schreie taten mir gut, das Weinen tat mir gut, Daim tat mir gut. Aber Daim war weg, er war nicht mehr da.

"Oho, dachtest du etwa das Spiel wäre schon vorbei? Das Universum spielt jetzt wieder mit. Mal sehen wer wirklich als Erstes stirbt." Er starrte durch das Fenster und klatschte in die Hände.

The girl in the starsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt