Unexpected Love

| 16 | Eis

Also ich hätte nie gedacht, dass sechs Erwachsene sich streiten, nur weil sie sich nicht entscheiden können, auf welche Wasserrutsche sie zuerst gehen wollen. Naja, die einzigen die diskutieren sind Olivia, Jordan, Ian und Cassian. Felicitas starrt einfach nur auf einen Punkt, also ist sie wahrscheinlich tief in Gedanken und ich stehe einfach nur rum und warte darauf bis sich die Dummköpfe endlich entscheiden was sie zuerst machen werden. Da mir langweilig ist und ich irgendwie das Bedürfnis dazu habe mich mit Felicitas zu unterhalten, gehe ich zu ihr rüber. Sie bemerkt nicht, dass ich neben ihr stehe. Ich würde gerne Gedanken lesen können. Dann würde ich wissen, was so alles in Ihrem Kopf abgeht. Ich glaube ich werde sie einfach nur ansprechen. Ja, klingt nach einem guten Plan.

"Gibt es was bestimmtes was du machen willst?"

Mein inneres ich hat sich gerade persönlich geschlagen. Gibt es was bestimmtes was du machen willst? Echt jetzt? Ist mir ernsthaft nichts Besseres eingefallen?

Sie schaut mich an und blinkt erst mal mehrmals. Damn, ihre Wimpern sind lang. Wie geht das überhaupt? Stop! Darüber kann ich später nachdenken. Jetzt muss ich mich auf das Gespräch konzentrieren.

"Ähm. Nein eigentlich nicht."

Ich kann darauf nur nicken. Irgendwie sagt niemand mehr was und es entsteht eine wirklich sehr komische Stille. Es ist so als ob so viel gesagt werden kann, aber nicht wird.

"Okay, wir haben uns entschieden! Zuerst geht es zu der riesen Rutsche, wo wir alle gemeinsam fahren können!"

Die Stille wurde gebrochen. Danke Cassian. Ich bin dir auf ewig dankbar
Nicht wirklich auf ewig, aber egal. In meinem Kopf hört es sich passend an.

***

Zwei Stunden und wahrscheinlich um die 30 Rutschen später hat sich unsere Gruppe mehr oder weniger aufgelöst. Nach einer weiteren Diskussion, die eskaliert wäre, wenn Jordan nicht vorgeschlagen hätte sich aufzuteilen, sodass jeder machen kann was er möchte. Aus wieso auch immer welchem Grund bin ich gerade im Moment ausgerechnet allein mit Felicitas.

Felicitas geht gezielt irgendwo hin und ich folge ihr einfach nur. Ich glaube es wäre keine mal so schlechte Idee zu fragen, wohin sie überhaupt will.

"Wohin führst du uns eigentlich?"

Sie dreht sich um und lächelt ganz leicht. "Zum Eisstand. Ich will Eis."

Ich antworte nur mit einem 'okay', merke dabei aber, dass wir, wenn wir so weitergehen werden, werden wir etwas länger brauchen, deswegen nehme ich ihre Hand in meine und biege nach rechts ab. Felis Hand ist kleiner als meine und so unglaublich weich. Und egal wie Klischee es sich anhört, aber ihre Hand passt perfekt in meine. Ich bin mir nicht sicher, wie Felicitas darauf reagierte. Und um ganz ehrlich zu sein, habe ich Angst rüber zuschauen und dann zu sehen, dass ihr es überhaupt nicht gefällt, dass ich ihre Hand genommen habe. Wenn das so ist, kann ich mir sicherlich eine Ausrede ausdenken. Manchmal hasse ich es eine sehr neugierige Person zu sein, denn ich will im Moment sehr wissen, was Felicitas denkt. Ich zähle bis drei und als es so weit ist, sehe ich, dass Felicitas Blick im Moment auf unseren Händen fixiert ist. Ihr Blick wandert hoch zu meinem Gesicht und kurz danach treffen sich unsere Blicke. In Augen enthalten gerade so unglaublich viele Emotionen und ich würde alles dafür tun, um zu wissen welche genau es sind. Sie bricht den Blickkontakt als erste, aber sie nimmt ihre Hand nicht aus meiner. Ich Blicke auch weg und kann nicht verhindern, dass sich ein kleines und zufriedenes Lächeln bildet. Ich blicke immer wieder mal in ihre Richtung und sehe, dass ihre Wangen leicht rosa sind, und das lässt mich noch mehr lächeln. Jetzt könnte mich nur noch eins noch glücklicher machen.