Das Training ist beendet und das gesamte Team läuft in Richtung der Schule, währenddessen laufe ich von der Hufflepufftribüne herunter.
Ich will zurück zu dem Wald und genau dahin laufe ich.Vor dem großen dunklen Wald angekommen, überkommt mich wieder ein Gefühl von Furcht. Nein es ist keine Angst die ich verspüre, es ist Respekt. Respekt vor dem Unbekannten. Vor dem was sich darin verbirgt.
Cedric sagte bereits, dass dort Wesen wie Einhörner, Acromantulas oder sogar Thestrale leben.Ich spüre einen Zog.
Es zieht mich förmlich in den Wald.
Um mich herum die Bäume ragen bis zum Himmel. Die Sonne scheint durch das Blätterdach hinab zu mir, dennoch ist es etwas dunkel hier. Die einzelnen Blätter erscheinen in tausend verschiedenen Farben, mal ein paar heller, mal ein paar dunkler. Auf den Boden liegen ebenso Blätter verteilt, diese erscheinen aber auch in gelb, orange und Brauntönen. Einige Gänseblümchen sind auf der weiten Wiese, quer durch den Wald zu sehen.
Meine Schritte machen laute Geräusche, durch das Laub, über das ich gerade wandere.„Bester Quidditchspieler also?"
Ich drehe mich erschrocken um und schaue in Mattheos makelloses Gesicht.
Wie konnte ich ihn nicht hören?
Er lehnt mit seinem Rücken an einem der vielen Bäumen. Seine braunen Haare sind noch etwas nass und liegen im gelockt auf der Stirn.
Er sieht etwas verärgert aus.
Nur ein Schritt trennt uns.
„Was meinst du?" frage ich unwissend.
„Cedric. Bester Quidditchspieler?" ergänzt er sich.
„Ich habe doch keine Ahnung von Quidditch" erwidere ich und rolle mit den Augen.
Er macht einen schnellen Schritt auf mich zu und legt seine Hand an meinen Hals an. Mit seiner Hand drückt er mich gegen einen Baum, während ich die Luft scharf einziehe. Er drückt ziemlich fest zu und schnürt mir die Luft ab.„Es ist mir egal, ob du Ahnung von Quidditch hast oder nicht" raunt er mir ins Ohr.
„W-wa-s..." setze ich an, noch immer ohne Luft. Ich drücke meine auf seine Hand an meinem Hals, nehme seinen Daumen und ziehe sie mit einem Ruck von meinen Hals. Er hat nicht mehr so zugedrückt wie am Anfang, daher ging es auch ziemlich einfach. Er starrt mir in die Augen.
Ich komme ihm sehr nah. Meinen Finger drücke ich dabei gegen seine Brust.
„Fass mich nie, nie wieder so an!" sage ich laut mit einer kräftigen Stimme und leichter Wut im Ton.
Ich wende mich von ihn ab und laufe tiefer in den Wald.
„Beweis mir doch, dass du der bessere Spieler bist, Mattheo" rufe ich noch ruhig ihm zu.Im Wald finde ich einen Bach, ähnlich wie der, wo ich aufgewacht bin. Viel Licht strahlt durch die freien Stellen der Bäumen, über dem Bach, auf das Wasser herab. Leise plätschert das Wasser vor sich her.
Ich ziehe meine Schuhe aus und setze mich auf ein Stein am Ufer. Meine Füße kann ich einfach auf den Grund stellen. Es ist nicht tief, das kann man auch sehen.
Eine Weile konzentriere ich mich nur auf die Geräusche um mich herum.
Eine Eule ruft, Bienen summen, der Bach plätschert und die rauschenden Blätter im Wind.
Es ist so angenehm.
Einfache Ruhe.
Mein Blick fixiert sich auf ein paar Mohnblumen neben mir im Gras, als eine Erinnerung in meinen Kopf gerufen wird.———Rückblende (TW)———
„Crucio!" rufe ich, dabei richte meinen Zauberstab auf ihn.
Der Mann fällt zu Boden und beginnt zu Zucken. Tief blicke ich ihm dabei in die Augen, während er zu mir aufschaut.
Unsere Blicke treffen sich.
Seiner voller Schmerz, meiner voller Wut und Hass.
Sein Körper biegt sich, wie als würde jeder einzelne Knochen in seinem Körper brechen und als würde sein Gewebe reißen. Sein schwerer Körper liegt einfach dort, voller Quallen, in einem Mohnblumenfeld.
Ich spüre eine Hand leicht auf meinen Rücken. Langsam drehe ich mich um und schaue einen jungen Mann an. Ich reiche ihm gerade mal bis zur Hüfte, weswegen ich, um ihn anzuschauen meinen Kopf sehr hoch anheben muss.
„Wie heißt du meine Kleine?"
Ich sage nichts.
„Keine Sorge, mir kannst du vertrauen"
„Y/n"
„Okay y/n..."
Er kniet sich zu mir herunter, sodass ich meinen Kopf kaum noch heben muss.
„Hat dir dieser Mann etwas getan?" fragt er und zeigt dabei auf den Mann, der in dem Mohnblumenfeld immer noch voller Schmerzen zuckt.
Ich schüttle den Kopf.
„Er wollte mich nachhause bringen" sage ich.
„Und was ist daran so schlimm?"
„Ich will nicht nachhause! Da bin ich alleine, alle sind weg!"
„Wo sind deine Eltern?" fragt der Fremde mich.
„Weg" wiederhole ich mich.
„Wie weg?"
„Im Himmel. Sie haben mich verlassen. Mich einfach allein gelassen!"
„Wohin willst du jetzt gehen?" fragt er mit einem besorgten Blick.
„Ich weiß nicht. Ich habe Hunger und ich bin müde" sage ich und senke meinen Kopf.
Der fremde trägt eine schwarze Hose, ein weißes Hemd, seine Krawatte ist grün und steckt unter einen schwarzen Strickhemd, welches er über dem weißen trägt. Die Krawatte ist nur halb zu sehen. Über seiner Kleidung trägt er eine schwarze Robe. Auf seiner linken Brust, sieht man auf der Robe ein Wappen, mit einer Schlange.
Gold-gelbe Verzierungen.
Seine Haare bilden eine leichte Locke, die ihm im Gesicht hängt.
Er greift meine Hand und spricht mir ruhig zu.
„Dann komm mit mir, ich will auch nicht nachhause"
Ich zeige auf den Mann in der Wiese. Er ist mittlerweile ohnmächtig.
„Ich nehme ihn die Erinnerung an dich und dann lassen wir ihn hier einfach liegen" sagt er und bewegt seinen Zauberstab über den reglosen Körper. Ein grünes fadenartiger Strahl fliegt aus seinem Kopf heraus und der Fremde lässt es einfach verblassen.
Mit mir an der Hand laufen wir zwei an den Mann vorbei, über das Mohnblumenfeld in Richtung Wald.
———————————————————Ich schrecke aus meiner Erinnerung auf und bemerke es ist schon leichte Dämmerung. Die Sonne geht langsam unter und erhellt den Ort nicht mehr so, wie vorher.
Ich stemme meine Hände in den Boden und steige zurück auf meine Beine. Meine Füße sind nass, daher ziehe ich meine Schuhe nicht wieder an sondern trage sie mit meinen Fingern.Ich folge dem Weg zurück.
Zurück nach Hogwarts.
Schon als ich aus dem Wald rauskomme, baut sich vor mir das riesige Schloss auf.Vor der großen Halle kommt Pansy zu mir.
„Nachher ist deine Wahl" sie klingt überglücklich.
Sie schaut auf meine Schuhe in der Hand.
„Wo warst du?" fragt sie.
„Ist doch egal" antworte ich etwas genervt.
Sie trägt eine schwarze Robe mit dem Wappen aus meiner Erinnerung.Slytherin.
Er war ein Slytherin, dachte ich. Das steht aber auch unter drunter, aber damals konnte ich noch nicht lesen.
Ich vermisse ihn.Pansy führt mich in mein vorübergehendes Turmzimmer.
„Such dir ein schickes Outfit raus. Du musst doch gut aussehen bei dieser Wahl" sagt sie und plumpst auf mein Bett.
„Boah ist das bequem" sie lässt sich nach hinten fallen.
„Es ist doch nur eine Wahl. Ich kann doch auch so gehen" erwidere ich und zeige an mir herunter.
„Nein? Es ist doch nicht nur eine Wahl. Es ist deine Wahl und du bist die erste die sie treffen darf. Was hast du eigentlich vor zu wählen?"
„Slytherin" sage ich ernst und schaue sie, durch den Spiegel an.
„Was hat dich überzeugt?" fragt sie interessiert, währenddessen setzt sie sich wieder aufrecht auf mein Bett.
„Jemand" sage ich hektisch und konzertiert auf das ausdenken meines Outfits.
„Mattheo?" fragt sie und wackelt mit den Augenbrauen.
„Nein, jemand ganz anderes. Jemand aus meiner Vergangenheit. Er war auch Slytherin" sage ich in kurzen Sätzen, zwischen denen ich kurze Pausen einlege.
„Uhh das klingt interessant. Du musst mir alles darüber erzählen!" befiehlt sie.
„Später jetzt gehen wir erst essen"
„Und was ist mit deinem Outfit?" fragt sie verwirrt.
„Das zieh ich später an. Zur Wahl"
Ich laufe vor, raus aus meinem Zimmer und Richtung große Halle. Ich höre Pansy hinter mir.
„Warte!" ruft sie und rennt an meine Seite.
DU LIEST GERADE
Infinite Desire
FanfictionY/n Couronne ist eine jedermanns unbekannte neue Schülerin der Zauberschule Hogwarts und weist schon nach den ersten Stunden ein unfassbar großes Potenzial auf. Vieles ist für sie noch unbekannt, aber wie man Spaß hat weiß sie genau. Ausschnitt aus...