21. Español

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Eine unglaubliche Hitze und starke Kopfschmerzen umgeben mich, wodurch ich aufwache.
Ich glaube, dass ich alles noch von gestern weiß und bin immer noch der Meinung, dass Daphne es verdient hat.

Mattheos Hände, die wieder einmal meine Hüfte umschließen, schiebe ich leicht bei Seite und hüpfe Richtung Flur. Ich husche schnell durch den Gemeinschaftsraum zu meinem Zimmer, doch bevor ich den Gang, mit meiner Tür betrete, verschwinde ich schnell wieder hinter der Wand.
Pansy hatte mir bereits erklärt, wer unser Hauslehrer ist und genau dieser steht mit Daphne klopfend an meiner Zimmertüre.
Schnell drehe ich mich um und renne wieder in Mattheos Zimmer.
Er liegt noch im Bett, schaut mich aber blinzelnd an.

„Du bist anstrengend, y/n und ganz schön anhänglich, wenn du betrunken bist. Naja wie ich sehe, bist du auch anhänglich ohne den Alkohol"
„Das hättest du wohl gerne. Ich kann nur nicht in mein Zimmer, weil Snape und Daphne davor stehen"
„Wir haben bald Unterricht. Was hast du für ein Fach?" fragt Mattheo interessiert, während er seinen Kopf anhebt und ihn auf seinem Arm abstützt.
„Verteidigung gegen die dunklen Künste"
„DADA, nennen wir das hier so" informiert er mich.
„Okay, dann habe ich halt..."
„Unterricht mit mir und Snape" unterbricht Mattheo mich.

Ich stockte, ich kann Snape nicht ewig aus dem Weg gehen.

„Och ne ich habe keine Lust gleich erklärt zu bekommen, was ich gestern falsch gemacht habe"
„Wenn du ganz lieb bitte sagst, dann rede ich mit ihm. Er sollte Angst vor meinen Vater haben und dann erkläre ich ihm, dass wenn er dir zu nahe kommt, er es mit ihm zu tun bekommt"
„Sicher?" hake ich nach.
„Ja sicher, er wird nichts sagen"
„Dann machen wir es so, okay?" versuche ich dem Bitten aus dem Weg zu gehen.
„Erst will ich noch ein liebes Bitte" grinst er mich an.
„Ich werde dich doch nicht so lächerlich bitten mir zu helfen" stelle ich klar.
„Und wie wirst du mich sonst bitten?" fragt er provokant.
„Keine Ahnung. Was willst du von mir?"
„Blas mir einen" entgegnet er ernst.
„Mattheo, kannst du mir bitte helfen und mit Snape reden?" bitte ich ihn mit großen Augen schließlich, um das Thema hinter mir zu haben.
„Ja, mache ich. Dann bekomme ich kein Blowjob von dir, oder?" schmollt er.
„Mattheo!"
„Ist ja gut" lacht er.

Er steht auf, geht an seinen Schrank und zerrt seine Kleidung für den heutigen Tag raus. Jeder hier trägt seine Schuluniform, aber Mattheo trägt immer einen komplett schwarzen Anzug. Ich habe das Gefühl, dass Mattheo jede einzelne Regel umgeht und sich seine eigenen stellt.

Kenne die Regeln gut, um sie effektiv brechen zu können.

Mattheo zieht sich sein T-Shirt über den Kopf, als mein Blick sich an seine nackte Haut heftet. Seine Boxershorts fällt zu Boden und sein Glied kommt zum Vorschein. Eine frische Boxershorts versperrt mir schnell die Sicht wieder.
„Ich durfte dir gestern Abend bei Umziehen nicht zuschauen" schildert er mir.
Sofort drehe ich mich weg.
„Mach schnell, wir haben nicht so viel Zeit"
„Wir können los, mi dulce. Ich bin schon fertig"
„Was heißt mi dulce eigentlich?" frage ich nach.
„Nimm dir einen spanischen Duden und schau selber nach, wenn es dich interessiert"
„Sag es mir doch einfach"
„Nö"

Als Snape und Daphne weg sind, ziehe ich mich noch in meinem Zimmer um und dann machen wir uns auf den Weg zum Klassenzimmer. Mattheo will unbedingt noch einen Abstecher in die große Halle machen, weswegen ich kurz vor dem Eingangstor warte. Zurück kommt er mit zwei Äpfeln und drückt mir einen in die Hand.
„Ess" befiehlt er mir.
„Ich habe gar keinen Hunger"
„Ich habe nicht gefragt. Ich sagte ess!"
Ohne groß darüber weiter nachzudenken, beiße ich in den Apfel und er in seinen.

Im Klassenzimmer angekommen, setzen Mattheo und ich uns zusammen in die letzte Reihe. Snape stürmt in die Klasse und stellt sich zu unterrichten bereit nach vorne.
„Y/n Couronne, schön das du da bist. Wir gehen gleich vor die Tür, da es noch etwas zu besprechen gibt, wegen des gestrigen Abends" schnauft er monoton.
Er gibt uns einige Aufgaben, die wir in den zwei Schulstunden bewältigen sollen, damit wir beschäftigt sind und nicht auf dumme Gedanken kommen.

„Y/n, kommst du bitte" sagt er ruhig.
Ich stehe auf und verlasse den Raum mit Snape. Bevor ich die Tür hinter mir schließen kann, hüpft Mattheo noch durch und stellt sich zu uns.
„Mister Riddle, sie können ruhig wieder hereingehen. Ich muss nur y/n sprechen" versucht Snape ihn respektvoll wieder reinzuschicken.

Snape duzt jeden, was bei den Lehrern schon komisch ist, aber dass er nur Mattheo siezt, scheint mir noch seltsamer.

„Professor Snape, ich möchte, dass y/n wegen des gestrigen Abends keine Strafe erhält. Sie tat es aus einem guten Grund. Mädchenprobleme. Sie verstehen?"
Snape nickt nicht, schüttelt aber auch nicht den Kopf.
Mattheo fährt fort.
„Wissen sie, mein Vater fände es nicht toll, wenn y/n Probleme mit ihnen hier an der Schule haben wird"
Nach einer langen Pause beginnt Snape wieder zu reden. Er scheint überlegt zu haben.
„Nun gut, Riddle. Entschuldigen Sie Madame Couronne. Sie beide können zurück in den Unterricht" er weist auf die Tür hin, öffnet diese und läuft, als wäre nie etwas gewesen zurück an die Tafel am Ende des Raumes.

Er hatte mich gesiezt. Auf einmal.

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Nach dem Unterricht beginne ich meine lange Suche nach der Bibliothek der Schule. Ewig lange Gänge, verwirrende Treppen und verschwindende Türen, erschweren mir den Weg und die Suche.
Endlich in der Bücherei angekommen, suche ich weiter nach einem spanischen Duden und schlage alles nach.
Mi dulce.
Was mi heißt weiß ich, also schlage ich nur dulce nach und werde fündig.
Süß?
Das heißt, er findet mich süß?

Lange mache ich mir darüber keine Gedanken. Gestern Abend murmelte er etwas und ich habe es mir genau gemerkt. Jedes einzelne Wort. Naja zu mindestens, den ungefähren Wortlaut.

Sero tu proteger porque tu me importante y no quiero estar sin ti.
Eres diferente a las otras chicas aquí, lo que te hace especial.
Es dauert eine ganze Weile, bis ich alle Worte zusammen habe, um den Satz zu verstehen. Viele der Wörter, kann ich mir aus dem englischen ableiten, dennoch schaue ich sie nach, nicht dass diese im Spanischen dann doch eine andere Bedeutung haben. Andere Wörter habe ich anscheinend falsch verstanden schlage aber Wörter nach, die ich denke hier Sinn ergeben.
Mein Ergebnis:
Ich werde dein Beschützer sein, weil du mir wichtig bist und ich nicht ohne dich sein möchte.
Du bist anders als die anderen Mädchen hier, was dich besonders macht.
Das habe ich nicht erwartet zu übersetzen und vor allem es von ihm zu hören.
Es macht mich glücklich und ich verstehe nicht warum. Ein Kribbeln durchfährt meinen Magen.
Aber was wenn, er was anderes gesagt hat und ich es falsch verstanden habe?

Eine ganze Weile noch lerne ich einen Satz auswendig, um ihn Mattheo sagen zu können.
Ich will ihm zeigen, dass ich ihn gestern Abend gehört hatte.

Nachdem der Satz in meinen Kopf ein gebrannt ist und ich es wiederholen kann, wie ein Fehler auf der Schallplatte, suche ich im Schloss nach Mattheo. Ich suche in seinem Zimmer, im Gemeinschaftsraum und hinter jeden Mauerstein, doch ich finde ihn nicht, bis plötzlich jemand seine Arme hinter mir um mich schließt.
Die Körperwärme überträgt sich sofort und ein wohlfühlendes Gefühl überwältigt mich.
Ohne die Person anzuschauen, beginne ich zu sprechen.

„¿Quieres protegerme? Entonces haz eso, pero te protegeré porque yo tampoco quiero estar sin ti. Eres importante para mí y me das una sensación de seguridad"

(Du willst mich beschützen, dann tu das, aber ich werde dich beschützen, weil ich auch nicht ohne dich sein will. Du bist mir wichtig und gibst mir Sicherheit.)

„Wie bitte? Ich nicht sprechen Sprache" ertönt die falsche Stimme hinter mir, weswegen ich mich schnell umdrehe.
„Theodore" erschrecke ich.
Theodore ist die Person, die mich umarmt und nicht Mattheo, welcher neben ihm steht. Wahrscheinlich daher das wohlige Gefühl seines Daseins. Ein Grinsen breitet sich in seinem Gesicht aus, weil er verstanden hat, was ich gerade sagte.

„Theodore, ich muss mich mal mit y/n unterhalten. Kannst du uns kurz alleine lassen"
Mattheo fragt nicht. Es war eine Aussage, ein Befehl.
Theodore lässt mich los und verschwindet. Ich folge mit meinen Augen noch seinen langsamen Gang durch den Flur.
„Du hast mir gestern Abend zugehört" merkt Mattheo an.
„Und ich habe mir alles übersetzt" ergänze ich.

Er senkt den Kopf zum Boden, dennoch konnte ich förmlich sehen, wie die Rädchen in seinem Kopf sich in Bewegung setzen, bis er mich wieder anschaut.
„Du bist einfach eine sehr gute Freundin"

Mit diesem Satz ist er aus meiner für ihn ausgelegten Schlinge herausgeklettert, sodass sie ihn gar nicht erst packen kann.

„Und du bist einfach ein sehr guter Freund. Ein Freund mit gewissen Vorzügen" spiele ich auf heute Morgen an und setze ein verschmitztes Lächeln auf.

Infinite DesireWo Geschichten leben. Entdecke jetzt