29. Die Weide

4 0 0
                                    


Plötzlich hören wir ein leises, rhythmisches Knacken, das sich anhört, als ob etwas schweres durch die Bäume schleicht. Wir halten inne und lauschen gespannt. Dann taucht es aus den Schatten auf - ein Acromantula, eine gigantische Spinnenart, mit glänzend schwarzen Beinen und einem massiven Körper. Ihre roten Augen funkeln hungrig, und ich schlucke schwer, als ich die bedrohliche Präsenz spüre.

Mattheo zieht mich behutsam näher an sich heran und flüstert: "Wir sollten uns langsam und ruhig zurückziehen. Acromantulas sind nicht ungefährlich."

Wir bewegen uns leise rückwärts, ohne den Blick von der gefährlichen Kreatur abzuwenden. Ich spüre, wie sich meine Herzschläge beschleunigen, und ein Schauer der Furcht durch meinen Körper zieht. Doch gleichzeitig bin ich auch beeindruckt von der majestätischen Größe des Acromantulas, die eine fast unheimliche Schönheit besitzt.

Nachdem wir sicher eine gewisse Distanz zu der Acromantula zurückgelegt haben, atmen wir erleichtert auf. Mein Herz schlägt noch immer schnell, als wir sicher an der riesigen Acromantula vorbeigekommen sind, ohne von ihr angegriffen zu werden. Der Anblick dieses gefährlichen Wesens hat meine Sinne geschärft und mich daran erinnert, dass wir uns immer noch in einer gefährlichen Umgebung befinden. Doch ich spüre auch ein Gefühl der Erleichterung, dass Mattheo doch mitgekommen ist.

Die Sonne neigt sich langsam dem Horizont zu, und das warme Abendlicht taucht den Verbotenen Wald in ein goldenes Glühen. Die Schatten werden länger, und die Dunkelheit droht hereinzubrechen.

"Es wird Nacht, wir sollten uns einen Unterschlupf suchen", sagt Mattheo, während er seinen Zauberstab in der Hand hält.

"Ja, das ist eine gute Idee", stimme ich zu und scanne die Umgebung nach einem sicheren Ort, an dem wir die Nacht verbringen können.

Wir finden schließlich eine kleine Höhle, versteckt zwischen hohen Felsvorsprüngen und dichtem Geäst. Sie ist nicht groß, aber groß genug, um uns beiden Schutz zu bieten. Mattheo nutzt seinen Zauberstab geschickt, um die Höhle zu beleuchten und sicherzustellen, dass sie frei von Gefahren ist.

Die flackernde Zauberlichter werfen schaurige Schatten auf die Wände der Höhle, aber ich fühle mich dennoch dankbar für die warme, sichere Zuflucht, die sie uns bietet. Die Geräusche des Waldes sind gedämpft, und ich kann das leise Rauschen des Windes und das Zirpen der Grillen hören.

"Komm, lass uns uns hinsetzen und ausruhen", sagt Mattheo und deutet auf den weichen Boden der Höhle.

Wir setzen uns nebeneinander, und ich lehne meinen Kopf an seine Schulter. Seine Gegenwart beruhigt mich, und ich spüre, wie meine Anspannung langsam nachlässt. Die Erlebnisse des Tages lassen meine Gedanken kreisen, und ich fühle mich zugleich aufgeregt und müde von all den Abenteuern, die wir erlebt haben.

Mattheo nimmt meine Hand und drückt sie sanft.
Ich lächle und erwidere seinen Blick. "Ich bin froh, dass du bei mir bist.

Der Wald um uns wird langsam von der Dunkelheit verschlungen, aber in der Geborgenheit der Höhle fühlen wir uns sicher. Während wir die nächtlichen Geräusche des Waldes lauschen, umschlingt uns die Dunkelheit, und wir bereiten uns darauf vor, die Rast der Nacht in diesem wundersamen und gefährlichen Ort zu verbringen.
———————————————————
Das kleine Mädchen mit der Schleife im Haar schlendert Hand in Hand mit einem älteren Jungen durch die geschäftige Winkelgasse. Der Junge hat pechschwarzes, glattes und ordentliches Haar. Es umrahmt sein Gesicht und betont seine kühle und distanzierte Ausstrahlung. Seine Bewegungen sind geschmeidig und anmutig, und seine Aura von dunkler Magie ist deutlich spürbar. Um den Jungen herum beginnt sich die Menschenmasse auf magische Weise zu teilen, als wäre sie dem Rhythmus seines Herzens gefolgt. Die Menschen weichen wie Wasser auseinander und bilden eine schmale Gasse, die nur für ihn bestimmt zu sein scheint.

Die Sonne scheint hell, und das bunte Treiben der Menschen um sie herum wirkt fröhlich und lebendig. Auf einmal ist der Junge verschwunden, und das kleine Mädchen steht allein in der Menschenmenge. Panik überflutet ihre Augen, als sie nach ihm sucht, aber er ist verschwunden, als wäre er nie dagewesen.

Die Menschenmenge um sie herum scheint sich auf unerklärliche Weise zu verdichten, und sie fühlt sich eingesperrt und hilflos. Die Straßen der Winkelgasse rücken immer näher an sie heran, als würden die Gebäude sie bedrohlich umschließen. Die Geräusche und Stimmen der Menschen dröhnen in ihren Ohren und füllen die Luft mit einem erdrückenden Lärm.

Das kleine Mädchen versucht verzweifelt, sich durch die Menschen zu drängen und dem Gefühl der Klaustrophobie und Agoraphobie zu entkommen, aber es scheint kein Entkommen zu geben. Die Straßen werden enger und enger, bis sie kaum noch atmen kann.

Ihre Umgebung verschwimmt zu einem schrecklichen Labyrinth aus fremden Gesichtern, und die Menschen um sie herum verwandeln sich in bedrohliche Schatten. Jeder Schritt wird zur Qual, und die Angst ergreift von ihr Besitz, während sie nach einer Ausweg sucht.
———————————————————
Plötzlich werde ich von einer sanften Berührung geweckt, und ich schrecke auf. Mattheo sitz noch immer neben mir.
"Hey, alles in Ordnung?", fragt er mit leicht besorgter Miene.

Ich schlucke und versuche, mich zu beruhigen. "Ja, nur ein Albtraum. Es ist schon vorbei."

Seine Miene entspannt sich ein wenig, und er setzt ein arrogantes Grinsen auf. "Ein Albtraum? Na, ich hoffe, dass ich dich aus dem Traum gerettet habe. Ich kann es mir nicht leisten, dass mi Dulce schlecht schläft."

Ich muss bei seinem selbstbewussten Tonfall lächeln, obwohl meine Gedanken immer noch von den Erinnerungen an den Albtraum beherrscht werden.

"Du hast mich geweckt?", frage ich, und ein Hauch von Verlegenheit schleicht sich in meine Stimme.

Er grinst breit. "Nichts zu danken, Prinzessin. Ich bin immer für dich da."

Ich lehne mich noch immer müde an Mattheo. Die Sorgen und Ängste des Albtraums verblassen langsam, während ich mich in Mattheos Umarmung geborgen fühle. Seine Anwesenheit hat etwas Beruhigendes, und ich bin dankbar, dass er immer für mich da ist, auch in den schwierigsten Momenten.

Allmählich geht die Sonne auf und taucht den Himmel in ein wunderschönes Farbenspiel aus Orange, Rosa und Gold. Die Welt um uns erwacht langsam zum Leben, und das sanfte Licht lässt die Natur in einem warmen Glanz erstrahlen. Die sanfte Brise des frühen Morgens streicht über unser Gesicht, und das Zwitschern der Vögel begleitet uns, als wir uns bereit machten, weiterzugehen.

Als wir aus dem dichten Dickicht des Waldes herauskommen, treffen uns die ersten Strahlen der aufgehenden Sonne. Die Luft ist erfüllt von einem frischen Duft nach Moos und Erde. Die Vögel zwitschern fröhlich über uns und begrüßen den neuen Tag.

Wieder hole ich meinen Kompass aus der Tasche und peile erneut die nordöstliche Richtung an. Begleitet von dem sanften Knistern des Unterholzes unter unseren Füßen marschieren wir weiter. Die Bäume weichen langsam zurück und geben den Blick auf eine weitläufige Wiese frei. Das Gras ist mit Tau benetzt und glitzert im Morgenlicht wie tausend funkelnde Diamanten.

Das hohe Gras wiegt sich sanft im Wind, und der Himmel ist von einer strahlend blauen Farbe durchzogen. Die Weite der Landschaft lässt uns ehrfürchtig innehalten, während wir unseren Weg über die scheinbar endlose Weide fortsetzen.

Das Gras um uns herum ist so hoch, dass es uns bis zu den Knien reicht. Die Sonne wärmt unsere Haut, und der Duft der Natur umgibt uns. Das Zirpen der Grillen begleitet uns auf unserem Weg, und in der Ferne sehen wir wilde Tiere, die frei in ihrer natürlichen Umgebung umherstreifen.

Mattheo und ich tauschen nur selten Worte aus, denn es scheint, als ob wir uns in dieser stillen Weite der Natur durch unsere Blicke und Gesten besser verstehen können. Die Verbundenheit zwischen uns ist stark, und das Gefühl, Seite an Seite diese Abenteuer zu erleben, ist einfach unbezahlbar.

Wir erreichen den höchsten Punkt der Weide und bleiben stehen, um den atemberaubenden Ausblick zu genießen. Vor uns erstreckt sich eine malerische Landschaft aus grünen Hügeln und Wäldern, die sich bis zum Horizont erstrecken. Doch in der Ferne entdecken wir ein merkwürdiges, rötliches Feld, welches unsere Aufmerksamkeit auf sich zieht. Es leuchtet fast wie Feuer und sticht hervor zwischen dem sanften Grün der Wiese und dem üppigen Grün des Waldes dahinter. Wir beschließen dem rötlichen Feld näher zu kommen und herauszufinden, was es ist.

Du hast das Ende der veröffentlichten Teile erreicht.

⏰ Letzte Aktualisierung: Oct 03 ⏰

Füge diese Geschichte zu deiner Bibliothek hinzu, um über neue Kapitel informiert zu werden!

Infinite DesireWo Geschichten leben. Entdecke jetzt