„Hey, ähm.. Ich wollte mit dir gerne mal über Katalina reden."
Theodore taumelt schüchtern vor mir. Er wirkt unsicher.
„Klar, was los?"
„Ich finde sie total sympathisch und gutherzig, weswegen ich mit ihr mehr Zeit verbringen würde. Denkst du, ich kann sie um ein Date bitten?"
„Natürlich. Ihr wärt ein süßes Paar und ich denke, du solltest sie nach einem Treffen fragen"
„Denkst du, sie würde ja sagen zu einem Date?"
„Ja, ich denke, sie mag dich auch total!"Theodore dreht sich weg und ruft beim Gehen mir noch zu.
„Danke schön, Couronne"______________________________________
Heute habe ich einen langen Schultag vor mir, da es Montag ist, heißt zuerst Zauberkunst, dann Zaubertränke, Wahrsagen und zum Schluss noch heute Abend Astronomie. Der Tag wird lang, quälend und nervtötend.
Ich beeile mich sehr, damit ich noch pünktlich in den Unterricht komme. Professor Flitwick sieht in mir so viel Potenzial und erwartet deswegen auch mehr als von den anderen. Ich will ihn nicht enttäuschen. Schon im Gang erklingt seine Stimme voller Freude, da er immer den Unterricht über die Tür offenstehen lässt. Er liebt definitiv sein Unterrichtsfach.
„Heute, meine Lieben, werden wir uns noch ein wenig an dem einfachen Schwebezauber Wingardium Leviosa versuchen."
Flitwick steht mit dem Rücken zur Tür, als ich ganz leise zu meinem Platz schleiche. Wohl nicht leise genug: „Miss Couronne, wie schön, dass Sie uns mit Ihrer Anwesenheit beehren, ich habe Sie bereits vermisst."
Ich lächle bloß zurück, was ihm anscheinend genügt, da er sich wieder zu seiner Arbeit wendet. Ich wende meinen Blick von seinem zu langen schwarzen Sakko, welches Wellen auf dem Boden schlägt, ab und richte ihn Mattheo neben mir zu.
„Konntest du eben nicht auf mich warten?"
„Nein" stumpf schaut er nach vorne zu Flitwick und beachtet mich kein Stück.
„... Weißt du, du kannst es dir als Liebling leisten zu spät zu kommen, aber mich kann er nicht wirklich leiden. Wäre ich nicht pünktlich gewesen hätte ich sicher nachsitzen müssen"
„Du? Du hast absolut kein Problem mit dem gnadenlosen und barschen Snape, aber mit dem kleinen Zwerg da schon?" Ich deute auf Flitwick, der gerade von seinem Bücherhaufen, um größer auszuschauen, herunterklettert.„Dumbledore hat uns Professoren gebeten, unter euch Schülern ein wenig Vertrauen zu erschaffen, weswegen ich auf die glorreiche Idee kam, den Schwebezauber auf Ihren Partner zu projizieren und diesen dann eine kurze Zeit schweben zu lassen" erläutert uns Flitwick.
„Aber Professor,..." widerspricht das Streber-Mädchen Hermine und hebt erst nachträglich die Hand, woraufhin der Professor sie zu sprechen auffordert.
„... der Zauber funktioniert doch nicht bei Personen, sondern nur an Gegenständen"
„Das ist korrekt Miss Granger, dennoch tragen Sie alle Kleidung und die Kleidung zählt doch auch als Gegenstand" erwidert Flitwick entzückt und gekonnt.
„Also schnappt euch euren Sitznachbarn und beginnt", sagt der kleine Professor, während er sich in die Hände klatscht.„Also dann, mein Liebling, ich beginne damit, dich schweben zu lassen", sagt Mattheo und teilt somit unsere Partnerarbeit kommandierend ein.
„Bin ich jetzt auch dein Liebling? Ich dachte nur Flitwicks" schmunzel ich.
Mattheo blickt kurz hoch zu mir, grinst und senkt seinen Kopf wieder.Ich deute rüber auf den bereits schwebenden Neville Longbottom.
„Wenn du mich schweben lässt, pass bitte ein wenig auf, ich möchte nicht, dass jeder mir ins Shirt schauen kann, wie bei Neville"
„Keine Sorge, ich verspreche dir, ich werde aufpassen" sagt er sorgsam.Er nimmt seinen Zauberstab vom Tisch, richtet ihn auf mich und flüstert die Worte: Wingardium Leviosa und kaum beendet er den Zauberspruch, umhüllt mich ein warmes Gefühl, welches sich anfühlt wie eine kuschelige Bettdecke um einen gewickelt. Langsam heben meine Füße vom Boden ab und die Decke drückt mir leicht auf die Brust, sodass ich mich langsam aus meiner stehenden, senkrechten Position, in eine liegende, waagerechte Position bewege. In der horizontalen Position lässt der Druck nach und ich treibe, wie auf Wasser, einfach in der Luft. Mein Körper fühlt sich gewichtslos an. Ich fühle mich, als wäre ich an keine Form oder Vorschrift gebunden, als könnte ich ohne Zwang alles bewältigen. Ich könnte nach meinen eigenen Willen handeln, ohne beeinflusst zu werden. Nach diesem Gedanken bemerke ich einen leichten Druck von hinten an meinen Schultern. Ich hatte die Augen geschlossen und als ich sie wieder öffne, stehe ich beinahe wieder vertikal in meiner natürlichen Form.
„Komm Mattheo, jetzt bin ich dran mit zaubern und du schwebst"
Mattheo setzt sich zurück auf seinen Platz und packt sein Heft aus, worein er nun kritzelt.
Da er mir nicht antwortet, spreche ich ihn erneut an, woraufhin er antwortet.
„Nein danke. Der Unterricht endet bald. Lass uns nächste Stunde weitermachen."______________________________________
Normalerweise haben Mattheo und ich montags die ersten vier Schulstunden zusammen Unterricht, doch zu Snape in den Unterricht kam er nicht. Da Mattheo nicht da war, wurde ich in eine Gruppe mit Marcus Flint eingeteilt. Er ist etwas seltsam. Nach den zwei Stunden qualvoller Partnerarbeit, war noch Wahrsagen dran, doch die Stunde fiel aus, da Professorin Trelawney dringend mit Dumbledore reden musste. Also laufe ich zum Mittagessen.
Auf dem Weg treffe ich Blaise.„Wo ist denn dein Schatz?", fragt er amüsiert.
„Wer?"
„Ja dein Mann, Mattheo"
„Mattheo? Mein Mann? Was soll das denn heißen?"
„Ich mein, ihr hängt die ganze Zeit alleine ab, da lässt sich einiges vermuten" erklärt er sich.
„Nein, bei uns läuft nichts" , antworte ich, obwohl bei uns läuft etwas, aber nichts beziehungsähnliches.
„Das ist gut, Draco ist schon eifersüchtig"
„Blaise, ich hab Hunger, lass mal bitte schneller laufen" treibe ich ihn an, da wir fast schon stehen bleiben.In der Halle sitzen schon einige Schüler, verteilt an ihren Tischen, alle fokussiert auf sich selbst. Blaise und ich setzen uns an den Slytherintisch, schön ans Ende, als mehrere Eulen durch die große Halle fliegen und den Schülern Briefe überreichen. Eine melanistische Eule fliegt direkt auf mich zu, setzt sich neben mich auf die Tischkante und lässt mir einen Brief aus ihrem Schnabel auf den Schoß fallen. Ihre Augen leuchten in einem bernsteinfarbenen Ton, was durch ihr schwarzes Federkleid verstärkt wird. Ich nehme den Brief hoch und schon als ich diesen berühre, breitet die Eule ihre weiten Flügel aus und fliegt wieder aus dem Fenster davon.
Der Brief ist in einen Naturpapierumschlag eingepackt, welches sehr matt erscheint. Auf der Oberfläche kann man genau die feinen Papierfasern erkennen. Auf dem Briefumschlag ist, um die Öffnung zu schließen, ein Siegel, welches gleichzeitig für die Sicherstellung steht, dass nur der richtige Empfänger es liest. Heißt, der Brief ist vertraulich. Doch das Siegel ist blank und hat kein Symbol, um zu erkennen, von wem er stammt.
„Blaise, ich gehe in mein Zimmer den Brief lesen."______________________________________
In meinem Zimmer öffne ich den Brief und direkt fällt eine getrocknete Mohnblume und ein schwarzes Viereck auf mein Bett. Die Blume ist mein Symbol, wodurch ich genau weiß, von wem die Nachricht ist. Doch das leicht transparente Quadrat verwirrt mich. In dem Brief sind fünf Worte und eine Zahl geschrieben:
Quidditch im Wandel der Zeiten
9Die Worte sehen aus, als wurden sie mit schwarzer Tinte, einer altmodischen Schreibmaschine geschrieben.
Ich betrachte das schwarze Plättchen etwas genauer, als es an der Tür klopft. Erschreckt springe ich vom Bett und lasse schnell den Brief in einer meiner Schubladen verschwinden.
Die Tür geöffnet, blicke ich überrascht einer sehr bestimmten Person, die heute bei Snape im Unterricht gefehlt hat, ins Gesicht.
„Wo warst du vorhin?" schnaube ich. Mattheo drückt sich an mir durch die Tür vorbei und setzt sich auf mein Bett. Dabei fällt ihm etwas auf dem Boden auf. Das Glas. Er greift nach dem Quadrat und betrachtet es genauestens.
„Warum hast du schwarzes Acetat in deinem Zimmer?"
„Was habe ich im Zimmer?"
„Einen schwarzen Folienfilter für eine Kamera" erklärt er und hebt das schwarze Plättchen an.Ich stocke. Was sage ich den jetzt? Doch bevor ich klarstelle, warum ich es besitze, redet er weiter.
„Weißt du, was man cooles damit machen kann? Wenn man Texte verfasst, kann man manche Wörter in anderen Farben verfassen und nur diese Worte sind dann hierdurch sichtbar" erklärt er verträumt.
„Woher weißt du das?"
„Das habe ich von meinem Vater, so schickt der mir immer Informationen" schildert er mir und zwinkert. Dank ihm habe ich meine Antwort. Texte in schwarzer Schrift. Der Text im Brief.„Mattheo, was möchtest du denn?"
Er starrt auf das Acetat in seiner Hand.
„Ich sollte meinem Vater mal schreiben", bemerkt er, schon steht er auf und verlässt mein Zimmer.
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Infinite Desire
FanficY/n Couronne ist eine jedermanns unbekannte neue Schülerin der Zauberschule Hogwarts und weist schon nach den ersten Stunden ein unfassbar großes Potenzial auf. Vieles ist für sie noch unbekannt, aber wie man Spaß hat weiß sie genau. Ausschnitt aus...