16. Symbole

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Mein Gehirn ist hoch aktiv.
Es verarbeitet meine Eindrücke und die Situationen der letzten Tage.
Meine Gedanken umkreisen gerade einige Situationen des heutigen Tages, während ich immer wieder zurück zu meinen Erlebnissen mit Mattheo schwanke.
Erst auf dem Spielfeld, dann im Bett.

Und plötzlich lagen seine Lippen wieder auf meinen, als wären wir Magneten für einander.
Einer der eine Südpol und der andere der Nordpol, die sich gegenseitig anziehen.
Als wären unsere Lippen mit Sekundenkleber aneinander geklebt.
Schwer zu trennen.
Unsere Lippen treffen nur leicht aufeinander, dennoch so stark, dass kein Blatt dazwischen passt.

                                     ♡

Als ich am nächsten Morgen durch meinen schrecklich klingenden Wecker aufwache, stolpere ich immer noch müde zum Schrank.
Ich habe mich gestern Abend direkt schlafen gelegt, nachdem Mattheo mein Zimmer verlassen hatte.
Es überkommt mich eine Erinnerung. Eine Erinnerung an den Traum von heute Nacht.
Sogar im Traum verfolgt mich Mattheo.
Noch nie zuvor habe ich über eine Person im Traum nachgedacht, außer an diese eine Person.
Ich habe für ihn damals alles gemacht. Wirklich alles.
Er war mein Ein und Alles.
Ich vermisse ihn.

Sofort dränge ich diese Gedanken aus meinem Kopf, sonst werde ich den Tag nur mit Eiscreme im Bett überstehen.
Ich ziehe mir eine schwarze Anzugshose an und ein schwarzes Spitzentop. Das Top hat einen leichten Ausschnitt, worüber meine Kette genau endet.
Goldene Ohrringe zieren meine Ohren.
Über alles drüber ziehe ich meine neue Slytherinrobe, die mir Pansy mit ins Zimmer gebracht hatte.
Meine Haare binde ich zu einem lockeren Zopf. Vorne links und rechts an meiner Stirn ziehe ich noch ein paar Strähnen heraus.
Zum Schluss steige ich noch in meine schwarzen Pumps und sprühe Parfüm auf meine Haut.
Die Knutschflecken von Mattheo an meinem Ausschnitt verzaubere ich, sodass man diese nicht mehr sehen kann.
Die an meinem Hals ebenso.
Ich wollte nicht, dass jemand denk ich sei vergeben, aber ich wollte auch nicht gleich an den ersten Schultagen als Hure da stehen.

Auf dem Flur treffe ich auf niemanden an. Ich war viel zu früh, aber ich musste auch vorher noch bei Dumbledore meinen Stundenplan holen. Erst laufe ich in die große Halle, schnappe mir einen Apfel und packe mir noch einen in die Tasche meiner Robe. Danach gehe ich weiter zu dem Büro von Dumbledore, was ich bei meinem Rundgang durch die Schule schon entdeckt habe.
Ich hatte gesehen wie Dumbledore und der Professor mit den schwarzen Haaren hineingegangen sind.
Kaum stehe ich vor diesem Adler im Westturm dreht dieser sich schon und gibt eine lange Wendeltreppe frei.

„Y/n Couronne treten sie ein" spricht eine laute alte Stimme von unten der Treppe.
Ich gehe die Wendeltreppe hinunter und stehe in einem großen Arbeitszimmer. In dem Raum schaut man gleich auf ein paar Stufen, die zu einer kleine Erhöhung des Raumes führen. Die Treppe ist unterteilt in drei hohen spitz zulaufenden Bögen. Die nackten Steinwände sind fast schon wie zutapeziert mit Gemälden lauter alter Menschen. Links und Rechts an den Wänden steht jeweils eine braune Vitrine verziert mit goldenen emblematischen Strukturen. Diese Vitrinen sind überfüllt von den seltsamsten Gegenständen, unter anderem auch Statuetten aus Onyx und Tansanit.

Ich laufe Richtung Dumbledore, die kleine Erhöhung durch den Bogen hoch und treten, wie in ein neues Zimmer. Dieser Raum hat zwar auch sehr volle Wände, aber im Gegensatz zu dem anderen Raum ist dieser nicht mit Gemälden bestückt, sondern mit großen überfüllten Bücherregalen. In der Mitte des runden Raumes steht ein Schreibtisch verziert mit lauter Elementen, welche ins Holz geschnitzt wurden. Auf dem Tisch stehen weitere Statuetten aus Moldavite oder Aragonit. Außerdem steht auf dem Tisch eine kleine Schatulle mit verschiedenen Siegelringen im inneren. Man kann durch den Glasdeckel genau erkennen, dass es vier Ringe sind.

„Gelb, Rot, Blau und Grün. Außerdem die Wappen der Hogwartshäuser. Sind das die Gründerringe?" frage ich interessiert und deute auf die Ringe.
„Genau. Ein gutes Auge haben sie, Couronne" antwortet er mit seiner alten, ruhigen Stimme.
„Diese Ringe trugen damals die Gründer als, wie sagt man..., Freundschaftsringe. Diese symbolisierten ihre enge Freundschaft und stellten ein Aspekt dar, den sie alle gemeinsam hatten. Wissen sie welcher das gewesen ist?"
„Diese Häuser stellen alle sehr unterschiedliche Persönlichkeiten dar und mir fällt kein anderer Aspekt ein, den alle gemeinsam haben, außer das Leben selbst. Aber ich kann auch falsch liegen, da ich die Geschichte dahinter auch nicht gut kenne"
„Das was sie sagen ist korrekt. Das Leben verbindet sie alle"
„Wissen sie Madame Couronne eigentlich weshalb sie hier sind?" wechselt Dumbledore das Thema.
„Wegen meinen Stundenplan"

Dumbledore setzt sich auf den riesigen Stuhl hinter seinem Tisch, tippt auf eine Feder und legt ein Blatt genau parallel zur Tischkante hin. Die Feder setzt ihre Spitze auf das Papier und beginnt zu schreiben.

„Welche Fächer interessiert sie. In welche Kurse soll ich sie ihrer Meinung nach einteilen?"
„Ich würde gerne in den Kurs von Professor Flitwick. Außerdem habe ich auch Quidditchtraining, da ich ins Team aufgenommen wurde..."
„Riddle hat sie ins Team aufgenommen?" erstaunt schwenkt er seine Hand über die Feder, welche nun Quidditch aufschreibt.
Ich ignoriere seine Frage, da ich schon sagte, dass ich aufgenommen wurde.
„Welche Kurse bieten sie denn hier an ihrer Schule alles?" hake ich nach.

Nachdem Dumbledore mir alles aufgezählt hat, was hier unterrichtet wird, habe ich längst einige Kurse aus meinen Stundenplan geworfen, die ich nicht haben möchte. Gegen Muggel Studien und Fliegen habe ich mich entschieden, dass ich diese nicht benötige.
Fliegen kann ich bereits.
Muggel Studien? Ich wähle doch nicht freiwillig einen Kurs über Muggel.

„Sie haben noch einige Kurse hier auf der Liste. Sie könnten noch einen Kurs abwählen" erklärt mir Dumbledore.
Zaubertränke? Nein zu interessant. Die Tränke kann man bestimmt gebrauchen.
Zauberkunst, Verwandlung, Pflege magischer Geschöpfe,... es sind alles sehr interessante Kurse. Ich behalte sie erstmal und wähle dann das nächste mal ab.
Geschichte soll einer der langweiligsten Kurse laut Pansy sein, aber leider ist das ein Pflichtkurs.
„Nein, den Rest möchte ich erstmal behalten und mir anschauen"
„Sie können jederzeit zu mir kommen und noch etwas abwählen, wenn es ihnen zu viel wird, Couronne"

Dumbledore steht auf und drückt mir das beschriebene Blatt in die Hand. 
„Nun auf zu ihrer ersten Stunde Kräuterkunde. Sie finden die Gärten und das Klassenzimmer im unteren Stockwerk im Osten"

Hier brauch man auch echt einen Kompass um zu wissen, wo welche Räume sind. Alle, vor allem die Lehrer kommunizieren in den Himmelsrichtungen.

Aus Dumbledores Büro hinaus, schlendere ich wieder einmal die langen Gänge Richtung Osten entlang. Ein paar Treppen herunter und schon stehe ich vor einigen langen Gewächshäusern.

Einige Schüler stehen um eine alte Frau herum. Ich nehme an dies muss die Professorin sein.

„Professorin entschuldigen sie die Verspätung, ich war soeben noch bei Dumbledore, welcher mir noch meinen Stundenplan angefertigt hat. Mein Name ist..."
„Couronne. Ich bin Professorin Sprout" ruft sie voller Vorfreude. Das hätte ich mir auch denken können, dass sie wie jeder andere auch weiß, wie ich heiße.
„Stellen sie sich einfach zu den anderen und passen sie auf"
Die letzten Worte betont sie stark, wodurch ich das Gefühl habe, als würde sie auf einen Test verweisen.

Die Professorin ist eine etwas rundliche alte Frau. Sie trägt ein langes braunes Kleid. Drumherum ein Gürtel mit einer Schaufel, einem Messer und ein paar Handschuhe. Auf dem Kopf trägt sie einen dunkelgrünen hexenartigen Hut. Der Hut könnte auch wie von einem Kürbis der Stiel sein.

Fast zwei Stunden lang besprechen wir alles über die hochgiftige Venemosa Tentacula. Professorin Sprout züchtet die im Gewächshaus 3.

Ich finde die Stunden waren amüsant, weil immer wieder die Pflanze ihre Tentakel ähnlichen Fühler ausfährt und versucht die Professorin zu fassen, welche sie dann einfach mit einem Klaps abwehrt.

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