18. Himbeeren

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Ich bin davon ausgegangen, dass wir in einer einfachen Bar oder so was trinken gehen, jedoch führt er mich zwischen Wiesen hindurch, bis zu einer hohen Wildwiese. Die Wiese besteht aus den verschiedensten Pflanzen, die augenscheinlich ohne Hilfe der Zauberer oder Muggle hier gewachsen sind. Lauter Sonnenblumen ähnliche Blüten ragen über das hohe Gras, ich glaube, es sind Topinambur Blüten. Vereinzelt ragt hier und da auch eine Getreidepflanze über den Wiesenrand.

Unsere Hände sind immer noch verhakt, als er mich in der Wiese auf eine weiße Decke zieht. Die Decke ist bestückt mit viel Essen, eine glasige Vase, neben dran liegen rosaroten Tulpen und eine Kanne Trinken mit Zitronen und Orangenscheiben.
Cedric lässt meine Hand los und greift nach den Tulpen.
„Ich habe für ein wunderschönes Mädchen, wunderschöne Blumen in Hogsmeade geholt"
Ich werde leicht rot und nehme die Tulpen dankend an.
„Möchtest du etwas trinken?" erkundigt Cedric sich liebevoll und sorgsam.
„Gerne"

Er lässt sich auf der Decke mitten in der Wiese nieder und reicht mir wieder die Hand, als Hilfe zum Sitzen.
Ich ergreife und setze mich neben ihn. Er nimmt ein Glas von der Decke und füllt für mich aus der Kanne ein.
Ich bin mir nicht sicher, was es ist, daher probiere ich, um es herauszufinden. Es ist einfaches Wasser mit leichtem Geschmack nach Orange und Zitrone, wobei die Zitrone hier dominiert. Er steckt die Tulpen in die Vase und betrachtet diese, danach mich.

„Ich habe die Hauselfen beauftragt uns etwas zu essen zu machen, also greif zu" er deutet auf das viele Essen, verteilt auf Platten.
Ich erinnere mich an meine vorherigen Gedanken. Ich will weniger essen, aber ich kann doch jetzt nicht nichts essen.
Das wäre unhöflich.
Auch wenn er das Essen nicht selbst gemacht hat, hat er sich dennoch Mühe gegeben. Also greife ich ein paar Brombeeren und schiebe sie mir in den Mund. Er nimmt sich einen der belegten Bagels und nimmt einen großen Biss.

„Du weißt schon so viel über mich, da mein halbes Leben aus Quidditch besteht, also komm, erzähl mal etwas über dich."
Ich überlege einen Moment, was ich erzählen kann und was nicht. Ich möchte ihn nicht zu viel erzählen, aber auch nicht Dinge die er nicht wissen sollte.
Ich weiß noch gar nicht, ob ich ihn vertrauen kann.
„Es gibt nicht viel zu erzählen..."
„Natürlich, zum Beispiel weshalb, kommt diese Schönheit erst im 6. Jahr nach Hogwarts?"
„Naja..."
Ich streiche eine Haarsträhne hinter mein Ohr und schaue ihn eindringlich an, während er mich ermutigend betrachtet.
„Ich wurde privat unterrichtet"
„Wie ist das dann jetzt auf einer richtigen Schule zu sein, statt nur zu Hause unterrichtet zu werden" interviewt Cedric mich weiter.
„Ich finde es klasse. Ich kannte hiervor so gut wie keinen und jetzt habe ich schon einige Freunde."

„Lass aufhören über mich zu reden und darüber sprechen, warum diese Brombeeren so unglaublich köstlich sind" lache ich, um von diesem Thema abzulenken.
Cedric lacht auch und schiebt sich eine Brombeere in den Mund.
„Die sind echt gut, aber die Himbeeren sind besser" schwärmt er. Ich schnappe eine Himbeere und koste diese.
Sie schmeckt echt gut. Ein kleiner Hauch von Säure, der aber ausgeglichen wird von dem unfassbaren süßen Aroma.

Zusammen essen wir die Himbeeren bis auf eine leer. Als wir beide danach greifen wollen, bin ich schneller und schnappe sie mir.
„Hey, ich habe dir die Himbeeren empfohlen, also bekomme ich die letzte" stellt Cedric albern klar.
„Dann musst du sie dir holen" scherze ich.
Ich stecke mir sie zwischen meine Lippen, sodass ein Stück der Himbeere noch rausschaut und schaue ihn provozierend an. Er setzt ein zufriedenes Lächeln auf und kommt näher. So nah, ich mein sein Herz laut schlagen zu hören, bis seine Lippen auf meinen liegen.
Mühelos nimmt er mir die Himbeere ab und weicht zurück nach hinten.
„Die Himbeeren sind zwar lecker, aber deine Lippen sind exquisit" strahlt er.
„Du kannst jederzeit mehr haben" lächle ich und schaue ihn verführerisch an.
Kaum sage ich das, kommt er wieder näher und küsst mich erneut.

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Cedric ist ein großartiger Mensch und so liebevoll. Seine ganzen Komplimente an mich verdrehen mir den Kopf, allerdings fühle ich mich dadurch ziemlich unter Druck gesetzt. Er beschreibt eine unglaublich perfekte Frau, die ich nicht bin. Er trägt so hohe Erwartungen an mich, dass ich schon neidisch auf diese bezaubernde Frau bin, dass sie es schafft diese umzusetzen. Sie erscheint mir unerreichbar und es scheint als wäre ich nichts mehr, wenn sie neben mir ist. Sie ist die Frau seiner Träume und das gibt mir ein großes Gefühl von Hass für seine Traumwelt. Mir tut es weh ihn so schwärmend reden zu hören von jemanden, den es nicht gibt. Hat diese Frau überhaupt etwas Menschliches an sich, so großherzig und geradezu göttlich sie auf ihn wirkt.

Wir hatten einen wunderschönen Mittag, wir lachten viel und haben uns sogar geküsst. Es lief einfach perfekt.

Dachte ich, doch dann nahm mich Cedric bei der Hand und führt mich zum Trainingsplatz. Er hat jetzt Training.
„Kannst du fliegen?" befragt Cedric mich.
Ich muss an das Slytherintraining denken.
„Ja, ich würde sogar behaupten, ich kann sehr gut fliegen" gebe ich an.
„Dann nimm" er reicht mir einen der beiden Besen, die er in der Hand hält.
Ich ergreife den Besen und setze mich darauf.
Fest stoße ich mich vom Boden ab.
Ich gleite leicht über den Boden, sodass ich mit meinen Füßen den Boden nicht mehr berühren kann.
Cedric tut es mir gleich.
„Dann zeig, was du kannst, Madame Couronne" albert Cedric wieder rum.

Mit Cedric kreise ich ein paar Runden und lande geschickt auf dem Hufflepuff-Aussichtsturm. Während die Mannschaft trainiert, schaue ich aufmerksam zu, um später einiges davon selber im Training anzuwenden. Madame Hooch wirkt deutlich verwirrt, dass Hufflepuff das zulässt und sich ihre Tricks anschauen lassen, doch sie sagt nichts.

In einer kurzen Trinkpause fliegt Cedric auf mich zu, landet und stiehlt sich noch einen Kuss. Er lächelt und schaut sehr verliebt aus. Eine weitere Person landet auf der anderen Seite von mir. Cedric starrt diesen genervt an.
„Riddle, was willst du hier?"
Mattheo? Geschockt drehe ich mich um und schaue einen tobsüchtigen Mattheo an. Er sieht nicht glücklich aus. „Fass y/n nie wieder an!"
„Warum denn Riddle?", sagt Cedric provozierend und rückt seine Lippen wieder auf meine. Durch diese Aktion bekommt Cedric eine bereits blutende Faust ins Gesicht. Direkt gegen sein Kinn, sodass er eine aufgeplatzte Lippe erhält.
Ohne ein weiteres Wort packt Mattheo mich am Handgelenk und zieht mich auf seinen Besen. „Was soll das, Mattheo? Bist du irgendwie geisteskrank?" brülle ich ihn an und starre weiterhin erschüttert Cedric an.
Mit mir vorne auf dem Besen hebt Mattheo ab und fliegt Richtung Schloss. Immer wieder versuche ich mich zu wehren, doch er umfasst stark meine Hüfte.
„Wenn du jetzt mit mir hier abstürzen und sterben willst, dann wehr dich weiter", sagt er in einem ruhigen Ton. Nachdem er das sagt, höre ich auf mich zu wehren, da ich nicht vorhabe jetzt schon zu sterben.

Vor dem großen Schloss landet Mattheo gekonnt. Direkt springe ich auf und stapfe wütend durch die großen Tore zu meinem Zimmer.
Ich will ihn definitiv nicht mehr sehen.
Nicht nach dem.
In meinem Zimmer angekommen, schlage ich die Tür zu. Mit dem Blick zur Tür atme ich tief aus, um mich zu beruhigen. Warum macht er das? Warum macht er das mit mir?

„Und wie war dein Date?", ertönt eine tiefe Stimme hinter mir, woraufhin ich erschrecke.
Die Stimme klingt eifersüchtig.
Nicht noch ein eifersüchtiger Typ.
Ich rolle mit den Augen und drehe mich um.

Infinite DesireWo Geschichten leben. Entdecke jetzt