Hachja....da ist seit dem letzten Update doch erheblich Zeit verstrichen. Entschuldigt bitte. Aber nun gibt es wieder etwas zu lesen für euch =) Genießt die Sonne und passt schön auf euch auf!
Kapitel 12- Wertvolle Verbündete
Groß und drohend ragte ihre Gestalt über ihnen auf. Ihre Hand umklammerte den Teppichklopfer so fest, dass ihre Knöchel weiß hervor traten. Die andere Hand hatte sie zur Faust geballt während sie verächtlich auf die drei Gestalt hinab starrte, die vor ihr zurück wichen und dabei dicht aneinander drängten. Das kleine, verdreckte Mädchen umklammerte jeweils eine Hand der beiden älteren Jungen und weinte. Ihre ungewöhnlichen Augen starrten voll Angst zu ihr empor und doch war da immer noch dieses Funkeln, das einfach nicht vergehen wollte so oft sie es auch versuchte.
„Er hat es für mich getan!", brachte sie mit bebender Stimme hervor und schob den Dunkelhaarigen weiter zurück, der mit vor Wut funkelnden Augen das Kinn reckte.
„Elende Brut!", zischte sie hasserfüllt und tat einen weiteren Schritt auf sie zu, drängte sie immer weiter in die Ecke sodass es kein Entkommen mehr gab.
„Undankbare Gören. Ich gebe euch Essen, Kleidung, einen Platz zum Schlafen und zum Dank bestehlt ihr mich!"
„Sie geben Ihnen nicht genug! Sehen Sie sie sich doch mal an ! Sie sind ständig krank! Und völlig entkräftet! Das ist.."
„Sie sind schwach und erbärmlich. Darum sind sie ständig krank! Warum will sie wohl niemand haben, he?", unterbrach sie ihn barsch. Im nächsten Moment schoss ihre Hand vor um ihn zu packen. Doch das kleine Biest hatte es voraus gesehen und entwischte zur Seite während das Mädchen nach ihr trat. Nach ihr trat!
„Sie dürfen ihm Nichts tun!", beharrte es dabei und versuchte erneut sich ihr in den Weg zu stellen während der Bengel zum Fenster rannte.
„Komm her du Dieb!", kreischte sie und schoss hinterher. Dabei riss sie das dumme Ding mit sich bis es den Halt verlor, zurücktaumelte. Zum offenen Fenster. Die Wucht des Aufpralls ließ sie kippen.
„Sevil!", schrien beide Jungen wie aus einem Mund. Griffen nach ihr. Griffen ins Leere. Ihre Namen auf den Lippen stürzte sie hinab, bevor sie mit einem hässlichen Laut am Boden aufkam und verstummte.
Mit einem Keuchen schoss sie aus dem Traum hervor und brauchte eine ganze Weile bis sie realisierte wo sie sich befand. Dass sie erwachsen und schon lange aus diesem Albtraum heraus gewachsen war. Und dennoch. Ihre Kleidung klebte an ihrem Schweißbedeckten, bebenden Körper. Das Blut rauschte in ihren Ohren und sie konnte Tränen auf ihren Wangen spüren. Ihr Mund war trocken. Die Gedanken schwirrten einem Tornado gleich wild in ihrem Kopf umher. Tauchten alles in Chaos.
„Sevil."
Die elektronische Stimme ließ sie aufschreien. Ihr Blick zuckte hinüber zum Schreibtisch. Zum aufgeklappten Laptop von dessen Bildschirm ihr die inzwischen vertraute Gestalt entgegen sah.
„Du hattest einen Alptraum."
Fahrig wischte sie sich über das Gesicht. Dann kämpfte sie sich empor und schleppte sich zum Tisch hinüber.
„Ja.", murmelte sie rau und ließ sich sinken.
„"Möchtest du....darüber reden?"
Die Frage überraschte sie. Dass er keineswegs eine Maschine war, war ihr durchaus bewusst und doch war diese nur zu menschliche Geste etwas, das sie von ihm nicht erwartet hatte.
„Nein."
Er nickte.
„Schläfst du eigentlich nie? In einem richtigen Bett?"
„Selten."
Sie war sich nicht sicher ob er sich einen Spaß erlaubte.
„Du hast geschrien. Lilly wird sicher gleich nach dir sehen."
„Ach verdammt."
Und wie auf ein geheimes Stichwort klopfte es.
„Sevil? Ist alles in Ordnung?"
Sie seufzte, warf einen mahnenden Blick in die Kamera bevor sie den Bildschirm ausschaltete und sich erhob um der anderen die Tür zu öffnen.
„Tut mir Leid.", begrüßte sie die besorgt drein blickende Blonde, die vor ihr stand und misstrauisch das Zimmer über ihre Schulter hinweg begutachtete.
„Ich habe schlecht geträumt."
„Was...kein Wunder ist. Hast du Lust zu Frühstücken?"
Sevil zögerte einen Moment. Noch immer wusste sie nicht so recht wie sie sich den Anderen gegenüber verhalten sollte. Vor allem nicht nach den Erkenntnissen.
„Ich komme zu dir ins Zimmer, dann kann Jake auch dabei bleiben."
Ihr Erstaunen musste ihr ins Gesicht geschrieben stehen, denn ein kurzes Lächeln huschte über Lillys Lippen.
„Es gibt das eine oder andere, das du offenbar noch nicht weißt. Kaffee?"
„Gerne."
Die Antwort hatte sie eher automatisch gegeben und noch bevor sie wusste wie ihr geschah war die Andre davon gerauscht.
„Lilly ist eine wertvolle Verbündete.", drang unverhofft die verzerrte Stimme aus dem Lautsprecher ihres Laptops und Sevil zuckte zusammen.
„Kannst du das lassen, bitte?", fauchte sie und stapfte zum Tisch zurück um den Monitor einzuschalten und die Kamera zu fixieren.
„Neue Regel! Nur sprechen wenn ich dich sehen kann. Ansonsten begnüg dich mit einer Nachricht!"
Das Dunkel der Kapuze blieb auf sie gerichtet.
„Entschuldige."
„Jaja. Ich geh mich schnell fertig machen bevor unsere wertvolle Verbündete zurück ist."
Wieder erklang ein Laut, der ein Lachen hätte sein können.
„Du bist sehr ungewöhnlich, Sevil."
„Danke, Jake. Und du bist sehr....gesichtslos."
Damit verschwand sie ins Badezimmer und ignorierte das seltsame wohlige Gefühl dass sich in ihr auszubreiten begann wenn sie mit diesem mysteriösen Menschen zu tun hatte.
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Scambled Papers
FanfictionAls ihr Bruder Michael bei einem mysteriösen Autounfall stirbt, begibt sich Sevil auf die Suche nach der Wahrheit. In Duskwood gerät sie in die verworrenen Geschehnisse einer Gruppe von Freunden hinein, denen Michael zuvor nach aller Kraft zu Helfen...