Kapitel 7 - Kennenlernen mit Schwierigkeiten

27 3 2
                                    

Nichts als Stille. Die quälende Stille, welche immer lauter zu werden scheint. "Ein- ein Mensch?", kam es von Nr. 3 leicht stotternd. Ich nickte, es gab nichts weiter dazu zu sagen, da reichte eine stumme Zustimmung. "Ihr wollt mich doch beide auf den Arm nehmen! Die Menschen existieren seit Jahren nicht mehr, sie sind längst tot!" - "Nr. 3 bitte, wir sagen dir wirklich die Wahrheit! Ich weiß, es ist schwer zu glauben, aber bitte vertrau uns!"

Erneut herrschte Stille. So sehr ich mir auch gewünscht halte, dass das ganze hier unproblematisch ablaufen würde, so gut konnte ich aber auch verstehen, dass sie mir nicht über den Weg traute.

"Wenn ihr mich entschuldigt." Nr. 3 lief in Richtung des Gullideckels. Nr. 8 stand da und schwieg, vermutlich bringt es nichts, jetzt noch weiter zu reden. Unser Gegenüber will ihre Ruhe, diese sollten wir ihr geben und dennoch spürte ich, wie Verzweiflung in mir hoch kam. Okay, ganz ruhig Malina, das ist nur ein Traum, bald wirst du in deinem Bett aufwachen und alles ist vorbei, oder etwa nicht?

"Es tut mir leid, Malina. Ich hätte wissen müssen, dass das passieren würde." Enttäuscht, beschämt, diese sind wahrscheinlich nur ein Bruchteil von Emotionen, die in N..8 gerade toben. Und das nur, weil sie mir helfen wollte. "Nein, mir tut es leid. Wegen mir hast du jetzt Streit mit deiner Freundin, dabei weiß ich selbst nicht einmal, was hier eigentlich mit mir geschieht und warum ich nicht einmal mehr ein Mensch bin."

Nr.8 kam auf mich zu und nahm mich in den Arm. Zögerlich erwiderte ich diese. "Keine Sorge, wir werden schon herausfinden, was mit dir ist. Und das mit Nr.3 wird sich auch schon klären. Spätestens, wenn wir die ersten Beweise gesammelt haben, dass du die Wahrheit sagst." Sie löste sich von mir und lächelte mich an. "Wir schaffen das, Malina." - "Wenn du das sagst."

"Also dann, los geht's!" Ich konnte kaum in Worte fassen. wie dankbar ich Nr.8 war. Sie nimmt so viel auf sich, obwohl wir uns noch nicht lange kennen. Ihre Hilfsbereitschaft war unglaublich. So etwas hatte ich selbst noch nie erlebt.

"Und was genau hast du jetzt vor?", fragte ich sie, während wir erneut durch die stinkende Kanalisation liefen. "Wir besuchen eine Freundin von mir." - "Eine Freundin?" Ich war irritiert. Wir besuchen weitere Freunde von ihr? "Aber wozu? Es wird doch genauso enden, wie mit Nr. 3." Nr.8 drehte sich zu mir. "Keine Sorge, dieses Mal wird es anders werden, das verspreche ich dir." Unsicher nickte ich. "Und was macht dich da so sicher?" - "Reine Intuition."

Ich war froh, als wir endlich wieder an der Oberfläche waren und dennoch wurde ich zunehmend nervöser. Nr. 8 wusste ganz genau, warum wir genau zu dieser Freundin gehen und Hilfe suchen. Und dass sie mir scheinbar noch nicht die ganze Wahrheit sagen möchte und es als "reine Intuition" bezeichnet, bestärkte diese Theorie.

Into A New World Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt