Kapitel 10 - Freundschaft und Vertrauen

13 2 0
                                    

Nervös starrte ich auf meine Hände. Ich wollte eine Antwort und irgendwie auch keine. "Malina, keiner wird dir etwas tun, auch, wenn sich herausstellen sollte, dass du auch in dieser Welt eine gewisse Menschlichkeit aufweist." 

Vorsichtig schaute ich zu Clara. "Ich kann mir vorstellen, dass du dir ziemlich viele Sorgen machst, vor allem, weil du nicht weißt, was du tun sollst und was auf dich zukommt. Deswegen ist das mein Angebot an dich. Wenn du nicht möchtest, ist das völlig in Ordnung."

Etwas ratlos wog ich die jeweiligen Möglichkeiten ab. Entweder ich nehme das Angebot an, muss aber dann einiges an Untersuchungen über mich ergehen lassen, bei denen nicht sicher ist, ob irgendetwas hilfreiches dabei rauskommt oder ich lehne ab und lebe weiter in Ungewissheit, wie ich wieder ein Mensch werde und aus dieser Welt rauskommen.

"Ich nehme dein Angebot an."

Clara lächelte, während Nr.8 mich in den Arm nahm. Ich konnte selbst irgendwie noch nicht fassen, dass ich das tun werde, aber doch, ich werde es tun. Ich werde Clara vertrauen.

"Wir machen das am besten ganz einfach. Passt es für dich, wenn wir direkt morgen anfangen? Dann würde ich dich abholen und mit dir gemeinsam zum Squid Research Lab fahren." 

Umso schneller ich das hinter mich bringen, desto besser. "Klar, das passt." - "Sehr gut, wo soll ich dich denn morgen abholen?"

Wo denn? Das ist eine gute Frage, ich habe doch noch nicht einmal einen Unterschlupf. "Also, ich…, ähm…" - "Bei mir", kam es von Nr.8. Clara nickte.

Nachdem wir uns von Clara verabschiedet hatten, liefen wir langsam wieder zum Haltepunkt Anemonen-Park. Nr.8 summte dabei ein Lied leise vor sich hin. "Was für ein Lied ist das?" - "Calamari Inkantation"

Calamari Inkantation? 

"Ein Lied von den Squid Sisters, zwei echt talentierte Inklinge." Ich nickte und hörte weiter meiner Oktoling-Freundin dabei zu, wie sie das Lied weiterführte.

"Nr.8, sag mal, ist das denn eigentlich dein richtiger Name?" Sie blieb stehen. "Nein. An meinen richtigen Namen kann ich mich nicht erinnern." Verwundert schaute ich mein Gegenüber an. "Du hast deinen eigenen Namen vergessen?" 

"Ich war vor ein paar Monaten in einen sehr schwierigen Kampf vermittelt, dabei wurde ich von einer unbekannten Person aus dem Hinterhalt angegriffen und bin anschließend in einer verlassenen U-Bahnstation tief unter dem Meer aufgewacht. Seit diesem Tag kenne ich ihn nicht mehr."

Überrascht über ihre Ehrlichkeit blieb mir kurz die Sprache weg. "Das- das tut mir leid, ich hätte nicht nachfrage sollen." - "Ach was, das ist schon in Ordnung. Woher hättest du das auch wissen sollen?"

Nach kurzer Stille setzten wir unseren Weg fort. "Danke, dass du so nett zu mir bist, Nr.8." - "Ich danke dir ebenfalls."

Into A New World Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt