Into A New World

Kapitel 8 - Gedankenkarusell voller Fragen

Die Zeit, in der wir auf den Zug gewartet haben, war die reinste Hölle. Eine Zerreißprobe. 

Wer ist diese Freundin? Warum soll sie uns glauben? Klar, ich bin enttäuscht, dass Nr.3 so abweisend reagiert hat, aber man kann es ihr nicht übel nehmen. Wenn mir jemand Vergleichbares erzählen würde, wäre meine Reaktion wohl kaum anders. 

Und was meinte Nr.3 mit der Aussage, dass die Menschen ausgestorben sind? Wegen einem dritten Weltkrieg? 

Mein Blick wanderte zu Nr.8. Ihr Blick war auf die unzähligen Häuser gerichtet, die sich hier erstreckten. Scheint wohl ein großes Wohnviertel hier zu sein. 

"Nächster Halt: Anemonen-Park"

"Hier müssen wir aussteigen.", kam es von Nr.8 ruhig. Als wir aufstanden, um zur Tür zu laufen, nahm sie meine Hand und lächelte mir aufmunternd zu. "Das wird schon, Malina."

Ich nickte leicht. "Vielleicht könntest du mir dann endlich erzählen, was du vorhast? Muss ich gleich mit einer bösen Überraschung rechnen?"

Nr.8 kicherte leicht, als wir ausstiegen. "Nein, nein, keine Angst! Wir besuchen meine Freundin Clara. Selbst wenn sie keine Lösung für uns hat, kennt sie noch einige andere Inklinge und Oktolinge, die helfen können."

Sie redete weiter um den heißen Brei, das bringt wohl nichts. "Vertrau mir, Malina." Nr.8 merkt wohl, dass ich ihr immer noch nicht hundertprozentig trauen kann. "Clara ist ein sehr lieber Inkling. Sie wird dir helfen wollen und sie wird dir auf jeden Fall glauben." 

Ich schüttelte den Kopf und ging ein paar Schritte zurück. "Das zweifle ich ja auch gar nicht an, aber wer genau ist Clara, als dass du dir da so sicher sein kannst?"

Nr.8 seufzte. "Malina, bitte versprich mir, dass du nicht durchdrehst, okay?" 

Ihr Blick war ernst und ich spürte, wie sich ein Kloß im Hals bildete. Was würde sie mir gleich sagen? Zögerlich nickte ich. Ich muss wissen, was Nr.8 vor hat, bevor ich gleich vielleicht gar nicht mehr die Flucht ergreifen kann. 

"Clara arbeitet als Wissenschaftlerin im Squid Research Lab." 

Wissenschaftlerin? Was genau bedeutet das denn jetzt für mich? Werde ich jetzt Teil eines Experiments? Und am Ende seziert?

Mein Blick wanderte zu Nr.8, welche mich besorgt ansah. "Genau deswegen wollte ich es dir nicht sagen, Malina. Ich kann mir vorstellen, was für Gedanken du jetzt haben musst, aber du brauchst wirklich keine Angst zu haben! Clara wird dir nichts tun, ihr werdet nur reden. Und wenn du nicht reden möchtest, kann ich das auch für dich übernehmen, einverstanden?"

Nein. 

"Ja." 

Ein Lächeln formte sich auf ihren Lippen. "Danke Malina. Danke, dass du mir vertraust. Das bedeutet mir wirklich viel."

Ich spürte, wie Nr.8 nach meiner Hand griff und mich durch das Viertel führte, bis wir schließlich anhielten.

"Also dann, wir sind da."