Kapitel 28 - Fortschreitende Verwandlung bei Nacht

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Nr.3 hatte es recht spät doch noch geschafft, vorbeizukommen. Mit einem Haufen Pizzakartons. "Wenn wir schon einen ganzen Abend Filme und Serien schauen, dann darf Pizza keinesfalls fehlen.", meinte sie. Glücklicherweise sprach mich Nr.3 nicht groß auf das Ergebnis von Clara und die daraus folgenden Schritte an. Die Info, dass ich mich, warum auch immer, wieder in einen Menschen verwandelte, schien ihr zu genügen. Ansonsten lockerte ihre Anwesenheit die ganze Atmosphäre noch einmal mehr auf. Ganz spannend fand ich die Gespräche der beiden, in denen es um die Oktarianer ging und was Nr.3 so auf ihren Patrouillen entdeckt und gesehen hatte. Von Oktolingen, die wie Nr.8 friedlich gesinnt waren und Hilfe benötigten bis hin zu merkwürdigem Werkzeug und Materialien, die einen potentiellen Hinweis darauf geben könnten, dass die Oktarianer wieder irgendetwas im Schilde führten. 

Doch auch der schönste Abend war irgendwann vorbei und nun lagen wir alle quer verteilt im Wohnzimmer und schliefen. Zumindest meine Freunde. Ich war mittlerweile wieder hellwach. Gähnend strich ich mir meine Haare aus dem Gesicht. Moment mal, Haare?! Erschrocken rannte ich zum nächstgelegenen Spiegel. Dabei bekam ich ein richtiges Déjà-vu. Tatsächlich sah ich anstatt Tentakeln Haare! Nur meine Augen schienen ihre Verwandlung noch nicht durchlaufen zu haben, wie es schien. Auch meine Ohren hatten wieder menschliche Formen.

Ich war näher an einem Mensch als an einem Inkling. Die Verwandlung schien schon weit fortgeschritten zu sein und das machte mir unheimliche Angst. War ich am Morgen wieder ein Mensch? Fand morgen mein Abschied statt? Musste ich morgen wieder in die Welt zurück, die ich wie nichts anderes hasste? In der mich niemand herzlich empfangen und mit mir Zeit verbringen wird? In der ich wieder einsam sein werde? In der ich mich wieder so schrecklich unsichtbar fühlte? 

Ich holte tief Luft und ging zurück ins Wohnzimmer. Den Prozess konnte ich nicht beeinflussen und diese Stimme schien deutlich mehr Macht darüber zu haben, was mit mir geschah, als ich selbst. So sehr ich mich auch dagegen sträubte, ich muss wohl oder übel einsehen, dass ich wirklich zurück musste. Ich war nicht lange hier gewesen. Ich wollte noch so viel mehr Zeit hier verbringen, aber manche Wünsche blieben wohl unerfüllt. 

Als ich mich wieder auf die Couch legte, schlief ich schneller ein, als es mir lieb war. Dabei hoffte ich, dass sich Nr.3 und Nr.8 nicht allzu sehr über mein Aussehen erschrecken würden, sobald die beiden aufwachten. 

"Hallo und willkommen zurück, Malina."

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