Kapitel 14 - Modernes Labyrinth

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Als wie das Gebäude betraten, standen wir direkt in einer riesigen Eingangshalle. Vor uns befand sich zudem direkt eine Rezeption. Clara nahm mich an die Hand und ging mit mir nach vorne. "Guten Morgen Anya, könntest du diesem jungen Mädchen einen Besucherausweis ausstellen? Sie wird mich heute begleiten." - "Klar." Die Frau kramte kurz in einer Schublade, bis sie mir einen Besucherausweis hinhielt. "Danke dir! Also dann, ab an die Arbeit würde ich mal sagen.", kam es von Clara lächelnd. Somit betraten wir nun die Tiefen des Squid Research Labs.

Uns kamen einige andere Inklinge und Oktolinge entgegen, die entweder beschäftigt, gestresst oder verwundert an uns vorbeiliefen. Wobei letzteres wahrscheinlich an mir liegt. Derweil war ich damit beschäftigt, mir weiter die Gänge dieses gigantischen Gebäudes weiter anzusehen. Riesige Fensterfronten, viele verschiedene Ebenen, unzählige Räume. Wenn mich Clara hier nicht durchführen würde, wäre ich wahrscheinlich schon nach 5 Minuten komplett verloren hier. Das Ganze grenzt ja schon fast an ein Labyrinth.

"Ganz schön unübersichtlich hier, nicht wahr?" Ich nickte. "Wie findet man sich denn hier zurecht? Und wie lange dauert das?" Clara lachte. "Es kann Wochen dauern, bis man endlich etwas Orientierung hier hat, schließlich wandert man ja nicht den ganzen Tag hier herum. Und immer, wenn du denkst, dass du dich endlich zurechtfindest, lernst du wieder eine neue Ecke des Squid Research Labs kennen. Dass hier sehr viele Bereiche sehr ähnlich aussehen, macht es nicht unbedingt besser." 

"Wow, dann ist ein guter Orientierungssinn sowas wie eine Grundvoraussetzung hier.", gab ich leicht lachend zurück. "Ja, kann man so sagen. Und wenn du nicht aufpasst, sitzt du auch mal ganz schnell im falschen Raum und schaust dann in die irritierten Gesichter deiner Kollegen, wenn du gerade aus ihrer Kaffeetasse trinkst." Ich musste lachen. Es hörte sich fast wie eine Geschichte an, die ihr selbst schon passiert ist. 

"Hier wären wir." Clara öffnete eine Tür und bat mich mit einer Geste, den Raum zu betreten. Der Raum hatte etwas von einer Art Büro. Wobei mir da doch ein wenig zu viele Chemikalien und Reagenzgläser standen, als dass ich diesen Raum als ein normales Büro bezeichnen könnte. "Wunder dich nicht über das Chaos hier, manchmal bin ich so in meiner Arbeit vertieft, dass ich ganz vergesse, alles danach wieder wegzuräumen." Clara hatte sich mittlerweile einen Kittel übergezogen. "Wenn du möchtest, kannst du dich auf den Stuhl dort setzen. Eine andere Sitzgelegenheit habe ich hier leider nicht." Ich nahm ihr Angebot an und setzte mich auf den Stuhl, der vor ihrem Schreibtisch stand. "Möchtest du etwas zu trinken haben?" Ich verneinte ihre Frage. Auch, wenn ich ihr nichts böses unterstellen möchte, etwas zu trinken in einem Raum, in dem mehrere Chemikalien standen, fühlte sich nicht wirklich angenehm an.

"Also dann, beantworten wir doch erst einmal deine Frage von vorhin, wenn das für dich in Ordnung ist?" 

Schnell nickte ich. Hoffentlich findet Clara irgendwelche Anzeichen auf eine Menschlichkeit in mir.

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