Roxana II

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„Sag doch Linus Bescheid. Er findet alles heraus. Morgen Abend musst du erst hierher kommen. Siebzehn Uhr ist ein Treffen mit Luca und Tim. Einer von beiden muss ich nach Houston schicken. Ich brauche einen Mann vor Ort. Die beiden sind loyal und können ihren Job.", murmle ich abgelenkt von ihrem Ausschnitt.

„Luca?", fragt sie. Sie drückt mit zwei Fingern an meinem Kinn, meinen Kopf hoch das ich wieder ihr in die Augen sehen muss. Ich öffne noch einen Knopf ihrer Bluse wodurch ich ihren BH sehen kann.

„Luca ist meine rechte Hand. Er ist gerade bei seiner Familie, irgendwas mit Kind und so.", murmle ich.

„Welche Vorteile würde es denn bringen deine rechte Hand wegzuschicken?", fragt sie.

„Er kennt meine Prinzipien und macht seine Job hundert prozentig. Er ist knallhart." Ich ziehe sie näher.

„Und was ist mit Tim?" Mein Blick wandert wieder runter zu ihrem Dekolleté.

„Er hat zu viele weiche Züge, versteht aber die Arbeitsprozesse und zieht auch alles durch. Nur fehlt ihm die Gewisse härte.", erkläre ich und knöpfe weiter ihre Bluse auf.

„Hört sich für mich so an als wüsstest du schon wen von beiden du runter schicken willst. Was soll ich denn morgen da?"

„Sie sollten wissen mit wem sie jetzt auch zusammenarbeiten."

„So wie wir zusammenarbeiten?", fragt sie mit einem Grinsen und küsst mich leidenschaftlich. Wenn einer der Jungs dich anfasst können sie tauchen lernen mit Betonfüßen.

„Niemand arbeitet so mit dir wie ich es tue.", knurre ich und packe sie an der Kehle. Sie lächelt. Ein wissendes Lächeln. Verdammt was wird das hier? Warum reagiere ich so? Sie steht auf und richtet ihre Klamotten und schließt ihre Bluse wieder.

„Dann rufe ich jetzt Linus an und setze ihn auf die Gala an. Ich komme nachher wieder zu dir.", erklärt sie und lässt mich einfach sitzen. Ich seufze. Ich habe das Gefühl die Kontrolle zu verlieren. Meine Geschäfte sind gefährdet und dass passt mir überhaupt nicht. Ich zünde mir eine Kippe an und fange an Papiere durchzulesen.

Keine Ahnung wie lange ich stille hatte aber meiner Meinung nach zu kurz. Es klopft an meiner Tür.

„Wer stört?", rufe ich genervt.

Jonny steckt sein Kopf durch die Tür und schlüpft dann rein.

„Entschuldige die Störung aber da ist ein Paar im VIP-Bereich. Sie sehen komisch aus und sehen sich auffällig um.", sagt er. Er scheint unsicher zu sein. Auch nichts neues derzeit das komische Leute hier ein und aus laufen. Die Frage ist sind es eher freundliche Bekannte oder eher diese Art die man eigentlich umbringen wollte und bloß noch keine Zeit hatte. Ich kann nur schlecht jeden Polizisten umbringen der hier war. Was wie ein Dilemma.

„Danke ich werde sie mir gleich ansehen. Welchen Tisch?"

„Vier. Sie sitzen nur da und beobachten." Ich nicke ihm nur zu und widme mich wieder dem Vertrag vor mir. Jonny versteht und verschwindet wieder raus. Fertig mit lesen, scheise ich den Zettel auf meinen Tisch zurück und stehe auf. Bringt ja nichts. Ich muss wissen wer da ist. Ich verlasse mein Büro und laufe den Gang entlang zum VIP-Bereich. Der Bass lässt mal wieder alles vibrieren. Ich bleibe im dunklen Gang stehen und lasse mein Blick über diese reichen verwöhnten Leute schweifen. Am vierten Tisch sitzt ein Mann und eine Frau, beide sehr fein gekleidet, eindeutig zu schick um zu feiern. Sie sind mir fremd. Ich laufe aber erstmal zur Tresen und lasse mir ein Drink geben bevor ich mich zu ihnen setze. Sie sehen mich überrascht an.

„Gefällt ihnen der Club?", frage ich und blicke runter auf die Tanzfläche.

„Sehr belebend hier und berauschend.", meint die Frau nickend und trinkt ein Schluck von ihrem Champagner. Der Mann starrt mich an. Ich ziehe eine Augenbraue hoch.

„Kann ich etwas für sie tun?", frage ich angriffslustig. Ich trinke einen Schluck. Er setzt sich auf und beugt sich vor.

„Wer sind sie eigentlich?", fragt er, so schlecht geschauspielert, dass ich fast schmunzeln muss. Entweder sehr schlechte Polizisten oder Konkurrenz. Passt mir ja super den Kram.

„Die Frage ist, wer sind sie und was machen sie hier? Sagen sie mir nicht dass sie zum Feiern hier sind, dass wird ihnen keiner abkaufen." Die Frau straft ihre Schultern.

„Wir sind Mela und Gino Arizo, wir sind die Geschäftsinhaber von Arizo. Wir haben nur Interesse herauszufinden wer morgen auf der Gala das neue Gesicht ist. Sie sind ein schwarzer Stern der gerade alles dunkel an unseren glänzenden Himmel ist, Miss Jenkings.", legt die Frau offen. Schwarzer Stern? Was soll das hier? Poesiestunde? Außerdem bin ich nicht neu, sonst habe ich denen nur gesagt dass sie zur Hölle fahren können. Claire musste ja unbedingt zusagen, naja sie hat es gut ausgelegt mit überzeugenden Argumenten.

„Und warum konnten sie nicht bis morgen warten um mich zu sehen?", frage ich und zünde mir eine Zigarette an. Die beiden sehen sich an. Boa gehen die beiden mir auf die Nerven.

„Wir wissen gerne mit wem wir es zu tun bekommen und in ihrem Geschäft geben sich Leute meist anders als auf einer Gala. In unseren Business ist wissen Macht, ich schätze sie verstehen das gut. Sie machen sich doch auch ein Bild von anderen Leuten oder?", fragt dieser Gino. In meine Welt bedeutet Wissen mehr als nur Macht. Es bedeutet überleben. Desto mehr du weißt und es richtig anstellst desto länger kannst du leben oder du verbockst es und stirbst plötzlich an eine Kugel. Also ja ich verstehe aber die wissen den ausmaß nicht. Schnösel. Ich bin gelangweilt von denen. Ich stehe auf.

„Sie interessieren mich nicht weiter. Ich wünsche ihnen einen angenehmen Abend. Passen sie auf die Drinks sind stärker als bei ihren gewöhnlichen Partys.", warne ich sie und lasse sie da sitzen. Ich verschwinde wieder Richtung meines Büros. Anstatt rein zu gehen laufe ich die Gänge entlang zum Backstage Bereich des Kings. Eine Hand packt mich bevor ich einen Fuß raus aus dem dunklen Gang setzen konnte.

Unterwelt Queen IIWo Geschichten leben. Entdecke jetzt