Roxana XI

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In der Wache werde ich in einen Vernehmungsraum gesetzt. Lange bleibe ich nicht alleine. Ein Herr im Anzug kommt zu mir und setzt sich mir gegenüber. Er schlägt eine große Akte auf.

"Ich bin Detektive Connor. Ich leite die Ermittlung gegen sie. Wissen sie warum sie hier sind?", fragt er. Er sieht aus wie ein typischer Spießer. Das alles ist fast zum Lachen. Ich bin hier weil ich dumm bin.

"Nein ich weiß es nicht." Er sieht auf und sieht mich finster an.

"Sie stehen unter Verdacht Mehrfachen Mord und Drogenhandel zu betreiben. Wir haben eindeutige Hinweise." Ich sehe ihn nur an. Der Typ geht mir jetzt schon auf den Nerven mit seinen dramatischen Pausen. Kann der nicht in einem durchreden und uns Zeit sparen?

"Sie wirken nicht überrascht.", stellt er fest.

"Ich hatte letztens besuch von euch in einem Club und da wurde mir schon einiges Vorgehalten und dann wurde ich die letzte Zeit oft angehalten und kontrolliert, der eine Polizist hat mir das mit den Drogen auch schon vorgehalten." Er scheint überrascht zu sein. Passt ihn anscheinend gar nicht dass jemand in seine Ermittlungen herumgefuscht hat. Belustigend. Er fängt sich und richtet den teuren Anzug.

"Wir haben eine Zeugin die unsere Vermutungen beständigen wird."

"Absurd. Ich habe mir nichts zu schulden kommen lassen." Naja außer dass ich euch nicht vorher gestoppt habe. Jetzt habe ich das Dillemma, nur weil ich abgelenkt war. Vielleicht war es ja Claires absicht und sie hat mich die ganze Zeit ausspioniert. Ein ekeliger Gedanke.

"Kennen sie eine Claire Bennet?", fragt er mich. Ich zucke mit den Schultern.

"Vielleicht." Was wie eine Scharade.

"Sie haben eine Beziehung mit ihr und sie arbeitet seit kurzen für sie."

"Ach die meinen sie. Sorry aber ich habe es nicht mit Namen." Er sieht mich an als wäre ich der Teufel persönlich. Das nehme ich als kompliment.

"Ihre Freundin sitzt neben an und macht eine Aussage gegen sie.", sagt er und dreht sich um. Die Scheibe hinter ihm wird durchsichtig. Es befindet sich ein kleiner Zwischenraum zwischen den Zimmern. Claire sitzt da und schaut schockiert rüber zu mir. Ich schaue ihr in die Augen. Die Polizistin bei ihr scheint aufgeregt auf sie einzureden.

"Miss Bennet wird uns alles sagen was wir wollen. Sie können sich nur noch retten in dem sie auspacken."

Claire sieht zur Polizistin. Claire scheint sauer zu sein, sie hat eine Falte zwischen den zusammengezogenen Augenbrauen. Feuer hat sie ja. Das kann man ihr nicht nehmen. Claire springt auf und donnert mit den Händen auf den Tisch. Hören tue ich nichts. Die Polizistin springt zurück. Witzig. Angst vor so einer kleinen Person.

"Miss Jenkings, geben sie auf. Es hat keinen Sinn mehr.", redet dieser Connor weiter auf mich ein.

"Was machen sie mit ihr?", frage ich ruhig. Nein, ich werde ihr bestimmt nicht den Arsch retten aber wenn ich schon untergehe dann mit einem Spiel in dem ich den Bullen richtig hoffnung auf den Sieg gebe und dann einfach alles wieder kaputt mache. Ein wenig Spaß sollte ich doch auch bei der ganzen Scheiße haben dürfen. Er sieht überrascht aus, dann wechselt sein Gesicht von überrascht zu siegessicher. Amatuer. Ich sehe wieder rüber. Claire läuft in dem Zimmer auf und ab. Mein Bulle redet ganz hektisch. Das Blatt dreht sich mit dem letzten Blickkontakt von Claire und mir. Sie steht an der Scheibe und schaut mir in die Augen. Sie hat keine Angst. Sie wirkt kontrolliert. Sie lächelt frech. Ein Finger legt sie auf die Lippen. Ich muss lächeln. Sie hat mir mit dieser kleinen Geste gesagt dass sie schweigt. Es beruhigt mich. Ich bekomme richtig glücksgefühle in mir. Sie hat mich nicht verraten. Die Polizei versucht uns gegeneinander auszuspielen. Was wie eine Frau. Jetzt muss ich es nur noch Luca mitteilen dass sie uns nicht verrät. Ich schaube entspannt aus. Die Scheiben werden wieder dunkel.

"Sie wird als Chronzeugin aussagen und natürlich von uns beschützt. Sie sind eine gefährliche Frau." Mein Gott ist der armselig.

"Warum lächeln sie?", fragt er beängstigt.

"Als ob sie irgendwas gegen mich in der Hand haben. Sie haben vermutungen aber keine Beweise. Hinweise sind keine Beweise die meine Schuld belegen. Sie haben auch keine Zeugin."

"Haben sie nicht gerade Miss Bennet gesehen  wie sie mit meiner Kollegin geredet hat."

"Ich verlange dass sie mich gehen lassen wenn sie nichts in der Hand haben. Sonst werde ich wohl mein Anwalt anrufen müssen." Er scheint den Augenblick verpasst zu haben in dem sich alles gedreht hat. Es hat sich zu meinem Vorteil geändert. Er schein komplett verwirrt zu sein. Ich stehe auf und halte ihm die Handschellen hin. Er springt sauer auf.

"Sie bleiben. Ich darf sie vierundzwanzig Stunden festhalten!", brüllt er sauer und rennt raus. Die Tür knallt laut zu. Jetzt bin ich am Zug. Ich setze mich wieder und lehne mich entspannt zurück. Der Stuhl ist zwar nicht der bequemste aber man kann eben nicht so viel von ihnen erwarten wenn sie ihren einzigen Trupf so schlecht ausspielen. Ich sehe mein Spiegelbild in der Scheibe. Es sieht irgendwie furchterregend aus. Ich lächle und damit sehe ich gerade wie eine Serienkillerin aus. Das wird hier noch ein gutes Spiel. Obwohl ich sonst Spiele hasse. Vielleicht hat Claire mir ja doch etwas beigebracht.

Unterwelt Queen IIWo Geschichten leben. Entdecke jetzt