Roxana VIII

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An meinem Wagen hole ich nur schnell meine Waffe raus und begebe mich zum Treffpunkt. Es ist eine verlassene Lagerhalle. Niemand ist zu hören. Niemand ist zu sehen. Schlechter Horrorfilm. Ich betrete das Gebäude. Ein Tisch mit zwei Kerzen steht in der Mitte. Zwei dunkle Personen sitzen da. Romantisches Dinner oder was soll das hier werden? Beide sehen zu mir. Daniel sitzt da und eine fremde junge Frau. Sie sieht Mexikanisch aus. Na klasse. Ich setze mich gegenüber von Daniel. Er nickt mir zu. Da er nicht anfängt beschleicht mich eine Vorahnung. Er hat das Treffen nicht einberufen. Wenn er es nicht war dann kann es nur eine gewesen sein. Genau in dem Moment kommt Alex rein gefolgt von einem fetten Mann. Er scheint auch Mexikaner zu sein. Das wird vielleicht doch interssant. Alex sieht sich um.

"Handys", fragt sie. Ich schalte meins aus und lege es auf den Tisch. Die anderen machen es nach.

"Ich habe das Treffen einberufen weil wir wichtiges zu besprechen haben.", sagt sie und fährt sich durch die kurzen Haare.

"Was machst du hier?", fragt Daniel nach. Die Frage ist berechtigt. Sie ist im Ruhestand und führt ein normales Leben. Normaler  Job, mit Frau und seit kurzem soll eine Teenagerin von ihrer Freundin die Nichte, bei ihr wohnen. Sie hat also nichts mehr in unseren Kreisen zu tun. Natürlich respektiert sie jeder. Sie hat den größten Drogendeal der Geschichte der Stadt durchgezogen in jungen Jahre. Ja sie ist danach im Knast  gewesen aber den hat die ohne ein Kratzer überstanden. Eine überlebenskünstlerin auf ihren eigenen Niveau.

"Ich wurde gebeten dass mit euch zu besprechen.", sagt sie genervt. Sie schaut das Mädchen an. Die? Was hat sie denn zu sagen. Der Mann schaut sie auch an. Er scheint sich auch nicht zu freue sie zu sehen.

"Wer sind die?", fragt Daniel. Alex dreht sich zu dem Mann.

"Das ist Naran, er führt das mexikanische Kartell hier. Caricia hat um das Treffen gebeten.", stellt sie vor.

"Was wird das hier?", fragt Naran sauer mit Akzent. Caricia antwortet in ihrer Spache.

"In unserer Sprache.", unterbricht Alex sie. Das Mädel nickt.

"Ich arbeite für Naran. Ich kümmere mich um seine ganzen Geschäfte. Mein Mann hatte schulden bei ihm. Inzwischen ist er tot aber das ist nicht der Grund warum ich mit euch allen reden wollte.", sagt sie und sieht uns alle an. So unnötige Pausen kann sie sich sparen. Es ist nur Zeitverschwendung.

"Der Krieg zwischen Roxy und Naran zerstört beide Geschäft und es bringt nur die eigenen Leute um. Ich möchte dass wir heute alles klären können damit  niemand mehr sterben muss.", sagt sie und ich kann nur eine Augenbraue hochheben. Das ist nicht ihr Ernst. Unnötig. In der Unterwelt sterben eben Menschen und andere überleben. Das Gesetz des Stärkeren.

"Du hattest kein Recht das zu machen.", regt sich der Fette auf. Wenn der so weiter macht bekommt der noch ein Herzinfarkt. Soll mir recht sein dann muss ich keine Kugel an ihm verschwenden.

"Doch! Roxana wie können wir das Töten beenden?", fragt sie mich. Alle sehen mich an. Ich verstehe gar nicht warum ich gefragt werde, es ist schließlich ihre Idee.

"Dir sollte bewusstsein, dass es mir egal ist wer stirbt. Ich will die Stadt und wenn ihr mir weiter auf die Nerven geht bringe ich eben euch alle um.", sage ich ruhig nach einer Weile. Naran regt sich auf und flucht die ganze Zeit aber Caricia sieht mich ruhig an. Mein Gott nervt der Typ.

"Es scheint mir auch so dass ich mit dir derzeit nicht verhandeln brauche solange er der Kopf der Gruppe ist.", ergänze ich und will aufstehen aber Daniel sieht mich streng an.

"Ich finde die Idee gut denn euer Revierkampf macht mein Grasgeschäft und meine Diskothek kaputt. Wenn ihr eure Grenzen klären könntet würde es mir sehr helfen. Eurer Straßenkampf lockt zu viele Polizisten an, wenn ihr es noch nicht  mitbkommen habt.", brummt er. Naran fängt an mich zu beleidigen.  Kommt mir ganz gelegen. Meine Laune ist heute richtig gut. Ich ziehe meine Waffe und schieße ihm in den Kopf. Stille.

"Musste das sein?", fragt Alex und wischt sich die Blutspritzer vom Arm.

"Er hat mich  genervt.", knurre ich. Caricia lächelt. Sie lächelt? Ist die gestört?

"Danke."

"Was?", kommt es von uns gleichzeitig.

"Ich  habe gehofft dass einer ihn erschießt denn nun habe ich freie Bahn. Ich habe schon alles übernommen aber niemand wollte sich gegen Naran stellen.", erklärt sie. Kalte Geschäftsfrau.

"Und nun?", fragt Alex.

"Das Kartell zieht sich aus dem Koks und Grasgeschäft zurück. Ich überlasse euch die Stadt.", sagt sie uns als wäre es nichts. Da ist ein Harken. Niemand gibt einfach seine Bereiche auf die gut laufen.

"Was willst du dafür?", fragt Daniel. Ich lege meine Waffe auf den Tisch, mit der Mündung in ihre Richtung.

"Nichts. Ich habe schon alles umstrukturiert. Wir sind eher mit dem Transportwesen beschäftigt." Alex scheint ein Licht aufgegangen zusein.

"Caricia ist Schmugglerin und Diebin. Ich habe mit ihr im Knast abgehangen.", sagt Alex. Das erklärt warum Alex sie in diesen inneren Kreis gelassen hat und ihr den Wunsch eines Gespräches erfüllt hat. Alex vertraut ihr, dann ist sie ok. Nicht das ich auf die dumme Idee kommen würde und jemanden vertrauen würde. Naja außer Claire.

Unterwelt Queen IIWo Geschichten leben. Entdecke jetzt