Er bindet mich los und ich nutze die Gelegenheit und verpasse ihm eine Ohrfeige.
"Dafür dass du mich geschlagen hast.", zische ich sauer. Er ballt seine Hände, macht aber nichts. Er stellt sich an den Rand des Raumes. Roxana sieht mich genauer an.
"Habe ich nicht gesagt dass ihr nichts passieren soll bis ich es regeln kann?", fragt sie ruhig. Eine falsche Ruhe. Eine Ruhe vor dem Sturm. Von ihr kommt diese Eiseskälte, die einem nur ans weglaufen nachdenken lässt.
"Sie hat sich gewehrt.", sagt Luca zu seiner Verteidigung.
"Das wundert mich nicht. Sie ist sehr provokant.", meint Roxana und steht langsam auf. Wie ein Raubtier dass sich an eine Beute heranpirscht.
"Hast du mich beim Verhör nicht verstanden?", frage ich nach und stehe auch auf. Ich bin keine Beute.
"Doch habe ich."
"Warum zum Teufel sitze ich den hier?"
"Mir wurde es nicht erlaubt zu telefonieren. Ich konnte Luca also nicht erreichen. Ich sehe es positiv, so können wir jetzt unsere nächsten Schritte planen. Ich will diese Idioten Tod sehen. Sie gehen mir auf die Nerven.", knurrt sie sauer. Ich atme durch. Ich werde nicht sterben. Sie wird mir nichts tun.
"Boss?", fragt ihre rechte Hand zweifelnd nach.
"Claire hat ihnen nichts gesagt. Wäre es so gewesen, wäre ich nicht hier und würde schon im Staatsgefängnis sitzen." Er sieht mich überrascht an.
"Vertrauen wir ihr jetzt?", fragt Luca immer noch mit dem Blick auf mich.
"Ja." Er nickt nur. Ich halte meine Hand zu ihm ausgestreckt hin.
"Auf eine gute Zusammenarbeit.", sage ich und er nimmt die Hand. Er zweifelt zwar immer noch aber er würde sich nicht gegen Roxana stellen.
"Also wo das geklärt ist. Ich will Blut sehen.", sagt sie und schlägt auf den Tisch.
"Aber von keinem Polizisten.", sage ich ernst. Luca erstarrt. Es wagt bestimmt sonst niemand seiner Chefin zu widersprechen.
"Doch genau von denen. Ich will es.", zischt sie.
"Nein. Wenn wir jetzt etwas machen, wissen sie dass du es warst und du gehst wirklich in den Knast. Ich verstehe dass du Stärke präsentieren willst aber das geht so jetzt nicht."
"Ach und was schlägst du vor?", fragt sie schnippisch nach. Ich lächle sie an und stelle mich vor sie.
"Überlass mir die Polizei. Du spielst die arrogante Clubbesitzerin. Sie werden dich im Auge behalten.", erkläre ich. Es ist logisch. Luca räuspert sich.
"Ich gebe es ungerne zu aber sie hat recht. Sie werden nur darauf warten bis du einen Fehler machst. Lass uns nichts überstürzen." Ihr gefällt es gar nicht.
"Und wie willst du die Bullen fertig machen?" Ich grinse sie an.
"Lass das mal meine Sorge sein.", lache ich und lehne mich gegen sie.
"Da wäre noch eine Sache, Boss." Sie sieht zu ihm.
"Was machen wir mit Houston? Wir brauchen jemand neues da.", sagt er und krempelt seine Ärmel vom Hemd hoch. Er setzt sich auch aufs Sofa. Jetzt wirkt er entspannter. Ein guter Wechsel. Er hat recht, die stelle ist wichtig.
"Ich hatte ja viel Zeit in der Zelle um nachzudenken. Entweder gehst du oder Tim. Es hat beides Vor- und Nachteile. Was schlägst du vor?", fragt sie ihn. Ich dachte es ist klar? Luca sieht sie ernst an.
"Tim ist gut aber zu weich. Er ist zwar nicht naiv und nicht dumm, aber er könnte das Geschäft nicht so beschützen wie ich.", überlegt er. So wie er? Mit Mord und Drohungen. Erpressung. Verstümmelung. Manchmal sollte ich an mein Geisteszustand zweifeln. Ich meine ich sitze hier zwischen zwei Mörder und wohl die schlimmsten Menschen im Staat. Dazu kommt noch dass ich die eine eben beschützt habe. Ich lehne noch gegen sie.
"Das sind die Fakten.", bestätigt Roxana ernst. Beide schweigen.
"So wie ich es sehen, brauchen wir Luca hier und da oder?", frage ich nach. Beide nicken.
"Er hält mir den Rückenfrei."
"Tim weiß was seine Aufgaben sind und er würde die Grundaufgabe des Jobs hinbekommen oder?" Wieder nicken sie.
"Wir teilen Luca.", beschließe ich. Beide sehen mich verwirrt an. Ich seufze.
"Tim geht fest rüber. Er würde doch eine kleine Entführung schaffen oder? Bei Problemen ruft er uns an und Luca reißt nach Houston. Wir schreiben dass als Geschäftsreise ein. Qualitätskontrolle des neuen Sicherheitschef in Houston durch den Obersten Sicherheitsmann der Unternehmen. Luca kann hauptsächlich hier bleiben, er ist eben nur ein Problemlöser. Nur Tim muss es hinbekommen.", erkläre ich und beiden geht ein Licht auf. Luca lächelt sogar.
"Eine Gute Idee. Kleinigkeiten von Gewalt schafft Tim auch. Ich bereinige endgültig."
"Dann ist es beschlossen. Tim geht, sag ihm dass. Er muss so schnell wie möglich los." Luca nickt und springt auf.
"Regel dass.", sind seine letzten Worte bis er endgültig durch die Tür schlüpft.
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Unterwelt Queen II
RomanceDie Geschichte geht weiter von Roxana und Claire. Als neue Partner im Geschäft haben sie große Pläne um endgültig die ganze Stadt zu kontrollieren. Claire hat sich auf ein gefährliches Spiel eingelassen, wobei sie den Preis noch nicht kennt. Wird si...