Claire II.II

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Er ist groß und muskulös. Wir gehen zwei Straßen weit. Er öffnet eine Fahrzeugtür. Es ist ein dunkler Jeep.

"Ich steige nicht ein.", sage ich und verschränke die Hände.

"Ohh doch."

"Nein gewiss nicht. Warum sollte ich?"

"Weil ich dich sonst umbringe.", knurrt er.

"Warum solltest du?"

"Du hast unseren Boss verraten.", sagt er aufgebrachter.

"Nein habe ich nicht." Er schlägt mich. Meine Lippe ist aufgeplatzt und ich schmecke Blut. Er zögert nicht mir etwas anzutun. Er will Rache für Roxana.

"Luca.", stelle ich fest. Er nickt leicht und drückt mich in den Wagen.

"Ich habe Roxana nicht verraten."

"Du bist mit den Bullen gegangen. Die haben sie aus ihrer Wohnung geholt und alles demoliert ein Wunder dass sie nicht alles durchwühlt haben.", schnaubt er sauer. Er setzt sich rein und wir fahren los. Ich könnte versuchen zu fliehen aber dann sterbe aufjedenfall.

"Ich weiß dass sie auf der Wache ist. Wir haben uns kurz gesehen."

"Sie ist überzeugt dass du sie verraten hast."

"Und was machst du jetzt mit mir?"

"Ich halte dich fest bis sie rauskommt." Er soll mich gefangen nehmen. Nicht umbringen. Sie will es selber machen. Sie will es zumindest selber klären.

"Hat sie dich angerufen?", frage ich nach.

"Als sie dich abgeführt haben hatten wir den letzten Kontakt." Er weiß nicht dass ich ihr mitgeteilt habe dass ich schweigen werde.

"Bring mich nachhause."

"Bestimmt nicht. Ich bin nicht dein Fahrservice. Ich stecke dich dahin wo dich keiner jetzt vermuten wird." Er bremst stark ab und ich fliege mit den Kopf gegen den vorderen Sitz. Vor meinen Augen wird es Schwarz.

Ich öffne meine Augen langsam. Mein Kopf dröhnt. Ich versuche meinen Blick auf etwas fokussieren. Mein Blick bleibt an einem Messer hängen. Luca hat es in der Hand und spielt damit herum. Wir sind im Club. In dem Büro von Roxana. Ich bin an einen Stuhl gefesselt und geknebelt.

"Du bist wach.", stellt er fest. Ich verdrehe die Augen. Nein ich schlafe noch siehst du dass nicht? Mir geht dass alles gerade sehr auf den Geist.

"Wegen deiner Schwester brauchst du dir keine Sorgen mehr machen. Ich habe ihr eine Nachricht geschrieben dass dein Akku leer gegangen ist und du dich verspätest. Sie soll den Tag mit.. Wie war sein Name noch gleich? Pad? Ted? Ach egal. Sie genießt den Tag jetzt in der Stadt mit dem kleinen.", erzählt er. Kurz habe ich gedacht er hat ihr etwas angetan. Ihm scheint es wohl aufgefallen sein.

"Ich tue kleinen Kindern nichts.", sagt er als wäre es eine Beleidigung von mir dass ich überhaupt sowas denken könnte. Idiot. Was soll ich denn sonst denken wenn er so anfängt? Er steht auf und hockt sich vor mich. Er mustert mich und seufzt.

"Das wird Roxy nicht gefallen. Sie hatte gesagt ich soll dir nichts tun. Naja ein paar blaue Flecken wird sie mir verzeihen. Am Schluss wird es sowie so nicht mehr auffallen." Er ist eiskalt. Es kümmert ihn alles nicht. Nur dass Roxana sauer sein könnte dass er ihren Befehl nicht perfekt ausgeführt hat. Ich schaue rüber zur Uhr. Es ist schon wieder Nacht.

"Ja du hast lange geschlafen.", sagt er fast belustigt. Er ist ein Monster. Sein Handy klingelt und er geht ran.

"Hallo?" Er dreht sich mit dem Sessel um sich selber.

"Ja Schatz. Gib ihm einfach ein Kuss von mir.", sagt er sanft, er ist das komplette Gegenteil zu eben.

"Ja ich bringe Pampas mit wenn ich nachhause komme.", versichert er. Er hat ein Kind? Oh mein Gott. Solch ein Mann als Partner und Vater, unheimlich. Wenn ich so richtig nachdenke habe ich ja Roxana an der Backe und sie ist, denke ich, noch schlimmer als er. Er ist nur ihre rechte Hand. Sie plant und beherrscht alles. Vor ihr habe ich aber keine Angst. Ich bin mir nur noch sicher ob ich wirklich angst vor ihm habe. Ich schiebe es darauf dass er mir mit einer Waffe gedroht hat. Ich wurde noch nie so bedroht. Vielleicht sollte ich dass nicht als Prämiere sehen. Die Lage ist ernst. Wenn Roxana es nicht bald aufklärt wird er es sicher zu ende bringen. Er legt auf und sieht mich wieder an. Er beobachtet mich und ich ihn. Ein lautes Donnern lässt uns zusammenzucken. Er zuckt zusammen und sieht hinter mir. Jemand steht hinter mir.

"Boss du bist draußen.", sagt er erstaunt und erleichtert. Er ist wirklich besorgt gewesen. Was wie eine Loyalität. Sie kommt in mein Blickfeld. Sie setzt sich auf ihren Schreibtisch.

"Mach sie los.", befiehlt sie kühl. Er nickt und kommt auf mich zu.

Unterwelt Queen IIWo Geschichten leben. Entdecke jetzt