Kapitel 3

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~Vanessa~

Das erste was ich wahr nahm war mein dröhnender Schädel. Es fühlte sich an als hätte mir jemand mit einem Ziegelstein gegen den Kopf gedroschen. Erinnerungen besaß ich in diesem Moment noch nicht.

Es brauchte einige Anläufe bis ich es schaffte meine Augenlieder zu öffnen. Die grellen Deckenspots blendeten mich. Ich knurrte genervt und streckte mich verschlafen. Dabei stellte ich fest das irgendetwas nicht so war wie es sein sollte, wenn ich normalerweise in meinem Bett aufwachte. Ich blickte hinauf und sah, dass meine beiden Handgelenke jeweils an einem der Bettpfosten mit Handschellen angekettet waren. Ich geriet in Panik und schaute auch an meinem restlichen Körper hinab. Meine Fußknöchel waren auf die gleiche Art und Weiße gefesselt, wodurch meine Beine weit gespreizt wurden.

Mit einem Mal konnte ich mich wieder an alles erinnern. An die Flucht, an den Überfall und an den Moment in dem ich in das Auto gezerrt wurde. Mir lief sofort ein kalter Schauer über den Rücken als ich an diesen Mann dachte.

"Du bist wach." Diese eindringliche Stimme erkannte ich sofort. Zögernd drehte ich meinen Kopf zur Seite und sah ihn dort stehen. In einem schwarzen Anzug, perfekt gestylten Haaren und einer Knarre in der Hand, an der mehrere goldene Ringe schimmerten. Er sah aus wie der Teufel in Person.

"Was wollen sie von mir? Warum bin ich hier?", fragte ich mit zitternder Stimme. Er lächelte geheimnisvoll und kam mir mit langsamen Schritten näher. Das leise Knacken des Fußbodens schien die Spannung im Raum noch mehr zu steigern. Ich begann mich unruhig auf der weichen Matratze zu wälzen. Vielleicht lag meine Reaktion an der Dominanz, die er ausstrahlte oder doch einfach an der Waffe in seiner Hand.

Als er vor dem Bett zu stehen kam sahen wir uns in die Augen, aber ich hatte das Gefühl, dass ihm etwas ganz anderes interessierte. Er hob seine Hand mit der Knarre und drückte mit dem kalten Metall mein Kinn nach oben.

"Ich bin es gewohnt das zu bekommen was ich will. Und da du freiwillig nicht mit mir mitkommen wolltest musste ich dich ebenso dazu bringen."

"Aber ich bin kein Gegenstand. Sie können mich nicht einfach hier festhalten." Sein Mundwinkel zuckte kurz nach oben.

"Dann kennst du mich noch nicht.", raunte er mit einem dunklen Funkeln in den Augen. Dann fuhr er mit der Waffe meinen Hals entlang, bis er an meinem Dekolleté angelangt war. Mein Sommerkleid war etwas weiter ausgeschnitten, was er nutzte, um das Tal zwischen meinen Brüsten zu erforschen. Ich riss an meinen Fesseln und versuchte mich mit aller Kraft zu befreien.

"Hören sie auf-" Ich verstummt sofort als er den Lauf gegen meinen Kehlkopf drückte. Ich hörte auf zu Atmen, die Angst war zu groß ihn mit der kleinsten Bewegung zu reizen.

"Halt still.", zischte er wütend. Da ich mir plötzlich nicht mehr so sicher war, dass er mir nicht weh tat blieb ich einfach ruhig liegen und ließ zu, dass er sich wieder meinem Körper widmete. Allerdings glitt er dieses Mal direkt weiter nach unten. Ich schloss gequält meine Augen als das Metall an meinem nackten Bein hinaufglitt und den Stoff meines Kleides weiter nach oben schob. In jeder Sekunde in der er meiner Mitte näher kam, wurden meine Tränen mehr und mein Stolz weniger. Eigentlich sollte ich daran gewöhnt sein. Schließlich berührte mich mein Freund dort täglich – und bei ihm hasste ich es genau so sehr.

"Bitte...", wimmerte ich verzweifelt. Es tat zwar nicht weh, aber ich wusste, dass wenn er wollte, er mich damit jederzeit ernsthaft verletzen konnte.

Das wolltest du doch immer, hielt mir mein Unterbewusstsein vor. War das die Strafe dafür, dass ich diese sündigen Wünsche in mir verbarg?

Plötzlich klopfte es an der Tür. Endlich zog er seine Knarre weg und ich konnte erleichtert aufatmen.

"Ja.", knurrte er wütend. Herein kam eine hübsche Frau deren Haare so rot leuchteten wie das Feuer selbst. Sie blieb sofort stehen als sie mich angekettet an diesem Bett sah. Sie musterte erst mich dann ihn. Ihr Blick verriet das sie nicht gerade erfreut darüber war was hier vor sich ging. Er zuckte jedoch nur entschuldigend mit den Achseln. Was gibt's?

Ich will, dass du mich brauchstWo Geschichten leben. Entdecke jetzt