Kapitel 13

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~Damiano~

Die ganze Nacht lang hatte ich kein Auge zugemacht. Mal genoss ich denn Anblick ihrer hellen Haare, die unter dem Licht der Sterne auf meiner Brust schimmerten und das Wissen, dass mein Plan in die richtige Richtung verlief. Und mal fürchtete ich, dass das alles hier aus dem Ruder laufen könnte.

Keine Frau in meinem Bett. Nicht nach ihr. Das war ein ungeschriebener Grundsatz in meinem Leben. Und dennoch dachte ich keine Sekunde darüber nach als sie plötzlich in meinem Zimmer stand. Schließlich hatte ich mir das ja auch die ganze Zeit gewünscht. Was passieren würde, wenn ich meinen Gefühlen nachgeben würde, wäre eine reine Katastrophe.

Also musste ich meine Schwächen zu meinen Stärken machen. Ich musste sie in mein Leben lassen, um ihr zu zeigen, dass ich ihr Vertraute. Davor durfte ich nicht von ihr verlangen, dass sie das gleiche tat. Aber das dürfte kein großes Problem werden. Ich wusste, was Frauen wollen. Was sie will. Was sie brauchen und was es benötigt um ihr naives, verletzliches Herz zu brechen. Zwar hatte ich diese Künste noch nie absichtlich angewandt, aber ich wusste ich würde siegen.

Meine skrupellose und durch und durch böse Seite verschwand sofort als ich merkte, wie sie ihren Kopf in meine Richtung drehte. Die grelle Morgensonne schien auf ihre blasse Haut und blendete sie. Durch zusammengekniffene Augen betrachtete sie mich Lächelnd.

Ich dachte du lässt sonst niemanden in dein Bett?, murmelte sie noch recht verschlafen.

Für mich allein ist es viel zu groß. Ein wenig Gesellschaft kann da nicht schaden. Sie schmunzelte und legte sich erneut auf meine Brust. Bei ihrem fast schon süßen Anblick bildete sich umgehend eine Beule unter der Decke. Ein weiterer Vorteil. Ich konnte sie die ganze Nacht lang beanspruchen, ohne überhaupt aufstehen zu müssen.

Ich legte meine Hand auf ihren warmen Rücken und strich sanft ihre Haare bei Seite. Ich betrachtete die kleinen Hügel ihrer Wirbelsäule, die sich in einer schmalen Linie nach unten zogen. Ihre Haut war makellos bis auf die kleine Narbe unterhalb ihrer Schulter. Sie weckte schmerzhafte Erinnerungen in mir. Diese Zigarette sollte eine Warnung sein, auch wenn ich damit viel zu weit ging. Sie würde zwar wieder vollständig verheilen, dennoch wünschte ich mir nichts mehr als diese Stelle zu küssen und ihr all ihren Schmerz zu nehmen denn sie je ertragen musste. Verdammt, ich wollte jeden noch so kleinen Millimeter ihrer Haut liebkosen, bis ich all ihre Narben und Wunden Inn und Auswendig kannte. Und dann wollte ich mit ihr schlafen. Langsam und zärtlich.

Stopp!

Erschrocken über diese abscheulichen Gedanken schob ich sie von mir und stand abrupt auf. Diese Art von Hingabe hatte sich bisher nur eine Frau verdient. Und das hat ein schreckliches Ende genommen. Es hat mir bewiesen, dass so etwas wie Liebe nicht existierte. Es war ein reiner Selbstmordakt, ein Austausch von körperlicher Nähe der letztendlich doch nur in Qualen endete. Liebeskummer und gebrochene Herzen. Alles Sachen über die ich nur lachen konnte. Vanessa saß auf der Matratze und starrte mich fragend an.

"Stimmt was nicht?"

"In die Dusche. Sofort.", brachte ich zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. Ich erwartete von ihr uneingeschränkte Gehorsamkeit also ging ich einfach ins Bad ohne auf sie zu warten. Zu ihrem Glück kam sie die nächsten Sekunden nachdem ich das Wasser angestellt hatte.

"Du könntest mich auch erst Fragen." Okay, ihren Pluspunkt hatte sie schon wieder verspielt. Ich umfasste ihr Handgelenk und zog sie zu mir.

"Ich brauche keine Erlaubnis von dir. Du gehörst mir. Schon vergessen?", knurrte ich, während ich ihr Shirt über ihre Arme streifte und ihren Slip zerriss. Ich selbst befreite mich nur noch kurz von meiner Boxershorts als ich sie am Hals packte und gegen die dunkel geflieste Duschwand drückte. Das Wasser prasselte auf ihre blonden Strähnen und färbten sie einige Nuancen dunkler.

Ich will, dass du mich brauchstWo Geschichten leben. Entdecke jetzt