Kapitel 4

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~Vanessa~

Ich hatte schon lange nicht mehr so gut geschlafen wie in dieser Nacht. Ich weiß, dass es falsch war das zu behaupten, nachdem ich entführt wurde und ich keine Ahnung hatte, wie es meiner Familie ging. Aber Sorgen konnte ich mir auch noch später machen.

Im Moment dachte ich nur an den süßlichen, warmen Geruch, der mir in die Nase stieg. Er ließ mich langsam wach werden. Als ich das gesamte Bett nutzte um mich zu strecken stellte ich fest, dass ich ganz allein war. Auch darüber war ich im Moment ganz froh. Ich legte meinen Kopf seitlich und entdeckte auf dem Schreibtisch ein Tablett mit Essen. Da auch mein Magen schon lautstark protestierte stand ich auf und tapste hinüber. Ein Menü aus warmen Croissants, den verschiedensten Früchten und Orangensaft stand vor mir. Daneben lagen ein sehr knapper Bikini und ein handgeschriebener Zettel:

Guten Morgen, Kleines.

Ich habe auf deinen Rat gehört. Viel Spaß draußen. Aber nicht zu viel. Meine Leute werden ein Auge auf dich werfen.

PS: Ich erwarte für diese Aufmerksamkeit eine Gegenleistung ;)

Der kleine Smilie brachte mich zum Schmunzeln. Auch wenn mir seine Anmerkung etwas Angst machte.

War das nun unser Spiel? Er gestattete mir Sachen, wenn ich ihm im Gegenzug seine Wünsche erfüllte? So war das eigentlich nicht gedacht Vor allem würde er es wieder maßlos übertreiben was seine Belohnungen anging. Ich würde ihn garantiert nicht vögeln nur weil ich ein paar Stunden an der frischen Luft verbringen durfte.

Ich entschloss, mich darüber später aufzuregen und erst einmal mein Frühstück zu genießen. Dazu setzte ich mich nochmals ins Bett und schaltete den kleinen Fernseher an der Wand an. Um diese Uhrzeit kam nicht wirklich etwas interessantes, weshalb ich nur die ganze Zeit herumzappte aber trotz allem fand ich großen gefallen daran. Zeit, um mich einfach einmal hinzusetzen und nichts zu tun hatte ich selten. Vielleicht gab es auch gute Seiten an der ganzen Situation.

. . .

Ich lag auf der weichen Liege am Ende des Schiffs, schlürfte meinen Sex on the Beach, lass ein Buch, welches ich in Damianos Zimmer gefunden hatte und genoss die heiße Sonne auf meiner Haut. Da der Bikini aus etwas zu wenig Stoff bestand warf ich mir einfach ein Hemd über das ich mir ebenfalls einfach genommen hatte.

Eine Flucht hatte ich heute gar nicht erst versucht. Mein einziger Weg, um von hier weg zu kommen waren die Jetskis. Natürlich hätte ich es noch einmal probieren können, aber vermutlich wäre es genauso ausgegangen wie gestern. Und da die eine Verbrennung schon höllisch weh tat wollte ich nicht auch noch eine zweite. Seine 'Leute' bekam ich zwar auch nicht zu Gesicht, aber mir war durchaus bewusst, dass sie hier waren.

Als ich die mächtigen Schritte hinter mir hörte verdrehte ich automatisch meine Augen. Die Ruhe war so entspannend.

"Was willst du?", fragte ich genervt und legte mein Buch beiseite. Zu meiner Überraschung setzte er sich auf die zweite Liege die genau neben meiner stand. Er wirkte gut gelaunt. Ein gutes Zeichen.

"Ich hol mir mein Geschenk ab."

"Das da wäre?"

"Das werde ich dir gleich zeigen. Komm mit." Er wollte gerade aufstehen, aber ich hielt ihn mit meinem süßen Schmollmund davon ab.

"Lass mich bitte noch meinen Cocktail austrinken.", flehte ich. Dieses Mal war er es der die Augen verdrehte.

"Woher hast du denn überhaupt?", fragte er verwirrt. Ich zuckte mit den Achseln.

Ich will, dass du mich brauchstWo Geschichten leben. Entdecke jetzt