Kapitel 11

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~Vanessa~

Es war noch früh am Morgen als ich es nicht länger aushielt allein in diesem riesigen Bett zu liegen. Die ganze Nacht konnte ich kein Auge zu machen. Bevor ich noch wahnsinnig wurde stand ich einfach auf und rannte ziellos durch das Haus. Erst als ich auf die Küche stieß kam ich auf die Idee zu frühstücken. Auch wenn ich nicht wirklich Hunger hatte. Zumindest nicht auf Essen.

In der riesigen Vorratskammer trieb ich ein paar Zutaten für Pancakes auf. Kurz nachdem ich angefangen hatte sie anzubraten kam Tim, ein Typ denn ich noch nie zuvor gesehen habe, aber er schien nett zu sein. Er behandelte mich wenigstens, wie eine Freundin, nicht wie irgendein armes Mädchen das Opfer einer Entführung wurde. Als Dank für das bisschen Normalität machte ich ihm gleich welche mit.

Dann kam Fabrizio. Die beiden stritten sich um die Pancakes also machte ich ihm einfach seine eigenen. Dann kam Alessio, Emilia, Okay, mehr Namen konnte ich mir beim besten Willen nicht merken.

Und nun war die Küche rappelvoll. Während die einen noch aßen, halfen mir die andern beim Zubereiten und Aufräumen. Ich war schockiert, dass mich alle so herzlich aufnahmen und mich wie ein Teil ihrer 'kleinen' Gruppe behandelten.

Und dann kam Damiano herein. Niemand beachtete ihn wirklich, aber ich spürte sofort seine Anwesenheit. Ich hob meinen Kopf und kreuzte direkt seinen Blick. Ich lächelte schüchtern. Erst dann sah er sich um und schien das Chaos hier zu bemerken. Verwirrt zog er eine Augenbraue nach oben und kam auf mich zu. Er blieb gegenüber der Kücheninsel stehen, ließ sich auf einen Barhocker fallen und stützte seine Ellbogen auf der Arbeitsfläche ab. Er trug natürlich schon einen seiner maßgeschneiderten Anzüge und hatte perfekt nach hinten gestylte Haare. Während ich nicht mehr trug als sein oversized Shirt und ein Vogelnest auf den Kopf.

"Was ist das hier?", fragte er belustigt. Ich zuckte mit der Schulter.

"Wir frühstücken."

"Ich glaube ich habe noch nie so viele auf einmal in dieser Küche gesehen. Und erst recht nicht welche die helfen." Er ließ seinen Blick erneut durch den Raum schweifen und schüttelte den Kopf als könnte er es einfach nicht glauben.

"Naja, ich wollte ursprünglich nur etwas für mich machen, aber dann dachte ich mir ihr seid eh nicht viele, aber anscheinend ist dein 'enger Kreis' doch größer als gedacht."

"Wir sind 13 Leute mit mir. Zum Vergleich der gesamte Clan umfasst ungefähr 6328 Frauen und Männer in ganz Italien."

"Oh", antwortete ich nur etwas schockiert und wand mich wieder dem Herd zu. Ich richtete die nächste fertige Portion mit Himbeeren und Heidelbeeren an und schob denn Teller zu Damiano. "Die sind für dich." Er betrachtete lange seine Portion bis ich schon dachte er würde keine Pancakes mögen. Aber dann bildete sich ein verschmitztes, fast schon jungenhaftes Lächeln auf seinen Lippen.

"Danke." Als er sich daran machte das erste Stück herunterzuschneiden sah ich ihm gespannt bei jeder noch so kleinen Bewegung zu. Angespannt wartete ich auf seine Reaktion. "Seit wann bist du schon wach?", fragte er, während er das Stück auf seiner Gabel auskühlen ließ. 'Jetzt mach schon! ', wollte ich brüllen.

"Seit circa zwei Stunden.", log ich schnell. Die Wahrheit konnte ich ihm ja schlecht beichten. Ich habe nie wirklich geschlafen. Ich musste an dich denken. Und an deinen verboten heißen Körper mit den Tattoos auf der muskulösen Brust

Er nickte sowieso nur und steckte sich endlich seine Gabel in den Mund. Er kaute sekundenlang und spannte mich somit weiter auf die Folter. Bis er endlich seinen Kopf hob und mich mit undurchdringlicher Miene musterte.

"Was denkst du?", fragte ich vorsichtig.

"Hm nicht schlecht." Ich wollte ihn mit meinen Blicken vernichten, da ich wusste, dass er log. Aber bevor ich das tun konnte, kam Romina von hinten und drehte mich an den Schultern zu ihr um.

Ich will, dass du mich brauchstWo Geschichten leben. Entdecke jetzt