Kapitel 2 🏮

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Fluchend presste Yoongi den Eisbeutel auf die Beule, die sich durch seinen Sturz am Hinterkopf gebildet hatte. Yugyeom, sein gleichaltriger Kollege, ließ sich kichernd auf der Schreibtischkante nieder. „Ein großer Muskelprotz, wie du, hat sich also von einer schwachen Frau verkloppen lassen. Aish, das muss wirklich erniedrigend gewesen sein."

Yoongi warf ihm einen mahnenden Blick zu, bevor er den Kopf schmerzlich in den Nacken legte. „Die Alte war ja auch nicht mehr ganz dicht."

„Müssen wir dich jetzt etwa unter Personenschutz stellen?", scherzte Yugyeom neckend und knuffte seinem besten Freund herausfordernd in die Seite. Dieser hob drohend die Hand und machte Anstalten sie auch mit Yugyeoms Gesicht kollidieren zu lassen. „YAH! Ich wollte doch nicht als Frauenschläger abgestempelt werden! Meinetwegen kann die Polizei sich jetzt die nächsten Stunden mit dieser Verrückten um die Ohren schlagen."

Yugyeom grinste kopfschüttelnd und nahm sich einen Ordner vom Schreibtisch. „Immerhin können wir den Fall jetzt abhaken und uns heute Abend ein kleines Feierabendbier genehmigen. Was meinst du?"

Bevor Yoongi überhaupt den Mund aufmachen konnte, ertönte bereits das Klingeln seines Smartphones, welches er umgehend aus der Tasche zog. Als er jedoch den vertrauten Namen auf dem Display entdeckte verdrehte er kaum merklich die Augen. „Namjoon? Womit hab ich denn die Ehre?"

Am anderen Ende der Leitung ertönte das raue Lachen des Polizeichefs. „Deinen Humor hast du anscheinend noch nicht verloren, was? Ich wollte dir eigentlich gratulieren, dass du die Kunstfälscherin überführt hast. Auch wenn es da...ein paar unschöne Zwischenfälle gegeben hat", der amüsierte Unterton des Beamten war kaum zu überhören.

Yoongi verstärkte den Druck seiner Finger, die sich um das Handy geklammert hatten. „Komm doch einfach zum Punkt und verschon mich mit dem erzwungenen Smalltalk. Warum hast du mich wirklich angerufen?", fragte der junge Privatdetektiv unwirsch.

„Du kennst mich wohl einfach zu gut, was? Ich hätte dich gern für heute Abend eingeladen. Auf ein Soju", meinte der dreißigjährige und wartete auf eine Reaktion seines Gesprächspartners.

Yoongi zog misstrauisch die Brauen zusammen. „Ach ja? Und was ist der Haken bei dieser Sache?"

„Es gibt keinen, Yoongi. Wir haben uns schon viel zu lange nicht mehr gesehen. Das letzte Mal, als du..."

„Schon gut! Wir treffen uns vor der Bar", rief der Schwarzhaarige dazwischen und beendete überstürzt den Anruf. Yugyeom musterte seinen besten Freund neugierig. „Was ist los, Yoongs? Gibt es irgendein Problem?"

Yoongi steckte sein Handy zurück in die Hosentasche und schüttelte kaum merklich den Kopf. „Ich denke wir müssen unser Feierabendbier auf morgen verschieben. Scheinbar bin ich heute Abend schon verplant."

„Mit Namjoon?", fragte Yugyeom verwundert, was Yoongi mit einem Nicken bestätigte. „Irgendwas ist da im Busch. Er würde mich nicht einfach so einladen und keine Gegenleistung dafür verlangen", meinte der Brünette und rieb sich nachdenklich das Kinn.

„Vielleicht will er dich dazu überreden, wieder in sein Team zu kommen."

„Das kann er vergessen! Ich habe keine Waffe mehr in der Hand gehalten, seit...", Yoongi sog hörbar die Luft ein und schweifte mit den Gedanken zurück zu seinem letzten Einsatz, der mehr gekostet hatte, als seinen Job.

Hastig schüttelte er den Kopf, um nicht den schrecklichen Szenarien seiner Vergangenheit zu verfallen und wandte sich räuspernd an Yugyeom. „Ich bin kein Polizist mehr. Ich konzentriere mich jetzt auf die kleineren Verbrechen. Zum Beispiel auf den Fall letzten Monat, wo man die Katze von diesem Senioren entführt hat."

„Oder die Frau, die dich mit einem Suppenlöffel verprügelt hat", fügte Yugyeom hinzu und grinste wissend.

Yoongi brummte etwas Unverständliches und erhob sich gereizt von seinem Stuhl. „Ich muss noch was Dringendes erledigen. Wir sehen uns morgen."

„Alles klar. Aber vergiss nicht mich auf dem Laufenden zu halten. Ich bin auch neugierig", rief Yugyeom seinem besten Freund noch hinterher, als dieser gerade die kleine Detektei verlassen wollte, doch da war der Schwarzhaarige auch schon durch die Tür verschwunden.


Vielen lieben Dank fürs lesen💜😊


Never without you // YOONMINWo Geschichten leben. Entdecke jetzt