Kapitel 33🏮

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Nach dem flüchtigen Kuss mit Jungkook, war Jimin erst einmal völlig planlos durch die Stadt gegeistert und versuchte vergeblich einen klaren Gedanken zu fassen. Sein bester Freund, mit dem er bereits im Sandkasten gewesen war, hatte tatsächlich romantische Gefühle für ihn entwickelt. Und er musste bislang immer zurückstecken. Besonders jetzt, wo Yoongi aufgetaucht war und Jimins Gefühlswelt ins Chaos stürzte.

Jimin hatte den verzweifelten Versuch gestartet, Hosoek mit seinem Handy zu erreichen, doch sein bester Freund schien wohl gerade beschäftigt zu sein. Womöglich schwärmte er von Jacksons Oberkörper und träumte von einer weiteren Surfstunde mit ihm. Jimin seufzte geknickt und ließ seinen Blick über die kleinen Läden schweifen. Ein absurder Gedanke kam ihm in den Sinn, als er sich an den Besuch in dem kleinen Blumenladen zurückerinnerte. Irgendetwas zog ihn dorthin.

Vielleicht lag es an dem freundlichen Verkäufer, dem er sich jetzt auch gerne anvertrauen würde.

Einige Minuten später steuerte Jimin auf das besagte Gebäude zu und betrat zögerlich den Vorraum des Blumenladens. Der Raum war beinahe leegefegt, lediglich das Bimmeln der Glocke ertönte. Jimin lief auf den Tresen zu und entdeckte dort eine gebückte Gestalt. Sie sammelte vom Boden ein paar Blätter auf und ließ diese im Mülleimer verschwinden. Als sie sich aufrichtete und ihr Blick auf Jimin traf, stahl sich ein Lächeln auf ihr Gesicht. „Dich kenn ich doch noch von heute Morgen. Jimin, richtig? Du bist Yoongis Freund."

Die Röte schoss dem kleinen Blondschopf ins Gesicht. „Naja, nicht wirklich...a-also irgendwie schon, aber..."

Jin entwich ein herzhaftes Lachen. „Ich wollte dich auch nur ein bisschen in Verlegenheit bringen. Yoongi ist eigentlich ein Mensch, der schwer zu knacken ist und er war schon ewig nicht mehr in einer festen Beziehung."

„Ich weiß nicht, ob wir überhaupt in einer Beziehung sind", meinte Jimin kleinlaut und ließ seine glasigen Augen auf den Boden wandern. Jin lächelte mitfühlend und seufzte. „Möchtest du darüber reden, Jimin?"

„Ich will dich nicht von der Arbeit abhalten – "

„Das tust du nicht! Ich hab sowieso gleich Mittagspause. Also erzähl mir was dir auf dem Herzen liegt", erwiderte Jin hastig.

Jimin war insgeheim nun etwas ermutigt, doch er wusste nicht genau, wie er seinem Gegenüber seine ganzen Probleme schildern sollte.

Jin schien seinen inneren Zwiespalt zu bemerken, deswegen kam er ihm schnell zuvor. „Ich weiß, dass Yoongi nicht ganz einfach ist. Er mag so aussehen, als hätte er die emotionale Reichweite von einem Blecheimer, aber er scheint sich bei dir wohl zu fühlen. So entspannt, wie heute Morgen, habe ich ihn lange nicht mehr erlebt. Er schleppt ziemlich viel mit sich herum und er redet auch nicht gerne über seine Vergangenheit."

Jimin machte große Augen. „Wieso nicht? Was ist denn mit ihm passiert?"

Jin lächelte traurig. „Das solltest du von ihm selbst erfahren. Ich weiß nicht, was zwischen euch vorgefallen ist, aber ich habe gemerkt, dass du ihm gut tust. Rede doch einfach mit ihm", meinte Jin aufmunternd, während Jimins Mundwinkel dankbar nach oben wanderten. „Wenn du das sagst, dann sollte ich das wohl mal versuchen."

„Das würde ich auch mal so behaupten. Magst du vielleicht einen Kaffee haben? Ich habe gerne Gesellschaft in der Mittagspause", Jin deutete auf die Teeküche, doch Jimin schüttelte den Kopf. „Ich will dir keine Umstände machen – "

„Keine Widerrede!", Jin griff nach seinem Arm und zog ihn hinter sich her. „Ich mach dir einen Cappuccino. Du kannst auch gerne ein paar Kekse haben. Haben deinem Freund die Blumen eigentlich gefallen?"

Der Blumenladenbesitzer klang dabei fast etwas bemutternd, was Jimin unwillkürlich zum Schmunzeln brachte. Er war ziemlich froh darüber, hier her gekommen zu sein, zumal Jins Ratschläge tatsächlich ihre Wirkung bei ihm gezeigt hatten. „Ich konnte Sie ihm leider noch nicht geben...es ist etwas dazwischen gekommen."

Jimin ließ sich auf einem Stuhl nieder und griff zaghaft nach einem Schokoladenkeks, während Jin heißes Wasser aufgoss. Er drehte sich zu dem Blondschopf und grinste. „Du bist so niedlich, du möchtest doch bestimmt Zucker in deinen Kaffee oder?"

Bevor Jimin überhaupt zu einem Nicken ansetzen konnte, stockte Jin in seiner Bewegung und hob alarmiert den Kopf. „Sag mal findest du auch...", er rümpfte die Nase und sah mit aufgerissenen Augen durch den Türrahmen. Jimin folgte seinem Blick und wäre vor Schreck beinahe an dem Gebäck erstickt. Mit großem Entsetzen entdeckte er die orangefarbenen Stichflammen, die nahe dem Tresen ausgebrochen waren. Es war so grell, dass er die dunkle Gestalt dort nur erahnen konnte.

Sein Blick schnellte panisch zu Jin. Allmählich fand der Rauch den Weg in Jimins Lungen, was ihm das Atmen erheblich erschwerte.

„Verdammt!", kreischte Jin hysterisch und schnappte sich den vollen Wasserbehälter. „Ruf die Feuerwehr und am besten gleich die Polizei!"

Jin stürmte in den kleinen Vorraum, doch Jimin riss entsetzt die Augen auf. Er sprintete hinter ihm her und versuchte ihn zu Vernunft zu bringen. „Jin! Wir müssen hier raus!"

Jimin schnappte sich seinen Arm, doch er schüttelte hustend den Kopf. Schon sank Jin auf die Knie und hielt sich eine Armbeuge vor den Mund, damit nicht noch mehr von den giftigen Gasen in seine Luftröhre gelangen konnte.

Jimins Lunge war mittlerweile mit Rauch gefüllt. Er hatte das trügerische Gefühl keine Luft mehr zu bekommen und beugte sich nach unten zu Jin. Seine Augen brannten durch den Ruß und die Hitze war beinahe unerträglich. Sie kroch in seine Klamotten und sorgte dafür, dass der Stoff schweißnass an seinem Körper klebte. Er war, ähnlich wie Jin, kurz davor das Bewusstsein zu verlieren.


Ein ganz schweres Quiz für euch. Wer könnte denn das Feuer gelegt haben?🙈

Vielen lieben Dank fürs lesen😊💜


Never without you // YOONMINWo Geschichten leben. Entdecke jetzt