Kapitel 45🏮

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Die ersten Sonnenstrahlen kitzelten Jimins Gesicht und veranlassten ihn dazu die Augen zu öffnen. Er vergrub schläfrig das Gesicht dem Kissen und inhalierte Yoongis vertrauten Duft. Langsam ließ er den gestrigen Abend Revue passieren und war mit einem Mal hellwach. Yoongi lag nicht mehr neben ihm, doch spätestens als sein tiefes Fluchen an seine Ohren drang, wusste er wo er sich aufhalten musste. „Diese scheiß Pfanne!"

Jimin schmunzelte, schälte sich aus der Bettwäsche und suchte nach etwas, dass er anziehen konnte. Er wurde fündig, als er Yoongis Kleiderschrank durchwühlte und schließlich ein Hemd in der Hand hielt. Als er es überwarf, musste er feststellen, dass es ihm deutlich zu groß war. Doch es machte ihm abermals bewusst, wie muskulös Yoongis Körper war. Er holte die Reisetasche und fischte nach einer Boxershort und einer Jeans.

Nachdem er sich angezogen hatte schlurfte er mit einem verträumten Lächeln in den Flur und folgte Yoongis tiefer Stimme. Er fand den Schwarzhaarigen in der Küche vor, wo er mit einer Schüssel und einem Suppenlöffel kämpfte.

„Was fabrizierst du denn da?", fragte Jimin amüsiert und lehnte sich gegen den Türrahmen. Yoongi fuhr nach hinten und wollte schon anfangen zu fluchen, da fiel sein Blick auf Jimins Bekleidung. Der kleine Blondschopf sah wirklich zu niedlich aus in seinem übergroßen Hemd.

„Ich wollte uns Pancakes machen, aber der Teig will nicht funktionieren", meinte Yoongi schließlich genervt.

Jimin kicherte und schmiegte sich von hinten an Yoongi, um ihm über die Schulter zu spähen. Er fühlte sich geschmeichelt, dass Yoongi sich so sehr für ihn bemühte. „Ich denke der Teig kann am wenigsten dafür."

Yoongi wollte schon protestieren, da durchbrach der Klingelton seines Handys die Stille. Er löste sich wehleidig von Jimin und kramte nach dem Smartphone. Als er Namjoons Namen auf dem Display entdeckte, hielt er sich das Handy ans Ohr.

„Joon? Ja, ich weiß. Ist gut, ich bin auf dem Weg", er wandte sich entschuldigend an Jimin und umrahmte sein Gesicht. „Ich muss leider aufs Revier. Namjoon und ich müssen etwas Wichtiges besprechen."

„Geht es um die Brandstiftung", fragte Jimin unsicher, was Yoongi mit einem Nicken bekräftigte. „Auch. Ich erklär dir alles, sobald wir diese Schweine hinter Gitter gebracht haben."

„Ist gut. Ich vertraue dir, Yoongi", Jimin lächelte, was Yoongis Herz um einige Takte höher schlagen ließ. „Soll ich dich nach Hause fahren?"

„Nein, nicht nötig. Ich will hier auf dich warten", meinte Jimin lächelnd. „Aber versprich mir, dass ihr diese Arschlöcher verhaften werdet. Dafür, was sie getan haben."

In Yoongis Augen loderte purer Hass. Er nickte entschlossen und gab Jimin noch einen Kuss auf die Lippen. „Bis später, Engel."

Yoongi verließ die Küche, während Jimin das Chaos beäugte, dass sich dort tummelte. Er schnappte sich einen Lappen und wollte sich gerade drüber machen, die Teigflecken zu beseitigen, da ertönte plötzlich eine markante Stimme hinter ihm.

„Guten Morgen, Hübscher."

Jimin hätte beinahe einen Aufschrei losgelassen. Entsetzt ließ er den Lappen auf den Boden gleiten und fuhr erschrocken nach hinten. Ein junger Mann stand dort in Mitten der Küche und hatte selbstgefällig die Arme in den Hosentaschen versenkt. Er trug eine blaue Jeans und ein schwarzes Hemd. Seine dunklen Haare waren nach hinten gegeelt. Er lachte abfällig als er Jimins ängstlichen Gesichtsausdruck zur Kenntnis nahm.

„W-wer sind Sie? W-was tun sie hier?", brachte Jimin mit Mühe hervor, doch seine Stimme versagte beinahe. Irgendwo hatte er dieses Gesicht schon einmal gesehen.

„Mir war langweilig und dachte mir, ich mache mal einen kleinen Abstecher hierher", er schnalzte mit der Zunge.

Jimin starrte ihn verständnislos an, in seinem Blick spiegelte sich pure Panik wider. „W-was wollen Sie von mir?"

Sein Gegenüber grinste hinterlistig. „Das ist nicht die richtige Frage. Wichtig ist, was Yoongi möchte."

Jimins Herz schlug in doppelter Geschwindigkeit gegen seine Brust. Er betrachtete das Gesicht des Fremden genauer und plötzlich fiel es ihm wie Schuppen von den Augen.

Jimin war schon ein bisschen erleichtert, als die Bahn endlich zum Stehen kam und die Beiden sich von ihren Sitzplätzen erheben mussten. Der Blondschopf zwängte sich noch vor Jungkook an den Insassen vorbei und stieß in seiner Hektik gegen einen jungen Mann, der kaum älter sein mochte, als er selbst.

Ein dumpfes Fluchen ertönte. „Hast du keine Augen im Kopf, Kleiner?!", fauchte der Koreaner. Er hatte dunkles Haar, welches er lässig nach hinten gegeelt hatte und trug ein farbloses Hemd, sowie eine dunkle Cordhose. Allerdings wirkte er nicht besonders zutraulich.

Jimin bemerkte schon, wie Jungkook sich in Bewegung setzte, deshalb verbeugte er sich hastig vor dem Koreaner. „Es tut mir sehr Leid, Sir. Das war nicht meine Absicht."

Der Fremde knurrte lediglich etwas Undeutliches und drängte sich an den Beiden vorbei.

Jimin blinzelte überfordert, doch der Fremde grinste nach wie vor. Der Blondschopf hatte Mühe sich auf seinen zittrigen Beinen zu halten.

Sein Gegenüber verschränkte die Arme vor der Brust, seine Mundwinkel zuckten amüsiert. Er schielte wissend auf einen Punkt, der sich hinter Jimin befand und ließ eine Braue nach oben wandern. „Jaebum."

Binnen von einer Nanosekunde wurde ein bestialisch stinkendes Tuch auf Jimins Mund und Nase gepresst. Er riss geschockt die Augen auf und fing an sich gegen den festen Griff, in dem er sich befand zu sträuben. Tränen bildeten sich in seinen Augen, seine Angst war mittlerweile ins unermessliche gestiegen.

Alle seine Worte wurden erfolgreich durch das Tuch erstickt. Er war nicht einmal fähig dazu, um Hilfe zu schreien. Mit der Zeit wurden seine Lider schwerer, der Gestank setzte sich penetrant in seinen Nasenlöchern fest.

Die Person hinter ihm, die er bislang noch nicht zu Gesicht bekommen hatte, und scheinbar auf den Namen Jaebeom hörte, lachte rau auf. „Kämpf nicht dagegen an, Schönheit. Du wirst nur einen kleinen Mittagsschlaf halten", höhnte die tiefe Stimme.

Egal wie sehr Jimin dagegen ankämpfte, seine Sinne wurden alle benebelt und auch seine Sicht verschwamm. Seine Augenlieder und seine Gliedmaßen wurden Träge. Wenige Augenblicke später wurde sein gesamtes Umfeld in ein tiefes Schwarz getaucht.

Poor Jimin has been kidnapped😭🥺

Vielen lieben Dank fürs lesen😊💜



Never without you // YOONMINWo Geschichten leben. Entdecke jetzt