Never without you // YOONMIN

Kapitel 19 🏮

Die Polizisten arbeiteten sich langsam in dem Gang vorwärts. Auch wenn sie vermuteten, der Täter hätte alleine agiert, wollten sie trotzdem auf Nummer sicher gehen.
Yoongi hatte Jimin angedeutet, dass er hinter ihm bleiben sollte.

Beide Polizisten hatten die Waffen gehoben und steuerten auf einen der Räume zu, in dem ein ähnliches Chaos herrschte, wie auf dem Flur. Namjoon spähte nach drinnen und hielt geschockt den Atem an, als er eine leblose Person am Boden ausmachte. An dessen Stirn klaffte eine Platzwunde.

,,Herr Kwon!!", kreischte Jimin hysterisch und stürzte zu dem bewusstlosen Tierheimleiter.

Namjoon und Yoongi steckten beinahe zeitgleich ihre Waffen in den Hosenbund. Ersterer kniete sich nieder kontrollierte mit seinen Fingern den Puls von dem Opfer.

Er seufzte erleichtert und wandte sich an Yoongi. ,,Ruf einen Rettungswagen."

Der Schwarzhaarige nickte sofort und zückte sein Smartphone. Jimin hingegen liefen stumm die Tränen übers Gesicht, als er ganz sanft an Herrn Kwons Schulter rüttelte. ,,S-sir? Können Sie mich hören", flüsterte er mit bebender Stimme.

Eine Hand legte sich auf seine Schulter und übte leichten Druck aus. Der Blondschopf hätte sich nicht umdrehen müssen, um zu wissen, dass es Yoongi war.

,,Ich denke es ist besser, wenn ich dich erstmal nach Hause bring", meinte er sanft, doch Jimin schüttelte widerstreubend den Kopf.

Yoongi beugte sich nach unten und hob vorsichtig Jimins Kinn an. ,,Namjoon kümmert sich um ihn. Der Rettungswagen wird gleich hier eintreffen. Die Sanitäter päppeln ihn mit Sicherheit wieder auf. Und du solltest dich erstmal von dem Schock erholen", startete der Schwarzhaarige noch einen weiteren Versuch. Seine Augen schienen dabei eine hypnotisierende Wirkung auf den kleinen Blondschopf zu haben.

Er betrachtete den Tierheimleiter ein letztes Mal wehmütig, bevor er sich mit zittrigen Beinen nach oben hievte. Yoongi hatte ein aufmunterndes Lächeln aufgesetzt, das Jimin zaghaft erwiderte.

Doch bevor Yoongi mit dem Blondschopf das Tierheim verließ, musterte er den Polizeichef nocheinmal mit ernster Miene. ,,Halt mich auf dem Laufenden."

Namjoon nickte nur und wandte sich wieder Herrn Kwon zu, der langsam ein wenig Regung zeigte, nachdem der Polizeichef ihm ein paar sanfte Ohrfeigen verpasst hatte.

Yoongi griff nach Jimins Hand zog ihn behutsam nach draußen. Dieser stolperte, immer noch völlig geschockt, hinter dem Schwarzhaarigen her. Seine Gedanken schienen sich auf einem endlosen Karussell zu befinden.

,,W-warum hast du mir nicht gesagt, dass du ein Polizist bist?", stammelte Jimin unbeholfen.

,,Weil ich eigentlich gar keiner bin. Jedenfalls nicht mehr", entgegnete Yoongi und rang sich ein trauriges Lächeln ab.

Jimin blinzelte irritiert, denn allmählich schien er überhaupt nichts mehr zu verstehen. Yoongi bemerkte das und lachte deshalb rau auf. ,,Keine Sorge, dass ist eine komplizierte Geschichte und die solltest du auch besser nicht hören."

Jimin hätte gerne noch etwas erwidert, doch aufgrund von Yoongis Dominaz, die der Schwarzhaarige wohl völlig unbewusst ausstrahlte, kniff der Kleine schüchtern die Lippen aufeinander.

,,Wo soll ich dich hinbringen?", fragte Yoongi schließlich und machte auf dem Bürgersteig kurz Halt, da er bemerkt haben musste, wie sehr Jimin sich abmühte, um seinem Tempo auch Schritt halten zu können.

,,Meine Wohnung ist in in Hongdae. Das sind nur fünf Minuten Fußweg, du musst also nicht extra..."

Doch Yoongi schüttelte abwehrend den Kopf. ,,Ich werde dich nicht alleine nach Hause laufen lassen. Nicht nach alldem, was gerade passiert ist."

Jimins Herz machte einen seltsam angenehmen Hüpfer, als wollte es ihm signalisieren, dass es ganz entzückt von Yoongis Fürsorge war.

Verlegen senkte er den Blick. ,,Wolltest du mir deshalb deinen Namen nicht verraten?"

Yoongis Mundwinkel zuckten für einen kurzen Moment nach oben, was eigentlich schon als Anwort gereicht hätte. Doch die Miene des Schwarzhaarigen veränderte sich schlagartig. ,,Was hattest du eigentlich da drin zu suchen? Hast du für dieses Tierheim neulich diese Spendentombola veranstaltet?"

Die Hitze stieg abrupt in Jimins Wangen. ,,Daran erinnerst du dich noch?"

,,Ich erinnere mich an so einiges, Kleiner", hauchte Yoongi und trat dem Blondschopf einen Schritt entgegen. ,,Vorallem an dein schönes Gesicht."
Jimin musste den Blickkontakt abbrechen, da ihm sonst womöglich noch seine Knie nachgegeben hätten. Doch Yoongi griff ihm erneut unter das Kinn und hob es behutsam nach oben.

Jimins Herz machte Anstalten seinen Rippenbogen zu durchbrechen, so sehr wurde es durch Yoongis Berührung in Aufruhr versetzt.

Yoongi konnte sich ein verschmitztes Lächeln nicht verkneifen. Er löste sich wieder von Jimin und sorgte für etwas Abstand zwischen ihnen.

Jimin drängte sich hastig an ihm vorbei und schlug den Weg zu seiner Wohnung ein. Yoongi folgte dem Blondschopf schmunzelnd, bis sie, schon nach wenigen Augenblicken bei einem Mehrfamilienhaus zum Stehen kamen.

Jimin deutete schüchtern zu dem Gebäude. ,,Du musst nicht mehr mit nach oben kommen. Das schaff ich wirklich alleine."

Doch Yoongi machte keinerlei Anstalten sich von ihm zu entfernen. Stattdessen wartete er geduldig, bis Jimin die Haustür aufgeschlossen hatte und das Treppenhaus betrat. Er lief mit dem Blondschopf zusammen in den zweiten Stock und kam mit ihm vor einer beigefarbenen Holztüre zum Stehen.

Jimin holte einen zweiten Schlüssel nach draußen und drehte sich in Yoongis Richtung. ,,D-danke, dass ihr so schnell zum Tierheim gekommen seid und mir geholfen habt."

Yoongis Mundwinkel wanderte nach oben. ,,Ich würde dich jederzeit wieder retten, Kleiner."

Der Schwarzhaarige überreichte dem Blondschopf sein Handy und sah ihn auffordernd an. ,,Gib mir am besten deine Nummer. Nur für den Fall, dass wir noch ein paar Fragen an dich hätten", meinte Yoongi und beobachtete Jimin dabei, wie er mit zittrigen Fingern die Tastatur bediente. Ein Grinsen konnte er dabei nicht verhindern.

Yonngi nahm sein Hany wieder entgegen und ließ es in seiner Jeanstasche verschwinden.

Jimin rang sichtlich mit sich, ob er noch etwas erwidert sollte, doch es wäre vermutlich nichts Geistreiches über seine Lippen gekommen. Deshalb entriegelte er hastig die Tür und stieß sich in seiner Hektik auch noch das Knie an.

Im Hintergrund hörte er Yoongis unterdrücktes Kichern, weswegen er hastig die Tür hinter sich ins Schloss fallen ließ. Am liebsten hätte er sich einen Stirnklatscher verpasst.

Kopfschüttelnd streifte Jimin sich die Sneaker von seinen Füßen und spähte in den Flur. Noch immer befanden sich die schrecklichen Bilder von dem niedergeschlagenen Herrn Kwon in seinen Gedankengängen. Hoffentlich behielt Yoongi recht und die Sanitäter würden ihn wieder aufpäppeln.

Jungkook würde sicher ausflippen, wenn er von dem Einbruch erfuhr.
,,Kookie? Ich bin wieder da", rief der Blondschopf und strich sich mit zittrigen Fingern durchs Haar.

Doch von seinem Mitbewohner erhielt er keine Antwort.

Just in dem Moment, in dem er ins Wohnzimmer schreiten wollte, presste sich von hinten eine Hand auf seinen Mund. Etwas scharfes wurde ihm gegen die Kehle gedrückt.

,,Mach bloß keinen Mucks, wenn du nicht willst, dass ich dir den Hals aufschlitze!", knurrte eine angriffslustige Stimme ganz nah an seinem Ohr, dass ihm das Herz in die Hose rutschte.

Vielen lieben Dank fürs lesen😊💜