Kapitel 49🏮

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Yoongi folgte Namjoon hastig in sein Büro, wo der Polizeichef ungeduldig die Tür hinter sich schloss und auf seinen Schreibtisch deutete. „Als ich gestern in Jins Blumenladen war, konnte ich etwas sicherstellen."

Namjoon griff nach den metallischen Schlüsselanhänger und hielt ihn Yoongi demonstrativ unter die Nase. „Sieh dir das an!"

Der Schwarzhaarige runzelte die Stirn und beäugte den ramponierten Gegenstand. „Was soll das sein?"

„Ein Schlüsselanhänger! Verdammt, Yoongi, das ist ein Flügel!", entgegnete Namjoon hysterisch, während Yoongi ihn anstarrte, als hätte er soeben den Verstand verloren. „Komm auf den Punkt, Joon!"

„Erkennst du ihn nicht?!", rief der Polizeichef entrüstet. Yoongi schüttelte widerstrebend den Kopf. „Nein, warum sollte ich..."

Der Schwarzhaarige fixierte den beschädigten Flügel, als ihm plötzlich der Atem stockte. Seine Kehle schnürte sich zusammen und seine Gedanken kreisten sich plötzlich um eine ganz bestimmte Person.

„S-Sehun?", war das einzig Vernünftige, was er über die Lippen brachte. Namjoon nickte betrübt. „Ich wollte es dir schon früher erzählen, aber es ist ja andauernd irgendwas dazwischen gekommen."

Yoongis Augen starrten wie paralysiert auf den Anhänger, der ohne Zweifel seinem ehemaligen Verlobten gehörte. Er hatte ihn stets an seinem Schlüsselbund getragen.

„Sehun würde doch nicht...das kann doch..."

„Es tut mir leid, Yoongi", Namjoon legte ihm eine Hand auf die Schulter und übte sanften Druck aus.

Der Schwarzhaarige taumelte überfordert nach hinten und blinzelte ungläubig. „A-aber wie hast du..."

„Mein Gedächtnis ist wohl besser, als ich dachte", meinte er und lächelte traurig. Yoongi zeigte keinerlei Reaktion. Stattdessen lag seine vollste Aufmerksamkeit auf dem Anhänger, der zwischen Namjoons Fingern baumelte. Es war so absurd, dass sein Ex Freund etwas mit diesen Anschlägen und den Raubüberfällen zu tun haben sollte. Das konnte doch alles nur ein böser Scherz sein.

Noch in derselben Sekunde, als er seinen Mund öffnete, ertönte der Klingelton seines Smartphones und ließ ihn stutzig werden. Hastig kramte er es aus der Tasche seiner Lederjacke und warf einen Blick auf das Display.

Sein Kopf schnellte zu Namjoon. Unsicher nahm er den Anruf entgegen und umklammerte krampfhaft sein Handy. „Sehun?"

Ein heiseres Lachen ertönte am anderen Ende der Leitung. „Wie ich sehe hast du mich nicht vergessen."

Es war ein völlig befremdliches Gefühl nach so langer Zeit wieder seine Stimme zu hören. Besonders da er insgeheim gehofft hatte, diesem Mensch nie wieder begegnen zu müssen. Es veranlasste seinen Mageninhalt dazu sich bemerkbar zu machen. Rasch biss er den Kiefer aufeinander. „Was willst du?!"

Abermals ein Lachen. „Du wirst es gleich erfahren." Es trat kurz Stille ein, bis eine Stimme weinerlich in den Lautsprecher brüllte und sein Blut in den Adern gefrieren ließ. „Yoongi! I-ich will h-hier weg!"

Es folgte ein herzzerreißendes Schluchzen, dass eine schmerzliche Wirkung auf seinen Brustkorb hatte. Überall hätte er diese sanfte, engelsgleiche Stimme heraushören können. Sein Hass stieg ins Unermessliche, er ballte seine Hand zu einer Faust, so fest, bis sich seine Nägel schmerzhaft ins Fleisch bohrten. Doch darauf achtete er nicht.

Aus dem Hintergrund hörte man ein raues Lachen, das fast schon den Eindruck machte, als würde es sich an dieser Szene förmlich ergötzen.

„Jimin!?! Was hast du ihm angetan, du elender Bastard?!", brüllte Yoongi außer sich und versetzte dem Stuhl einen Tritt, dass dieser lautstark zu Boden krachte.

Never without you // YOONMINWo Geschichten leben. Entdecke jetzt