Erste Begegnung

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,, Heute wirst du mir viel Geld einbringen Schätzchen! "grinst mich dieser schmierige alte Sack an und verbindet gekonnt meine Hände mit einem Seil. Ich bin es schon von je her gewohnt so behandelt zu werden, also wehre ich mich garnicht erst.
An den einschneidenden Schmerz der Fesseln habe ich mich längst gewöhnt.
Immer wieder werde ich gekauft und dann weiterverkauft, wie billiges Vieh.

Schweißnass kleben mir meine kurzen kupfernen Haare, die der Alte mir mit Absicht abschnitt, an der Stirn. Seit Stunden laufen wir durch die Gegend, um auf dem großen Markt in Sendoka anzukommen. Mir ist heiss und kalt zu gleich, obwohl ich die Prozedur schon kenne, bekomme ich trotzdem immer wieder aufs Neue Angst.
Staub klebt wie eine zweite Haut an mir und mein Herz rast.
Es ist zu merken, dass wir dem Markt langsam näher kommen, denn es herrscht mehr Bewegung auf den Straßen. Mit mir zusammen sind es 10 weitere Frauen, die wie Haustiere verkauft werden. Wir waren für unseren Meister, so sollten wir ihn nennen, eine lokrative Geldquelle. Er verkauft uns an gut betuchte Herren als Leibeigene und macht somit ein gutes Geschäft. Die Frauen sind meist im Alter von 12 bis 25. Er sagt immer in dem Alter ist man noch nicht verbraucht und man kann damit was anfangen.
Seine Worte widern mich an...

In Sendoka endlich angekommen, erstreckt sich ein riesiges Steintor vor mir und dahinter der Markt. Von hier aus kann man das Meer erkennen und die Luft riecht salzig. Schon immer hab ich mir gewünscht am Meer zu sein, als freier Mensch versteht sich. Aber das ist ein unerreichbarer Traum.

Die Fesseln zerren an meinen Handgelenken und ich versuche Krampfhaft den Anblick wie einen Schwamm aufzusaugen.
Die angewiderten und erschrockenen Blicke der Leute nehme ich schon garnicht mehr wahr. Es schmerzt mich schon lange nicht mehr, wie Abschaum behandelt zu werden.

Wie einen Hund lasse ich mich von meinem "Meister" in die Reihe stellen, wie sonst auch,damit jeder die ware gut betrachten kann. Ich bin 25 und habe es nicht so leicht jemanden zu finden, der mich behält, da sie immer wieder etwas jüngeres haben wollen.

In der prallen Sonne lässt uns der Alte stehen und gibt uns nicht mal die Chance uns zu setzen, nach diesem langen Marsch. Wagt es sich jemand zu setzen, bekommt er einen Schlag mit dem Stock, so erzog er uns.
Unser Blick ist stets gesenkt, da wir niederes Volk sind und niemanden auf Augenhöhe begegnen dürfen. Wir sind schließlich einfache Sklaven.

Die Meeresbriese wirbelt immer wieder trockenen Sand auf und peitscht ihn mir in meine Augen.
Ab und an bekomme ich von fein gekleideten Damen, einen herablassend Blick geschenkt, obwohl ich nicht in deren Gesichter schaue, spüre ich die Blicke, wie heiße Nadeln auf der Haut.

Durch meinem Blickwinkel erkenne ich, daß jemand vor mir zum stehen gekommen ist und der Alte sein Verkaufsgespräch startet.

,, Na mein Herr, gefällt sie ihnen? Sie ist wahrscheinlich einer meiner schönsten Mädchen und sehr gehorsam. Sie ist sehr exotisch durch ihre zwei verschiedenen Augen und dem kupfernen Haar, so etwas finden sie weit und breit nicht. Dürfte ich Euren Namen erfahren mein Herr? "

Mir mir hardernt versuch ich meinen Blick gesenkt zu halten, aber eine gewisse Unruhe macht sich in meinem Leib breit.

,, Uchiha. Izuna." spricht der Mann kalt und monoton.

Ein Uchiha? Naja entweder kann das für mich gut ausgehen oder sehr schlecht.

Auf den nächsten Augenblick bekam ich einen Tritt in meine Kniekehlen und sacke zu Boden.

,, Du hast Dich verdammt noch mal vor Izuna-Sama hinzuknien!" zischt mich der alte an.

Der Mann geht in die hocke und eine raue aber weiche Hand greift zart unter mein Kinn um dieses hoch zudrücken. Fasziniert von den schwarzen Augen starre ich ihn förmlich an.

,, Wie heisst du?" Fragt mich der Uchiha. Seine Stimme klingt weich und liebevoll.
Sein Gesicht ist nahezu perfekt, nur eine kleine kaum sichtbare Narbe ziert seine Unterlippe.

,, Sie heisst.." weiter kommt der Alte nicht und wird von diesem Izuna unterbrochen.

,, Ich habe das Mädchen gefragt und nicht euch! " drückt ihm giftig der Junge Mann entgegen und der schmierlappen verbeugt sich entschuldigend. Noch immer sind seine Augen auf mich gerichtet und sein Gesicht wirkt Emotionslos.

,, A-alou mein Herr." stotter Ich leise vor mich hin. Seine Präsenz lässt mich leicht frösteln und ich fange an zu zittern.

,, Wie viel wollen sie, für sie?" stellt er dem Mann die Frage und richtet sein Blick kurz zu dem Händler.
Durch die Sonne wirken seine Augen garnicht schwarz sondern ein Mix aus schwarz und dunkelblau. Sie waren schön und Fesseln mich regelrecht.

,, 4000 Yen!"

,, Bitte? Die ist nicht mal mehr 2000 wert, so schlecht ist ihr Zustand. " das ist bitter, das er mich für so wenig wert hält. Meine Hoffnung verlässt mich langsam, dass mich der Mann mitnimmt und durch den hohen Preis einfach hier lässt.

,, Uchiha-Sama ihr müsst verstehen, daß sie eine wirkliche Schönheit ist und ich viele Anfragen auf sie habe. " versucht der Alte ihm vorzugauckeln.

,, 3000 Yen und keinen Cent mehr!"

,, Na schön sie gehört ihnen. Viel spass mit ihr! " mit einem Handschlag schließen sie ihr Geschäft ab. Angewidert wischt sich Izuna die Hand danach an seinem Mantel ab und überreicht ihm das Geld.

Noch immer Knie ich auf der Harten Straße und starre ihn sprachlos an.
Der Mann zieht ein Kunai aus seinem Ärmel, was mich erschrocken zurück weichen lässt.

,, Keine Angst ich tu dir nicht weh. " flüstert er mir zu und schenkt mir ein Lächeln, was so warm ist, dass ich dahin schmelzen könnte.
Mit einer schnellen Bewegung durchtrennt er das Seil um meine Handgelenke, die ich mir sofort reibe.

Erschöpft versuche ich mich zu erheben und sinke sofort wieder zu Boden, der lange fussmarsch hat an meinen Kräften gezerrt.

Stumm greift Izuna unter meine Arme und zieht mich auf meine Beine. Mit einem,, Komm,, deutet er mir an ihm zu folgen. Mein Blick ist wie gewohnt gesenkt.

,, Du hast sie nicht ernsthaft gekauft oder?! Du bist doch krank! " spricht ein großer schwarzhaariger Mann und wirkt genervt. Seine Präsenz ist deutlich dunkler, als die von Izuna und macht mir wirklich Angst. Sie scheinen sich vertraut zu sein, kommt mir in den Sinn.

,, das verlauste Ding nimmst du nicht mit nach Hause! "

Verlaustes Ding?! Ich glaube ich höre nicht richtig!

Der jüngere lacht herzhaft,, Madara sie bekommt ein schönes Bad und dann ist sie wie neu, glaub mir!"
Diese Euphorie in der Stimme des Jungen, lässt mein Herz unweigerlich schneller schlagen. Das erste mal seit langem habe ich das Gefühl, das es mir wirklich gut gehen könnte bei meinem neuen Herrn.

,, Ich versteh einfach nicht, was in deinem Spatzenhirn vor sich geht?!  "schimpft Dieser Madara auf dem Weg von Sendoka.

Meine Füße schmerzen und meine Augen werden schwer. Ich bin wirklich erschöpft und schlurfe nur noch hinter den zwei Männern hinterher. Gute 10 Meter bin ich von ihnen entfernt.

Stöhnend dreht sich der ältere um und sagt irgendwas zu Izuna. Dieser kommt leichtfüßig  auf mich zu und bleibt gut 2 Meter vor mir stehen.

,, Kannst du nicht mehr? "

Kopfschüttelnd verneine ich seine frage und er lächelt mich zart an.
Er macht ein paar Schritte auf mich zu und hockt sich leicht hin.
Er deutet mir doch grad wirklich an, auf seinen Rücken zu steigen.
Stumm befolge ich seine bitte oder doch Befehl und Kletter auf seinen Rücken und lasse mich Huckepack tragen.

Mit einem leicht blumigen und hölzernen Geruch in der Nase schließe ich meine müden Augen und drifte in die befreihende Dunkelheit ab.

Licht in der DunkelheitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt