21 | happy birthday

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E l i z a

Skeptisch sehe meine beste Freundin an, die natürlich wie immer ohne Ankündigung ihrerseits in die Wohnung spaziert ist und mich im Moment mit schief gelegtem Kopf und leicht gerunzelter Stirn, analysierend betrachtet. Und als wäre das ganze Szenario noch nicht seltsam genug, sieht Hannah einfach umwerfend aus.

Sie trägt ein unglaublich heißes Kleid, das ihr bis zur Mitte des Oberschenkels reicht und damit einen perfekten Blick auf ihre schlanken, langen Beine gewährt. Zusätzlich schmiegt sich der blutrote Stoff formvollendet um ihre anbetungswürdigen Kurven und lässt nur wenig Raum für Fantasien. Dazu trägt sie ihre schwarze Doc Martins und obwohl es ein krasser Stilbruch ist und bei jedem anderen lächerlich ausgesehen hätte, wirkt es bei ihr lässig und taff, sodass das gesamte Outfit einem förmlich Hannah entgegen schreit.

„Du siehst toll aus.", breche ich schließlich die Stille und lasse meinen Blick erneut von oben nach unten und wieder zurück zu ihrem Gesicht wandern. Fließende blonde Locken fallen ihr sanft über die Schultern und obwohl Hannah bis auf den dunkelroten Lippenstift sehr dezent geschminkt ist, funkeln ihre stahlgrauen Augen und ich beneide sie mal wieder für diese besondere Farbe.

„Und du siehst aus wir Cinderella-", entgegnete sie, wobei sie die Falten auf ihrer Stirn vertiefen, bevor sie fortfährt. „aber vor dem Bibbedibabbedibu !"

„Na vielen Dank auch !" Genervt verdrehe ich die Augen und hebe extra provokant das Kinn, denn ich fühle mich sehr wohl in meiner alten Jogginghose und dem Shirt, das ich gerade trage.

„Ach hör schon auf, ich bin ohnehin aus einem anderen Grund hier !"

„Ach wirklich ?! Ich dachte schon du wärst extra vorbei gekommen, um mein Outfit zu kritisieren.", murmele ich ironisch vor mich hin, was meine bester Freundin keiner Antwort würdigt.

„Weißt du eigentlich welcher Tag heute ist ?", fragt sie mich stattdessen ungeduldig und zieht ihre Augenbrauen zusammen.

„Ja, Freitag. Warum ?", antworte ich ihr, in dem Wissen das das höchstwahrscheinlich nicht das ist was sie hören will. Ich kann mir nämlich genauestens denken worauf sie anspielen möchte, weshalb ich mich schwer zusammenreißen muss, um bei ihrem nun vollkommen Fassungslosen und verzogenen Gesichtszügen, einen neutralen Gesichtsausdruck zu behalten und nicht laut zu Lachen.

„Willst du mich verarschen Eliza ?! Heute ist nicht nur irgendein x-beliebiger Freitag, sondern der 15. Oktober und damit dein Geburtstag !", ruft sie mir lautstark in Erinnerung und macht mit den Hände merkwürdige Bewegungen, die mich vermuten lassen, dass sie mich am liebsten an den Schultern gepackt und kräftig geschüttelt hätte, um ihrer Aussage noch mehr Nachdruck zu verleihen.

„Auch diese Tatsache ist mir durchaus bewusst.", versichere ich meiner besten Freundin monoton, untermalt mit einem nichtssagenden Schulterzucken.

„Gut, denn normale Menschen feiern diesen Tag mit ihrer Familie und ihren Freunden !", bringt sie frustriert über ihre geschminkten Lippen und verdreht gleichzeitig die Augen, obwohl wir diese Diskussion die letzen Jahre schon geführt haben.

„Ich bin nicht in Feierlaune und außerdem bin ich heute Abend überaus beschäftigt.", entgegne ich entschlossen und deute demonstrativ auf die mehreren Haufen frisch gewaschener Wäsche zwischen denen ich immer noch sitze und die nur darauf warten von mir zusammengelegt zu werden.

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