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27 | ein date für eliza

A l e x a n d e r

Nachdem spontanen Abendessen am Sonntag, bei Elizas und Matts Grandma und dem klärenden Gespräch zwischen mir und Matt, hat sich die gesamte Situation wieder entspannt. Mein bester Freund und ich haben, den Abend über, das Kriegsbeils soweit begraben können, sodass ich nicht mehr befürchten muss noch einen Schlag zu kassieren und auch wenn Matt immer noch dabei ist sich mit den neuen Informationen zu arrangieren, gibt er schon wieder zahlreiche Sprüche zum besten und zieht seine kleine Schwester bei jeder sich bietenden Gelegenheit auf.

Ich freue mich wirklich darüber das alles wieder in Richtung Normalität geht und ich den Streit mit Matt beilegen konnte, allerdings merke ich gleichzeitig wie Eliza sich immer weiter vor mir zurück zieht und verschließt. Schon seid unserer gemeinsamen Nacht geht sie mir weitestgehend aus dem Weg und ergreift meist schnellstmöglich die Flucht. Sie vermeidet es, wann immer wir aufeinander treffen, auch nur die banalste Konversation anzufangen, spricht nur das allernötigste mit mir und sobald es nichts mehr mit Jamie oder der Arbeit zutun hat, verschwindet sie.

Wenigsten was unsere Tochter angeht, schließt sie mich nicht aus ihrem Leben aus, hält mich stets auf dem laufenden und bezieht mich mit ein. Überraschender Weise funktionieren wir nämlich als Eltern ziemlich gut zusammen und ich habe manchmal sogar das Gefühl, das es ihr tatsächlich gefällt, nicht mehr alleine die Verantwortung für Jamie zu tragen, sondern einen Teil an mich abgeben zu können.

Trotzdem tut es jedes mal weh, wenn ich sie davoneilen sehe und die Sehnsucht nach ihr, ihrer bloßen Nähe, ihrem lächeln oder einem einfachen Gespräch, überrascht mich selbst. Dennoch verstehe ich Elizas Verhalten in gewisser Weise und wünsche mir trotzdem, das sie mich nicht ständig so von sich weg stößt. Doch konnte ich, in ihren unschuldigen Rehaugen, schon des öfteren sehen, dass sie mit ihren eigenen,-offenbar widersprüchlichen Gefühlen kämpft.

Ich wollte ihr mit meinen Taten niemals wehtun, stattdessen wollte ich sie immer nur beschützen und ich dachte es wäre das einfachste für uns alle. Eine fatale Fehleinschätzung im Nachhinein betrachtet und wenn ich ehrlich zu mir selbst bin, dann habe ich mich die letzten Jahre selbst belogen, indem ich mir immer wieder eingeredet habe, dass ich das für Eliza getan habe.

Eigentlich habe ich mir nämlich selbst den zu schweren Abschied von ihr erspart und habe sie lieber wortlos und schlafend in meinem Bett zurück gelassen. Es war das Schwerste, was ich je tun musste und ich werde mir niemals verzeihen, wenn ich daran denke, das ich Eliza damit nicht nur zutiefst verletzt habe, sondern damit gleichzeitig mit der Verantwortung alleine gelassen habe, unserer Tochter auf die Welt zu bringen und großzuziehen.

Aber ich wusste schon damals, hätte sie mich zum Flughafen begleitet, hätte ich sie wohl niemals verlassen können und wäre trotz meiner Pläne in Chicago, bei ihr, geblieben. Ich wusste schon vor vier Jahren, dass ich Eliza liebe und sie meine Welt ist, doch ich war ein Arschloch und habe meine Gefühle lieber mit aller Kraft verdrängt.

Doch ab sofort will ich nicht mehr so tun, als wäre das nicht so oder als wäre da nichts zwischen uns. Ich habe mir selbst geschworen, diese angespannte Situation zwischen uns nicht mehr einfach hinzunehmen, sondern sie endlich zurück zu erobern. Wir haben immerhin eine gemeinsame, wundervolle Tochter und ganz offensichtlich auch noch Gefühle füreinander. Ich möchte das mir ihr auf die Reihe bekommen und ich will eine gemeinsame Zukunft, weshalb ich nun vor der einzigen Person sitze, die mir vielleicht helfen kann. Ich will endlich der ganzen Welt zeigen, das Eliza mein Mädchen ist, wir zusammen gehören und ich werde einen teufel tun und sie einem anderen Mann überlassen und wenn ich dafür zuerst vor ihrer besten Freundin zu Kreuze kriechen muss, dann werde ich das tun !