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31 | schlechte laune und eifersucht

A l e x a n d e r

Mit abgrundtief schlechter Laune sitze ich in meinem Büro in der Wohnung und brüte über irgendwelchen Papieren, obwohl ich lieber auf etwas einschlagen würde. Ich sollte eigentlich noch in der Kanzlei sein und mich mit einem Mandanten treffen, doch seid ich Eliza und diesen spanischen Don Juan zusammen gesehen habe, ist es mit meiner Konzentration vollkommen am Arsch. Verdammt, ich wollte Eliza doch nur zu einem gemeinsamen Mittagessen entführen und muss dann sowas sehen !

Frustriert wische ich die Dokumente vom Tisch und sehe ihnen dabei zu, wie sie zu Boden segeln. Immer und immer taucht das Bild von den beiden vor meinen Augen auf, als hätte sich diese Momentaufnahme in meine Netzhaut gebrannt. Sie waren so verdammt vertraut miteinander und wie dieser Arschloch sie die ganze Zeit angesehen und sie dann auch noch so offen angeflirtet hat, am liebsten hätte ich ihn am Kragen nach draußen geschleppt und das ganze unter vier Augen geregelt.

Wahrscheinlich klinge ich gerade selbst wie ein Arschloch, aber ich dachte zwischen Eliza und mir geht es endlich in die richtige Richtung und dann sehe ich sie mit einem anderen Mann. Zerknirscht und vollkommen niedergeschlagen betrachte ich das Foto von Eliza und Jamie, das schon seid längerem einen Ehrenplatz auf meinen Schreibtisch hat und mich grundsätzlich immer ein Lächeln abringt. Jamie wird von hinten,von ihrer wunderschönen Mutter umarmt, die ihr Kinn auf dem Kopf unserer Tochter abgelegt hat und meine beiden Mädchen strahlen unbeschwert lachend, um die Wette. Doch gerade kann nicht mal das meine Laune heben und schnell fällt mein Blick wieder auf die Akte, die sich über fast den gesamten Boden verstreut hat.

„Was haben die Dokumente dir getan, das du sie so vernichtend nieder starrst und durch die Gegend wirfst ?", erklingt es belustigt vor mir und ich sehe überrascht hoch. Mein Vater steht in der offenen Tür und sieht mich leicht amüsiert an.

„Wie lange stehst du da schon ?", frage ich zerknirscht und raufe mir die Haare.

„Lange genug, um zu wissen das etwas nicht stimmt. Also was ist los, mein Sohn ? Ist vielleicht irgendwas mit Jamie ?", hakt er nach und klingt plötzlich ehrlich besorgt, während er sich auf einen der Stühle vor dem Schreibtisch fallen lässt.

„Mit Jamie ist alles bestens.", beruhige ich ihn und lehne mich zurück. Es ist wirklich unglaublich, wie sehr meine Eltern, aber vor allem mein Vater Jamie ins Herz geschlossen hat. Wüsste ich es nicht besser, würde ich sagen, er liebt seine Enkelin mehr, als mich, seinen eigenen Sohn.

„Und mit Eliza ?", bohrt er weiter nach, was mich frustriert seufzen lässt.

Wie soll ich meinem Dad das jetzt am besten erklären, ohne wie ein kontrollsüchtiger und eifersüchtiger Stalker rüberzukommen. Denn sind wir mal ehrlich, Eliza und ich sind offiziell gesehen nicht zusammen und sie kann mit anderen Männern soviel Kaffee trinken wie sie will und muss sich dafür nicht rechtfertigen. Dennoch habe ich ihr meine Gefühle gestanden. Ich habe diese drei magischen Worte gesagt und sie aus tiefstem Herzen so gemeint ! Ich habe ihr verflucht nochmal meine Liebe gestanden !

„Wie hast du Mom dazu gebracht, dass sie sich vollkommen auf dich eingelassen hat ?", frage ich zaghaft und sehe, wie sein blauen Augen wissend aufblitzen. Dieser Mann konnte mich schon immer durchschauen, praktisch lesen wie ein offenes Buch und auch im Moment weiß er wohl mal wieder genau auf was ich eigentlich hinaus will. Okay, meine Frage war jetzt auch nicht sonderlich subtil, aber es ärgert mich trotzdem ein wenig.

„Es geht also um Eliza ?", fragt er scheinheilig und ich weiß, dass er das mit voller Absicht tut.

„Ja herrgott nochmal, es geht um Eliza !", rufe ich ärgerlich und hebe kapitulierend die Hände. Ich habe nun wirklich keine Geduld dafür es zu leugnen und da er es ja offensichtlich sowieso schon weiß, wäre es ohnehin nur vergeudete Liebesmüh.