Kapitel 36

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Jerome und ich schaffen es noch gerade rechtzeitig der Polizei zu entkommen und betreten gerade völlig außer Atem unsere Wohnung. Barbara sitzt auf der Couch und scheint bereits auf uns zu warten. "Herr Gott! Da seid ihr ja endlich! Ich hab mir schon Sorgen gemacht!" sagt sie und kommt auf uns zu. "Geht's euch gut?" "Ja, wie man's nimmt" antworte ich und gehe auf den Balkon. Es ist Abend und die Sonne geht gerade unter. Ich schaue in die Ferne und denke nach. Jerome und Barbara beobachten mich. "Ich weiß echt nicht was ich machen soll... Ich komme nicht an sie ran... Sie will mich nicht einmal ansehen..." sagt Jerome bedrückt. "Vielleicht muss sie einfach mal mit einer Frau darüber reden..." antwortet sie darauf und geht auf den Balkon zu mir. Sie lehnt sich neben mir über das Geländer. Eine Weile sagen wir gar nichts. "Das mit deinem Baby tut mir leid. Das ist wirklich scheiße." sagt Barbara ruhig. "Ich brauche kein Mitleid." antworte ich darauf. "Das ist auch kein Mitleid. Ich verstehe, dass du leidest, das ist noch lange kein Grund mich so anzufahren. Es ist schon extrem beschissen sein Kind zu verlieren aber weißt du was noch beschissener ist?" fragt sie und ich schaue sie an. "Wenn du so extrem besessen von einem Menschen bist, den du liebst, dass er dich psychisch krank macht. Das ist viel schlimmer Liv... Ich will jetzt nicht sagen, dass du um dein Kind nicht trauern darfst aber du musst aufhören Jerome so zu behandeln... Er kann nix dafür und er gibt sich solche Mühe für dich da zu sein aber du lässt es einfach nicht zu..." erklärt sie. Ich weiß, dass sie recht hat... "Ich hol mal Jerome" sagt Barbara und geht. Wenig später kommt Jerome. Stille. Irgendwann halte ich es nicht mehr aus. "Es tut mir so leid... Ich hatte mit so vielen Dämonen zu kämpfen, dass ich dich total verstoßen habe... Das hast du nicht verdient..." entschuldige ich mich. "Es ist schon okay... Ich kann's verstehen... Aber ab jetzt werde ich für dich da sein und dir nicht von der Seite weichen. Ich schwöre es." sagt er und dreht mich zu ihm. Er legt seinen Zeigefinger unter mein Kinn und hebt es leicht an. "Ich liebe dich" wir lächeln und küssen uns. Wir lösen uns. "Ich liebe dich auch" erwidere ich und wir gehen zusammen rein. Es war ein langer Tag deswegen geht jeder in sein Zimmer und wir schlafen alle relativ schnell ein. Als ich am nächsten Morgen wach werde, ist es schon spät. Schon 11 Uhr. Ich verlasse mein Zimmer und gehe in die Küche. Ich sehe Barbara aber keine Spur von Jerome. "Morgen Sonnenschein" begrüßt sie mich. "Morgen... Wo ist Jerome?" frage ich verwirrt. "Keine Ahnung, der is vor 2 Stunden oder so gegangen, hat mir nicht gesagt wohin." antwortet sie und nimmt die Kaffeekanne. "Kaffee?" bietet sie mir an. "Klar..." ich frage mich wo er ist... Barbara schüttet mir Kaffee ein und reicht mir die Tasse. Wir frühstücken und unterhalten uns. Gegen Mittag verschwindet sie in ihre Bar. Jerome ist immer noch nicht wieder da. Aber alles was ich tun kann, ist auf der Couch zu sitzen, ein Buch zu lesen und einfach zu warten. Als es bereits Abends ist, entscheide ich mich dazu in die Küche zu gehen um zu kochen. Ich möchte gerade anfangen, als ich die Tür zuschlagen höre.

My Love, the Pychopath- A Jerome Valeska ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt