"nicht gerade die Antwort, die ich hören wollte.."

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Neil:

Wir fahren jetzt schon seit einer gefühlten Ewigkeit sämtliche Ecken in der Umgebung ab - habe ich gerade fahren gesagt? Ich meine eher rasen und zwar die Art, bei der man Angst hat seinen Kopf zu verlieren. Ich dachte wirklich ich bin hier der Raser, aber da kannte ich Nathalies Vater auch noch nicht. Er überzeugt mich vom Gegenteil.

"Verdammt, wo sollen wir denn noch schauen?, fragt Joe wutentbrannt.

Tatsächlich ist diese Suchaktion völlig für den Arsch. Wir waren an sämtlichen Orten und Stellen, von denen ich wusste dass Nathalie sie kannte, wir haben sämtliche Krankenhäuser angefahren und waren sogar bei Bree, ihrer Schulfreundin. Nichts. Sie ist wie vom Erdboden verschluckt und langsam aber sicher drehe ich immer mehr durch vor Sorge.

Ich fahre mir mit den Händen durch die Haare und hätte sie mir am liebsten herausgerissen vor Verzweiflung. Im selben Moment bekomme ich so etwas wie einen Geistesblitz.

"Sir, ich glaube ich habe eine Idee. Geben sie mir eine Minute."

Ich zücke mein Handy und schreibe meinem Bekannten vom Police Department eine WhatsApp Nachricht.

Brauche deine Hilfe, ist dringend!

Zu meinem Glück liest er die Nachricht einige Sekunden später, aber dann schreibt er und bricht wieder ab, schreibt wieder und bricht wieder ab und das selbe nochmal von vorne. Ich hänge also noch eine Nachricht hinterher.

Wenn's nicht dringend wäre dann hätte ich dir nicht geschrieben, du kennst mich.

Das letzte Mal wolltest du, dass ich den Wohnort irgendeiner deiner Flammen ausfündig mache. Ist das deine Auffassung von Dringlichkeit?

Halt den Rand, das hier ist wirklich wichtig.

Mein Gehirn rattert, denn leider habe ich ja bereits meinen Gefallen bei ihm eingefordert, einfach so würde er mir sicher keinen Zweiten machen. Es sei denn...es sei denn ich würde ihn unter Druck setzen oder erpressen, was ziemlich mies von mir wäre.

Ich entscheide mich dafür mies und ein waschechter Lancaster zu sein. Der, dem alles Recht ist, um am Ende zu bekommen was er will, ganz einfach, weil es jetzt keine andere Möglichkeit mehr gibt.

Wie wird wohl dein Vorgesetzter reagieren, wenn ich zu ihm gehe und ihm unseren kleinen, interessanten Chatverlauf vor die Nase halte.

Das würdest du nicht machen, dann wärst du selber am Arsch.

Ahja? Ich bekomme maximal eine Ermahnung oder eine Anzeige, die mein Vater mit viel Geld wieder zunichte macht, du hingegen verlierst deinen Job.

Ich ekle mich vor mir selbst bei diesen Worten, weil sie mich zutiefst an meinen Alten erinnern, aber mir bleibt keine andere Wahl.

Fuck, was willst du Lancaster??

Bingo, wie einfach das war.

Ich schicke ihm Nathalies Nummer durch und verlange von ihm, irgendwie ihr Handy zu orten, wie ist mir ehrlich gesagt scheiß egal. Nathalies Vater ist gerade dabei die schöne A-Klasse in den nächsten Graben zu setzen vor lauter Wut, da bekomme ich endlich eine Antwort.

Deine Flamme ist in Eastbourne

Ach ja und meld dich nie wieder bei mir, such dir einen anderen Deppen vom Dienst.

Nicht gerade die Antworten die ich hören wollte.

"Eastbourne. Sie ist in Eastbourne..."

Ich habe eine üble Ahnung, die mir meinen Puls in die Höhe treibt und muss schwer schlucken, als mir bewusst wird, dass ich Joe besser einweihen sollte. Einweihen darin, dass mein Vater nicht nur der reiche Schnösel von Schottland, sondern auch ein gnaden- und gewissenloser Verbrecher ist und Nathalie höchstwahrscheinlich gerade im Alleingang Kim Possible spielt.

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Tut mir leid, dass dieses Kapitel sehr kurz geraten ist.

Ich hoffe in den nächsten Tagen wieder mehr Zeit zu haben!

Danke dass ihr Nathalie und Neil schon so weit begleitet habt und immer dran geblieben seid und hoffentlich weiterhin dran bleiben werdet! <3

One HeartbeatWo Geschichten leben. Entdecke jetzt