Kapitel 43

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Erschöpft vom Tag sitze ich wieder in Besprechungsraum. Immer noch werde ich auf Schritt und Tritt verfolgt. Gerade sitzt der Beamte vom Anfang mir gegenüber und tippt auf seinem Laptop rum. Das rhythmische Tippen treibt mir die Müdigkeit in die Augen und langsam aber sicher fallen sie mir zu.

"Schläft sie?"

"Seid circa einer Viertelstunde. Hat aber sehr lange gedauert. Die letzte Zeit war für sie sicherlich sehr anstrengend. Sollen wir sie nicht lieber auf das Sofa im Aufenthaltsraum legen. Diese Verknotung kann nicht gesund sein, vor allem bei ihrer Verletzung."

"Ich kann mal gucken ob es da ruhig ist."

Nur am Rande kriege ich das leise Gespräch mit. Erschöpft lasse ich mich wieder in die Dunkelheit des Schlafes fallen. Das nächste Mal wache ich wieder auf als mich jemand hochhebt und meine Wunden am Rücken leicht schmerzen. 

"Sh. Alles gut Kleine. Schlaf weiter. Ich trag dich aufs Sofa, das ist viel gemütlicher."

Noch immer hat die Müdigkeit mich fest im Griff und nur allzu gerne folge ich dem Befehl. 

Ab und zu wache ich wieder auf und fange Wortfetzen auf.

"Hat dieser Rob was erzählt?"

"Eine Menge. Er ist ein CIA-Agent und ermittelt im Fall von dieser Organisation, weil sie ursprünglich aus den USA kommt. Über die Kleine hat er nicht viel erzählt nur, dass ihr Spitzname Sky ist und sie vor einigen Jahren von zuhause abgehauen ist."

Zuhause. Das war kein Zuhause, es war die Hölle. Wieder falle ich in tiefen Schlaf. Leider ist er seit langer Zeit mal wieder nicht sehr erholsam. 

"Was fällt dir  eigentlich ein? Wieso hast du im Test nur ein 1-? Mit so schlechten Noten wird nie etwas aus dir, du wirst auf der Straße landen und  Fremde um Geld anbetteln müssen. Du musst mehr lernen. Los geh hoch auf den Zimmer und lern Vokabeln. Das nächste Mal will ich das du volle Punktzahl hast!"

Eingeschüchtert laufe ich nach oben in mein Zimmer und schlage mein Lateinbuch auf. Auf einmal springt ein Dämon daraus hervor und verschlingt mich. 

Schweißgebadet fahre ich aus dem Schlaf hoch. Tränen strömen über mein Gesicht. Es war so real. 

"Sh. Es ist alles gut, Sky. Ich bin bei dir. Sh. Komm her."

Schluchzend lasse ich mich in seine Arme sinken. Beruhigend streichelt  Rob mir über meinen Kopf. 

"Es ist alles gut. Du bist in Sicherheit."

Immer wieder wiederholt er das wie ein Mantra. Nach einiger Zeit versiegen meine Tränen und ich schluchzend leise in seine Schulter. 

"Was machst du eigentlich hier?"

"Diese Organisation, die dich entführt hat, kommt aus den USA und wird von der CIA gejagt. Das ist gerade aber nicht so wichtig. Ich bin für dich da und das ist das einzige was im Moment zählt."

Langsam beruhige ich mich wieder und meine Augen werden immer schwerer. 

"Schlaf ruhig weiter. Ich beschütze dich, so wie in alten Zeiten."

Lächelnd denke ich daran zurück. Wie wir unter einer Brücke saßen und über einem Feuer alte Marshmallows geschmolzen haben. Diesmal habe ich keine Albträume. 



Endlich kennt hat die Kleine eine Namen. Ich habe lange überlegt ob ich ihr überhaupt einen Namen geben soll.


Whatever it takesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt