Kapitel 44

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Langsam erwache ich wieder aus dem Land der Träume. Meine Augen sind verquollen und ich sehe wahrscheinlich aus wie ein Zombie auf Drogen. Gähnend strecke ich mich. Gefüllt knackt jedes einzige Gelenk und ich mache mir Sorgen ob das noch  normal sein kann.

"Na Schlafmütze. Auch wieder unter der Lebenden?"

Erstaunt blicke ich zu Rob. War er nicht noch gestern im Verhör, doch dann fällt mir wieder ein was gestern Nacht passiert ist.

"Mehr oder weniger. Wird schon irgendwie gehen. Was hast du denen erzählt, dass du hier rumlaufen darfst?"

"Naja. Es war eher mein Boss, der das wichtigste erzählt. Über dich habe ich aber kaum was verraten. Nur deinen Namen wollten sie haben. Ich hoffe das war okay, aber ich hatte keine andere Wahl."

Etwas enttäuscht bin ich von ihm. Aber ich selber habe ja auch seinen Namen verraten, da kann ich ihm nicht vorwerfen, dass er sich nicht an unser Abkommen gehalten hat. Außerdem sagt er ja selber, dass er keine Wahl hatte.

"Schon okay. Hast du schon einen Plan, wie wir von hier abhauen? Seit dem letzten Mal haben die mich im Blick."

"Darüber wollte ich mit dir reden. Bitte hau nicht wieder ab, Sky. Die Organisation ist ein Unterzweig der Mafia. Mit denen ist nicht zu spaßen. Bitte, nimm diese eine Mal die Hilfe von der Polizei an. Die können dich in ein Safe House bringen, da bist du sicher und sie können dir nichts antun." 

Empört springe ich vom Sofa auf.

"Niemals! Warst du nicht derjenige, der mir eingeschärft hat niemals die Hilfe der Polizei anzunehmen. Was wenn die mich in Heim oder in so einen Jugendknast stecken?"

"Die Zeiten ändern sich. Die werden dich schon nicht in den Knast stecken."

"Vergiss es. Du kennst doch den Staat. Der dreht dir aus allem eine Schlinge."

"Diesmal ist nicht so. Wir wollen dir alle nur helfen."

"Plötzlich ist es wir. Zählst du dich jetzt etwa zu denen? Was ist mit den alten Zeiten?"

Schon wieder bin ich den Tränen nahe. Mehr als ich es gedacht hätte tut es weh, dass Rob gegen mich ist. Früher konnte ich mich immer auf ihn verlassen.

"Hör mir doch bitte erstmal zu. In einem Safe House wärst du sicher. Du würdest eine neue Identität kriegen. Das ist doch deine Chance ein neues Leben zu beginnen. Du kannst deine Vergangenheit hinter dir lassen. Das hast du dir doch immer gewünscht. Versuch es doch zumindest, zu Not kannst du einfach wieder abhauen."
"Pf. Das sagst du so einfach."

"Bitte tu es für mich."

Frustriert laufe ich auf und ab. Rob hat schon recht, aber ich kann nicht einfach alles vergessen was mich aus macht und von vorne anfangen so einfach ist das nicht. Außerdem hat er selber immer gesagt, dass man der Polizei nicht trauen darf. 

Nach einigen Minuten hin und her laufen kommt mir dann die Idee. In diesem Safe House können sie mich nicht 24/7 überwachen. Ich kann dann einfacher abhauen, falls es mir zu blöd wird oder die Andeutungen machen mich irgendwo einzusperren.

"Unter einer Bedingung. Ich verlasse Köln nicht. Das kannst du vergessen."

"Das musst du mit dem Personenschutz besprechen. Aber danke, dass du es wenigstens versuchts. Komm mit, dann können wir alles klären."

Whatever it takesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt