༘✶ ⋆。˚ ᴴᴬᵂᴷᴵᴺˢ ⁽¹⁹⁸⁵⁻⁸⁶⁾
𝐄𝐒 𝐆𝐀𝐁 𝐃𝐑𝐄𝐈 Dinge, derer sich Mave Johnson absolut sicher war. Erstens: Dungeons & Dragons war einfach nur ein Fantasy-Spiel.
Zweitens: Eddie war ihr allerbester Freund, nicht mehr und nicht weniger.
Und drittens...
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"Auch ma' da?", grunzte Dad. Seine Aussprache war verwaschen, die Ringe unter seinen Augen tief.
Ich nickte.
"Warst du wieder bei dem Munson-Junge?", seine Hand tastete nach dem halbvollen Glas, das auf dem Couchtisch stand. Er fand es und nahm einen Schluck. "Nein, bei der Arbeit", sagte ich und schluckte, "Ed hat mich nur abgeholt."
"Gut", sagte er, "Ein Mädchen wie du, sollte sich nicht so viel mit Jungs herumtreiben."
Ich wollte schon widersprechen, doch dann ließ ich es. Wenn er betrunken war, dann war nicht mit ihm zu reden. Abstand zwischen mich und ihn zu bringen war das einzig Sinnvolle. Also nickte ich nur und wollte verschwinden, doch wie aus dem Nichts schnellte seine Hand nach vorne und packte mich am Handgelenk. "Wo wills' du hin?", knurrte er.
"Nur in die Küche", wisperte ich atemlos, "Essen holen."
Noch nie in meinem Leben hatte Dad mich berührt, als er betrunken war— weder um mich zu umarmen, noch um mich zu schlagen. Er hatte eine Grenze überschritten, von der ich nicht einmal gewusst hatte, dass sie existierte. Und es jagte mir eine verdammte Angst ein.
"Bring'su ein Bier mit?"
Ich nickte und mein Herz schlug mir bis zum Hals, als sich die schwitzigen Finger meines Vaters von meinem Handgelenk lösten und mich freigaben. Mit weichen Knien stolperte ich in die Küche. Erst dort erlaubte ich es mir die Anspannung aus meinem Körper weichen zu lassen. Er würde mir nicht folgen, nicht wenn der Fernseher lief und ein weiteres Bier in Aussicht stand. Noch bevor ich den Gedanken zu Ende gedacht hatte, holte mich das schlechte Gewissen ein- was dachte ich nur von meinem eigenen Vater?! Das er mir gegenüber gewalttätig werden würde? Das war er noch nie gewesen. Warum also sollte es jetzt passieren?
Weil es immer schlimmer wird, meldete sich eine leise Stimme in meinem Inneren zu Wort, jeden Tag wird es ein bisschen schlimmer.
Ich wusste, dass die Stimme recht hatte, trotzdem schenkte ich ihr keine Beachtung. Mit einem mulmigen Gefühl im Magen öffnete ich die Kühlschranktür. Das blassgelbe Licht fiel in die dunkle Küche und ich holte die Box mit den Resten heraus. Dann nahm ich eine Dose Bier. Ich zögerte, bevor ich sie aufmachte. Es war keine gute Idee ihm noch mehr Alkohol zu geben, andererseits war das ja auch nur eine Methode um ihn abzulenken. Wenn ich Glück hatte, war er sogar vielleicht einfach eingeschlafen bevor ich zurück ins Wohnzimmer kommen würde.
Ein paar Minuten zögerte ich meine Rückkehr ins Wohnzimmer hinaus, indem ich mit Töpfen und Tellern herumklimperte. Dann wusste ich, dass ich es nicht länger vermeiden konnte. In der einen Hand das Bier, dass nass in meinen schwitzigen Fingern umherglitt in der anderen die Box mit der Lasagne, die ich gestern gemacht hatte. Dad saß auf dem Sofa und sein Blick war starr auf den flimmernden Bildschirm gerichtet, der Schatten in das ganze Wohnzimmer warf. Als ich mich räusperte und ihm das Bier auf den Couchtisch stellte, schnellte sein Blick nach oben. Er sah mich direkt an. Ich erstarrte und wollte nichts lieber als einfach wegrennen um mich unter meiner Decke zu verstecken.