9 - FUTURE PLANS

269 31 13
                                    

Die letzte Nacht saß mir noch ziemlich in den Knochen, als ich aufstand und ins Bad taumelte

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.

Die letzte Nacht saß mir noch ziemlich in den Knochen, als ich aufstand und ins Bad taumelte. Eddie schlief noch, kein Wunder, es war auch erst kurz nach sieben.
Ich vermied den Blick in den Spiegel so gut es ging, doch als ich aus dem Bad ging, tat ich es doch.
Meine rechte Wange war mittlerweile lila und geschwollen. Ein tiefer Schnitt zierte meinen Wangenknochen. Einige kleinere waren drumherum verteilt. Geronnenes Blut klebte in meinem kalkweißen Gesicht. Mein blondes Haar wirkte im Neonlicht des Badezimmers stumpf und brüchig. Brüchig wie die Fassade die ich so verzweifelt aufzubauen versuchte. Gestern Nacht hatte ich sie fallen gelassen.
Eddie hatte alles gesehen.

Seit wir uns kannten, hatte ich gewusst, dass ich ihm vertrauen konnte. Ich hatte mich vom ersten Moment wohl bei ihm gefühlt. Umso älter wir geworden waren, desto mehr war mir klar geworden, dass er immer mehr zu einem zweiten Zuhause wurde...
Und bald schon zu meinem einzigen.
Ich hatte ihm immer viel anvertraut, mehr als sonst irgendjemanden. Mehr als meinem Dad, als er anfing zu trinken. Mehr als Marge, die wohl so etwas wie meine beste Freundin war.

Aber das... Das war mehr als nur ein Geheimnis.

Er hatte mich am absoluten Tiefpunkt gesehen. Meine tiefsten Ängste und Sorgen. Das Verwundbarste, was ich zu bieten hatte.
Mein Herz.

Eigentlich war es lächerlich, dass ich mir Sorgen darum machte, was er, nun dass er mich in diesem Moment gesehen hatte, denken würde.

Eddie verurteilte mich nicht. Nie hatte er das getan.
Warum also sollte er es jetzt tun?

Seufzend betastete ich den Schnitt in meinem Gesicht, der wohl für immer von dieser Nacht zeugen würde.
Wahrscheinlich war die Verletzung trotz Klammerpflaster heute Nacht aufgegangen, dass würde zumindest das geronnene Blut in meinem Gesicht erklären.
Ich wünschte, Dad hätte mich nicht im Gesicht getroffen. So tief wie der Schnitt war, würde er wahrscheinlich immer sichtbar sein. Immer wenn ich in mein Gesicht sehen würde, würde ich wissen, dass Dad es war, der mir das angetan hatte.
Tränen stiegen mir in die Augen und ich wand mich von meinem Spiegelbild ab.
Erschöpft ließ ich mich auf die kalten Fliesen sinken und versuchte zu verarbeiten, was in der gestrigen Nacht geschehen war. Es ging nicht. 

Heiße Tränen bildeten einen Kontrast zu meiner klammen Haut. Mir kroch eine Gänsehaut die Arme hinauf und ich umklammert meine Beine so als ob das irgendetwas bringen würde.
Stumm weinte ich im Badezimmer der Munsons.
Hatte ich Dad nun endgültig verloren?

Irgendwann versiegten die Tränen.

Als ich aufstand, um die Tür zu öffnen vermied ich den Blick in den Spiegel. Mit rotgeweinten Augen würde das, was mich dort erwartete auch nicht besser sein.

Auf dem Weg zurück in Eddie's Zimmer lief ich geradewegs in Wayne Munson.

"Mave, Mädchen", sagte er und fasste sich an die Brust, "Hast du mich erschreckt."
Dann fiel sein Blick auf mein Gesicht und ein Schatten legte sich über die freundlichen Augen: "Was is' denn mit dir passiert?"
Augenblicklich verknotete sich mein Inneres.
Hier kam eine Frage auf mich zu, mit der ich mich bisher noch nicht wirklich beschäftigt hatte.

RAINBOW IN THE DARK ( eddie munson / steve harrington )Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt