༘✶ ⋆。˚ ᴴᴬᵂᴷᴵᴺˢ ⁽¹⁹⁸⁵⁻⁸⁶⁾
𝐄𝐒 𝐆𝐀𝐁 𝐃𝐑𝐄𝐈 Dinge, derer sich Mave Johnson absolut sicher war. Erstens: Dungeons & Dragons war einfach nur ein Fantasy-Spiel.
Zweitens: Eddie war ihr allerbester Freund, nicht mehr und nicht weniger.
Und drittens...
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Noch während ich meinen Tag mit Dad verbrachte- der, wie Wayne gesagt hatte, nüchtern war- kam Eddie zurück. Mit dem Bus um 16 Uhr war er gekommen. Er sah erschöpft aus, als er seinen Schlüssel aus der Hosentasche hervorkramte. Obwohl ich allein bei seinem Anblick schon so wütend wurde, dass ich ihn am liebsten einmal kräftig geschüttelt hätte, lief ich nicht hinaus zu ihm. Ich beobachtete nur hinter den gelb-verfärbten Gardinen, wie er im Wohnwagen verschwand. Ich blieb bei Dad und genoss die dritte Woche in Folge, in der er clean war. Letztes Mal waren es nur zwei gewesen.
Ich wollte mir diesen kleinen Erfolg nicht von schlechter Laune und Streitereien, die ins Nichts führen würden, zerstören lassen.
Es war lächerlich, doch ich hatte das Gefühl, dass es dieses Mal anders sein könnte. Besser, als die letzten Male. Vielleicht dauerhafter. Vielleicht für immer.
Trotz der ernüchternden Erkenntnis, dass mein bester Freund mich nicht nur angelogen sondern auch hintergangen hatte, kam ich nicht umhin einen Hauch von guter Laune zu verspüren, wann immer mein Blick auf Dad fiel, der auf dem Sessel im Wohnzimmer saß. Er hatte eine Dose Cola in der einen Hand und eine Zigarette in der anderen. Im Fernseher lief ein Rugbyspiel, dass mich nicht interessierte, ihn dafür aber umso mehr. Es war neu, dass Dad sich tatsächlich für Dinge abseits des Alkohols interessierte und ich liebte es. Sport war das langweiligste auf der Welt für mich, aber die Tatsache, dass es ihn begeisterte— begeistern konnte— sorgte dafür, dass ich ein Grinsen kaum unterdrücken konnte.
Doch als die neue Woche begann, kam ich nicht umhin mich weiter mit Eddie und seinem Nebenjob auseinander setzen zu müssen.
Er rief mich nach dem Feierabend um die zehnmal an. Ich ignorierte ihn.
Am Dienstag versuchte er es erneut mit der Strategie des Anrufens, doch auch da ignorierte ich ihn.
Das ging so weit, bis ich am Mittwochabend nachhause kam und einen Brief vor mir liegen hatte. Einen Brief von Eddie. Er war nicht lang, kam direkt auf den Punkt. Seine kritzelige Handschrift war kaum zu entziffern.
Ich bin da, wenn du bereit bist zu reden. Lass es mich erklären, bitte.
Ich legte den Brief auf meinen Küchentisch und ignorierte ihn einen weiteren Tag lang. Am Donnerstag-Abend überlegte ich kurz, ob ich den letzten Bus zum Trailerpark nehmen sollte, aber dann ließ ich es bleiben. Abgesehen von der Tatsache, dass ich erschöpft von meinem Arbeitstag war und morgen wieder früh aufstehen musste, wusste ich auch gar nicht, was ich ihm sagen wollte. Das einzige, was mir zu der aktuellen Situation einfiel, waren ein Haufen Beschimpfungen, die alles andere als zielführend sein würden.
Als das Telefon klingelte, zögerte ich bevor ich abnahm. Ich vermutete nicht, dass es sich um Eddie handelte. Mit seinem Brief hatte er mir die Zeit zugesagt, die ich benötigte.Es wäre untypisch für ihn, mich weiter zu bedrängen. Er würde warten, bis ich bereit war.