༘✶ ⋆。˚ ᴴᴬᵂᴷᴵᴺˢ ⁽¹⁹⁸⁵⁻⁸⁶⁾
𝐄𝐒 𝐆𝐀𝐁 𝐃𝐑𝐄𝐈 Dinge, derer sich Mave Johnson absolut sicher war. Erstens: Dungeons & Dragons war einfach nur ein Fantasy-Spiel.
Zweitens: Eddie war ihr allerbester Freund, nicht mehr und nicht weniger.
Und drittens...
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"Morgen, Mave!", begrüßte mich eine Stimme, die ich seit Wochen nicht mehr gehört hatte. Ich sah vom sortieren der neuen Artikel ab.
"Steve!", rief ich überrascht aus und konnte nicht anders als zu lächeln. Ebenso wie ich arbeitete er ebenfalls rund um die Uhr. Allerdings war sein Job deutlich angenehmer: er arbeitete gemeinsam mit Robin bei Family Video. Während Robin nur Teilzeit dort arbeitete um sich das College besser finanzieren zu können, war es in Steves Fall wohl eher eine Sanktionsmethode seiner Eltern, weil er auf keinem College angenommen werden würde. Er arbeitete Vollzeit, so wie ich und daher hatten wir uns in den letzten Monaten nur selten gesehen. So, wie es im Moment mit jedem meiner Freunde der Fall war.
"Müsstest du nicht bei der Arbeit sein?"
"Ja, schon. Aber uns ist dort das Klopapier ausgegangen", sagte er und legte grinsend eine Packung auf die Theke, "Und weil Robin der Meinung ist, dass das meine Schuld ist, hat sie mich losgeschickt um Neues zu holen."
Mit geübten Handgriffen scannte ich das Produkt ab: "Das sind mir ein bisschen zu viele Informationen, danke."
Steve lehnte sich grinsend über die Theke: "Gerne doch. Robin lässt übrigens fragen, ob du nächste Woche Freitag mitkommen willst, da findet— vorausgesetzt die Hawkins Tigers gewinnen das nächste Spiel— das Finale der Basketballsaison statt. Sie spielt dort in der Band."
"Süß", kommentierte ich, "Aber ich versuche mich von Cheerleadern fernzuhalten. Biestige Dinger. Obwohl sie erst sechzehn sind gibt's nur weniges vor dem ich mehr Angst habe."
"Ja, so Monster aus anderen Dimensionen zum Beispiel", scherzte Steve lahm und ich verzog das Gesicht.
"Selbst dem würde ich lieber begegnen als einer Horde 16-Jähriger."
"Jetzt übertreib' mal nicht!", sagte Steve, "Robin würde sich bestimmt freuen, wenn wir zusehen. Und außerdem spielt Lucas doch auch im Basketballteam, den müssen wir auch unterstützen."
"Lucas ist dein Kind, nicht meines", schmunzelte ich.
"Ma-ha-ve", ermahnte mich Steve, "Du gehst gefälligst zu Robins Auftritt!"
Einen Moment sah ich ihn missmutig an und dachte an die stinkige Schulturnhalle, in der ich gemeinsam mit Marge bei einem Haufen Schulveranstaltungen beinahe zur Straftäterin geworden wäre. Ach, wie ich die High School gehasst hatte... und es noch immer tat.
"Meinetwegen", murrte ich schließlich, "Wenn die Trotteltruppe ins Finale kommt, komme ich. Aber du fährst."
"Super", strahlte Steve und schnappte sich die Packung Toilettenpapier von der Theke. Ohne noch groß Worte zu verschwenden drehte er sich um und ging.
"Ey!", rief ich empört, "Du schuldest mir noch zwei Dollar vierzig."
Erst als Steve schon lange verschwunden war, wurde mir klar, dass ich, wenn die Tigers gewinnen würde, das erste Mal seit Langem wieder vollkommen alleine mit Steve sein würde. Natürlich, während eines Basketballspiels war man nicht wirklich allein. Aber es war eine Unternehmung, in der nicht wie sonst Robin dabei wäre, denn sie würde schließlich in der Band spielen. Manchmal kam ich nach der Arbeit vorbei und sah mit ihnen einen Film an, aber da waren wir natürlich immer zu dritt. Ich fand die Situation gut wie sie war, ohne Andeutungen von Steve... Bis jetzt zumindest. Ich hoffte, dass er das Basketballspiel nicht als vorgeschobene Ausrede nutzte um Zeit zu zweit mit mir zu verbringen. Um wieder etwas zu sagen, wie im letzten Sommer. Etwas zu sagen, dass mich aus dem Konzept bringen würde. Ich konnte um Himmels Willen nicht mit einer zweiten Liebeserklärung umgehen. Nicht jetzt, wo ich versuchen musste, Dad endgültig vom Alkohol zu befreien.