>2<

550 7 0
                                    


Stella

Ich weiß nicht wie lange ich geschlafen hatte. Ich musste irgendwann vor Erschöpfung eingeschlafen sein und wurde erst wach, als ich hörte das die Tür aufgeschlossen wurde. Aleks kam rein und musterte mich.

"Hier, etwas zum anziehen." Er warf mir eine Tasche entgegen. "Geh duschen und zieh dir etwas an", befahl er. Ich nickte während ich den Zorn, den ich verspürte, herunterschluckte. Am besten machte ich was er sagte. Ich hatte schon genug Probleme und musste das durch meine große Klappe nicht auch noch verschlimmern.

Ich ging in das angrenzende Badezimmer und stellte mich unter die Dusche. Das warme Wasser tat meinem angespannten Körper gut. Ich hätte ewig, dort stehen können und das warme Wasser über meine Körper rasseln lassen. Allerdings wollte ich mich schnell fertig machen, um weiteren Ärger aus dem Weg zu gehen. Also kramte ich eine schwarze Jeans und eine Dunkelblaue Bluse heraus und zog diese an. Im Badezimmer fand ich einen Föhn und trocknete mir die Haare damit. Es machte sich ein mulmiges Gefühl in mir Breit. Ich fühlte mich plötzlich beobachtet und erschrak, als ich Aleks sah. Er stand am Türrahmen gelehnt und sah mich an. "Bist du fertig?!, fragte er mich ausdruckslosem Gesicht. Ich nickte.

"Dann komm." Ich folgte ihm die Treppe runter in ein Zimmer, welches das Esszimmer sein musste. Der Tisch war reichlich gedeckt und mein Magen fing direkt an zu knurren. Ich hat seit Ewigkeiten nichts mehr gegessen.

Aleks rückte mir einen Stuhl zurecht und ich setzte mich hin. Er entführt mich also, aber frühstückt mit mir und schob mir den Stuhl zurecht?

"Iss", befahl er mir und ich fing direkt an meinen Teller zu füllen und fing hastig an zu essen. Wer wusste wann ich wieder etwas bekommen würde. Während ich mein Brötchen aß, musterte ich Aleks. Er sah gut aus. Schwarzes Haar, gebräunte Haut, diese stechend blauen Augen und Muskeln über die sich sein Hemd spannte.

Boss? Dein 10:00 Uhr Termin ist da", hörte ich eine Stimme von hinten. Ich drehte mich um und sah den Mann, der mir gepackt hatte und mir den Mund zugehalten hatte. ich funkelte ihn böse an und er sah nur spöttisch auf mich herab. Dummer Affe dachte ich und biss mir auf die Lippe, um es nicht laut auszusprechen.

"Iwan, bring sie auf ihr Zimmer zurück" , sagte Aleks und verschwand damit aus der Tür. Er hatte während des Frühstücks kein einziges Wort mit mir gesprochen. Iwan nahm mich am Arm und führte mich aus dem Zimmer. Ich schüttelte seine Hand ab. "Ich kann alleine gehen", giftete ich Ihn an. Iwan gab nur ein Grummeln von sich und ging hinter mir die Treppe hoch.

Als ich im Zimmer war, wurde die Tür wieder abgeschlossen. Ich war wieder alleine. War das besser? oder schlechter? Ich wusste es nicht. Ich war völlig verwirrt. Warum frühstückte er mit mir? Was werden sie mit mir machen? Was passiert, wenn Nick es nicht schafft das Geld zu besorgen? Dieser Gedanke, verursachte mir eine Gänsehaut.

Ich war schon seit Stunden in meinem Zimmer eingeschlossen. Ich hatte Angst und wusste nicht was ich tun sollte. Wie kam ich nur aus dieser Situation heraus?

Ich lief wie ein Tiger im Zoo auf und ab. Unfähig auch nur ein klaren Gedanken zu fassen. Plötzlich wurde die Tür aufgeschlossen und Iwan kam herein. "Du wirst zum Abendessen erwartet", sagte er und ging einen Schritt auf mich zu. "Ich habe aber keinen Hunger", entgegnete ich ihm und wand mich von ihm ab. "Das interessiert mich einen Scheiß." Er nahm mich am Arm. Ich versuchte mich aus seinem Griff heraus zu winden, aber hatte nicht genug Kraft. Iwan führte mich ins Esszimmer, in dem Aleks bereits am Tisch saß und mir kurz zunickte. Ich setzte mich auf meinen alten Platz und sah ihn an. "Was soll ich hier?", fragte ich mit zusammen gebissenen Zähnen. "essen", sagte er nur knapp und widmete sich wieder seinem Teller.

"Wie viel Geld schuldet er dir?" fragte ich ohne den Blick von ihm zunehmen. "20.000 Euro", sagte er knapp. Ich schluckte schwer und sah ihn mit großen Augen an. "Und was passiert, wenn er dir das Geld nicht rechtzeitig gibt?" Ich biss mir vor Anspannung so doll auf die Unterlippe das ich Blut schmeckte. Er Stand auf, beugte sich über mich und flüsterte "Dann gehörst du mir".

Ohne nachzudenken gab ich ihm eine schallende Ohrfeige. "Ich bin keine Gegenstand, falls du das noch nicht bemerkt hast", fauchte ich ihn wütend an. Aleks zog mich aus dem Stuhl, packte mich am Hals und drückte mich an die Wand. "Tu.das.nie.wieder." , drohte er mir mit wutverzerrtem Gesicht. Mein Herz schlug bis zum Anschlag und ich versucht mich so weit gegen die Wand zu drücken, wie irgendwie möglich. "Du tust mir weh, Aleks", brachte ich hervor und sein Griff lockerte sich. "Hast du mich verstanden?" Er war mir noch immer gefährlich nah. Zitternd nickte ich und er entfernte sich von mir.

"Gute Nacht", damit verließ er den Raum.

Da stand auch schon Iwan, um mich in mein Zimmer zu bringen. "Du machst es dir unnötig schwer, Mädchen", ich reagierte nicht und ließ mich auf mein Zimmer führen.

Als Iwan die Tür abgeschlossen hat, kamen mir sofort die Tränen. Ich lies mich auf den Boden sinken und kauerte mich zusammen. Ich schluchzte laut und lies meine Tränen ungehindert laufen. In dieser Nacht fand ich keinen Schlaf. Mir ging so viel durch den Kopf und ich fühlte mich nun noch hilfloser, als ohnehin schon.

Als ich mich in der früh fertig machte, entdeckte ich blaue Flecken an meinem Hals. Sofort füllten sich meine Augen mit Tränen.

Einen Augenblick später klopfte es und die Tür wurde aufgeschlossen. Ich fuhr herum und sah direkt in die blauen Augen von Aleks. Ich erstarrte und wich automatisch einen Schritt zurück. Aleks kam auf mich zu und ich versuchte weiter zurück zu weichen, aber ich kam nicht weit, da ich gegen eine Wand stieß. Er war gefährlich nah an mir dran. Ich sah mich panisch um, ob ich etwas fand, womit ich mit wehren konnte. Doch nichts war in meiner Reichweite.

Er strich mit seinem Finger über die blauen Flecken an meinem Hals. "Es tut mir leid", flüsterte er. Für kurze Zeit hielt ich die Luft an, doch dann stieß ich ihn von mir weg. "Fass mich nicht an", zischte ich und entfernte mich so weit es ging von ihm. In seinen Augen sah ich Zorn, aber auch so etwas wie Traurigkeit.

"Möchtest du mit mir frühstücken?", fragte er leise und fuhr sich mit der Hand durch seine schwarzen Haare.

Ich schüttelte den Kopf und fasste mir an den Hals. Wieder sah er betrübt aus.

"Dann ich lass dir etwas bringen." Als er aus meinem Zimmer verschwand , atmete ich tief aus. Mir war schwindelig und mir war übel. Erst erwürgte er mich fast und dann entschuldiget er sich?

Eine junge Frau kam herein und Stellte mir einen Tablettwagen ins Zimmer "Guten Appetit", lächelte sie mir zu und wollte wieder gehen. "Warte! Bitte du musst mir helfen!" Ich sah sie hoffnungsvoll an, doch sie schüttelte nur traurig den Kopf und sah sich ängstlich um. "Ich kann nicht, tut mir leid." Damit verschwand sie aus dem Zimmer und ich war wieder alleine.

Zwischen den FrontenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt