Stella
Nick hatte einfach aufgelegt. Er wusste, dass ich gefangen gehalten werde und er hat trotzdem einfach aufgelegt. Es fühlte sich so an, als hätte man mir mein Herz aus der Brust gerissen. Aleks stand vor mir und sah mich mitleidig an. "Brauchst du noch etwas?"
"Kannst du noch ein wenig bei mir bleiben?". Es klang selbst für mich verrückt. Erst bat ich ihn mir nichts anzutun und nun bat ich ihn darum, dass er bei mir bleibt. Aber ich konnte jetzt nicht alleine sein. Der Schmerz war schlimmer, als die Angst.
"Äh ja, kann ich machen", er sah mich mehr als verwirrt an. Wahrscheinlich dachte er ich hätte das Stockholm-Syndrom oder sowas. Erst stand er ratlos im Raum rum, aber setzte sich dann doch zu mir an die Bettkannte. "Hast du schlimmer Schmerzen?", fragte er besorgt. "Mir ging es auf jeden Fall schonmal besser." Eine Weile saßen wir nur schweigend nebeneinander und jeder ging seinen Gedanken nach. "Geht es Michelle gut?", nervös zupfte ich Fussel von der Bettdecke. "Ja, ihr geht es gut. sie hat sich schnell von dem Schreck erholt".
"Es tut mir so leid", flüsterte ich und er legte seine Hand auf meine. "Du musst dich für nichts entschuldigen. Mir tut es leid, dass mein Bruder sowas mit dir gemacht hat". Ich wurde aus diesem Mann nicht schlau. Er ist Kriminell, verprügelt andere Menschen, entführt mich und ist dann plötzlich so sanft und nett zu mir. "Kannst du dafür sorgen, dass ich nicht mehr mit deinem Bruder alleine bin?"
"Hat er noch etwas getan?". Beschämt sah ich auf meine Hände, "Er hat versucht mich anzufassen", sagte ich so leise, dass es mich wunderte das er es überhaupt gehört hatte. Aleks sah mich entgeistert an "Er hat was? Dieser elendige Bastard! Er wird dich nie wieder anfassen, dafür werde ich sorgen". Er drückte meine Hand und wollte aufstehen, aber ich hielt ihn zurück. "Bitte, ich halte es gerade nicht aus alleine zu sein". Er ließ sich zurück aufs Bett fallen und rückte ein wenig an mich heran. Keine Ahnung warum, aber ich fing einfach an zu weinen. Ich war nie der Typ der viel geweint hat, aber ich wurde vorher auch noch nie entführt oder von meinem Bruder verraten. Aleks zog mich an sich und nahm mich in den Arm. Es tat mir gut. Es tat mir gut von meinem Entführer in den Arm genommen zu werden. Völlig Absurd aber so war es. Aber warum tat er das? Stockholm-Syndrom nur andersherum? Vielleicht konnte ich mir das zu nutze machen.
Aleks
Sie lag in meinen Armen und weinte. Ihr Haar roch nach Himbeere und ich war versucht sie noch enger an mich zu ziehen. Was tat ich da? Ich hatte sie verdammt nochmal entführt und jetzt lag ich mit ihr im Bett und hielt sie im Arm. Ich wusste, dass es nicht Ordnung war, aber ich konnte mich nicht anders. Sie hörte auf zu schluchzen und löste sich ein wenig aus der Umarmung. Wir sahen uns in die Augen und mein Herz fing an schneller zu schlagen. Sie hob ihren Kopf und senkte ihre Lippen auf meine. Ich erwiderte ihren Kuss und zog sie näher an mich. Sie drückte ihren Körper an meinen und schlang ihre Arme um meinen Hals. Ihre Küsse wurden fordernder und mein Verlangen wurde immer stärker. "Wenn du weitermachst, kann ich gleich nicht mehr aufhören, flüsterte ich ihr zu. "Vielleicht will ich das gar nicht", sie lächelte mich an und zog mich wieder näher an sich. Es klopfte. "Boss, es geht um die Rossinis".
Scheiße!
"Tut mir leid ich muss gehen", ich drückte ihr einen Kuss auf und ging aus dem Zimmer.
Vor ihrem Zimmer hatte ich zwei Wachen positioniert "Elias, darf nicht mehr zu ihr verstanden?" Die Männer nickten und ich ging mit Chris in mein Arbeitszimmer.
Dort waren schon einige meiner Männer versammelt und redeten wild durcheinander, als sie mich sahen wurden sie still. "Was ist hier los?". "Die Rossinis haben Rico umgebracht", sagte Flavio voller Zorn. "Was willst du jetzt machen?", kam es aus der hinteren Reihe. "Ja, Aleks was willst du jetzt machen? Wieder nur abwarten oder fängst du mal an unsere Familie zu beschützen?" Elias kam rein und sah mich herausfordernd an. "Ich würde sagen ein Mann für unseren Mann!" Die anderen Männer Johlten und Stimmten lauthals ein. "Und dann? Dann bringen sie wieder einen von uns um. Was soll das bringen?", fragte ich ihn. "Sie müssen lernen, dass sie sowas nicht mit uns machen können!", rief Iwan und stellte sich neben Elias.
"Ja und das werden sie, aber sie werden es richtig zu spüren bekommen". Nachdem ich den Männern von meinen Plan erzählt hatte, schickte ich sie nach Hause oder auf ihre Position.
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Zwischen den Fronten
RomanceDurch die Abhängigkeit ihres Bruders, gerät Stella in eine Welt voller Gewalt, Blut und Hass. Sie gerät zwischen die Fronten zweier Drogenkartelle, aber waren wirklich alle von ihnen schlecht? Triggerwarnung: Gewalt, sexueller Missbrauch, Traumatisi...