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"Wie hast du geschlafen?", fragte er, als wir am Esstisch saßen. Er tat so, als wäre nichts passiert. Ich nickte nur und wendete mich dann wieder meinem Müsli zu. "Es tut mir leid, was gestern passiert ist." Geschockt sah ich an. "Du hast gesagt, dass du mir nichts tust", flüsterte ich. "Ich war betrunken und du hast mich wütend gemacht." Glaubte er wirklich, dass es das irgendwie rechtfertigen würde? Und gab er mir die Schuld dafür? Schweigend aßen wir weiter. Er laß in seiner Zeitung und ich starrte auf meine Schüssel. "Ich möchte ins Zimmer gehen."

"Okay, ich bringe dich hin." Sofort stieg Panik in mir auf. Ich hatte Angst davor, mit ihm im Schlafzimmer zu sein. Ohne, dass ich etwas tun konnte, liefen mir Tränen über das Gesicht. "Hey, Nein. Bitte Weine nicht." Er wischte mir die Tränen weg und zog mich dann in seinen Arm und gab mir einen Kuss auf die Stirn. "Ich habe jetzt zu tun. Dein Freund Victor hat mir die Hand, einer meiner Männer geschickt." Weil du einen seiner Männer getötet hast. Aktion, Reaktion. Aber das sagte ich natürlich nicht. "Bis nachher", sagte er und küsste mich. Direkt kamen die Bilder von letzter Nacht und ich hatte das Bedürfnis wieder duschen zu gehen.

Als ich nackt vorm Spiegel stand, betrachtete ich meinen geschundenen Körper. Man konnte an ihm nicht ansehen, was am vorherigen Abend passiert war.

Plötzlich fiel mir ein, dass ich noch das andere Handy hatte. Ich hatte es in die Innentasche meines Mantels gesteckt. Es waren zwei Nummern eingespeichert. Die von Aleks und die von Victor.

Leise öffnete ich die Tür und schlich mich zur Garderobe. Ich zog gerade das Handy aus der Tasche, als ich Schritte hörte. Panisch steckte ich es mir unter meinen BH. "Was machst du?", fragte Aleks skeptisch. "Ich wollte mir einen Tee holen und einen Schokoriegel. Möchtest du auch etwas?" Er schüttelte den Kopf und sah mich mit einem stechenden Blick an. "Wohin gehst du?", fragte ich, als er seine Jacke anzog. "Ich habe ein wenig zu tun",sagte er knapp. "Okay, komm nicht zu spät." Ich ging zu ihm und gab ihm einen Kuss auf die Wange. Er nahm mein Kinn und zwang mich so ihn anzusehen. "Ich liebe dich, Stella."

"Und ich liebe dich", sagte ich und hätte mir dabei gerne die Zunge heraus gerissen. Jedes Gefühl dass ich für ihn hatte, starb am vorherigen Abend. Er ging und schloss die Tür ab. Um den Schein zu wahren, ging ich in die Küche und machte mir einen Tee. Im Zimmer angekommen, rannte ich sofort ins Bad und schloss ab. Mit zitternden Händen, rief ich Victor an, aber er ging nicht ran. Mir traten Tränen in die Augen.

Hastig schrieb ich ihm eine Nachricht.


S" >Bitte, hilf mir! Er lässt mich nicht gehen.<

Kurze Zeit später bekam ich eine Antwort.

V: >Ich wusste, dass du mich hintergehen würdest. Aleks.<

Er hatte die Nummer getauscht. Ich hörte, wie jemand das Zimmer betrat. Panik war in jeder Pore meines Körpers.

Mit zitternden Händen schrieb ich der anderen Nummer.


S:>Bitte hilf mir! Er wird mich umbringen.<

Sofort löschte ich die Nachricht und versteckte das Handy unter ein paar Handtücher. Aleks hämmerte gegen in die Tür und ich wimmerte auf. "Öffne die Tür, Stella!" Hektisch suchte ich nach irgendwas, womit ich mich wehren konnte, aber da trat er schon die Tür ein. Sein Gesicht war wutverzerrt und er kam langsam auf mich zu. "Bitte, tu mir nichts", flehte ich und wich, soweit es ging, zurück. "Du liebst mich, also? Warum tust du dann sowas?"

"Weil du mir Angst machst", antwortete ich leise. "Ich habe mich doch entschuldigt!" Wimmernd sah ich dabei zu, wie er immer näher kam. "Du bringst mich dazu solche Dinge zu tun."

"Nein, du tust diese Dinge, weil du es willst! Ich wollte einfach nur, dass du mich mit Respekt behandelst." Aleks lachte auf. "Wie soll ich vor einer Frau Respekt haben die sich von allen ficken lässt?"

"Und bei dir ist es okay? Du kannst mit jeder schlafen die du willst? Du hast mit anderen geschlafen. Nicht ich!"

Seine Gesichtszüge entspannten sich etwas. "Du hattest keinen Sex mit Victor?"

"Nein. Nur mit dir", sagte ich leise.

Zwischen den FrontenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt