>25<

229 1 0
                                    


Stella

Traurig saß ich auf meinem Bett. Nie im Leben hätte ich mir vorstellen können, dass man sich in zwei Männer verlieben könnte. Ich mochte beide so sehr, dass ich mich gar nicht entscheiden könnte. Selbst, wenn ich wollte.


A: >"Was machst du? Lust auf ein Date?"<

Sofort legte ich mein Handy weg. Warum waren die so stur? Ich hatte beiden gesagt, dass ich keinen Kontakt möchte und trotzdem hielt sich keiner von beiden dran. Ich beschloss die Nachricht einfach zu ignorieren und ging ins Bad, um mich fertig zu machen. Am Nachmittag hatte ich ein Probearbeiten in dem Club von Sarahs Onkel und hoffte, dass es etwas wird. Die Zeit bis dahin verbrachte ich damit, im Internet nach Wohnungen zu suchen, aber mir wurde schnell klar, dass ich mir keine davon leisten konnte. Es lief wohl auf eine WG hinaus."Hallo kleines", sagte Carlo und begrüßte mich mit zwei küssen auf den Wangen. "Hast du schon mal an der Bar gearbeitet?"

"Ja, auf Festivals, aber da haben wir keine Cocktails gemacht." "Ach, das kriegen wir schon hin. "Nachdem er mich etwas herumgeführt hatte, brachte er mich zur Bar. 

Einer der Mitarbeiter sollte mich einarbeiten. Ich traute meine Augen kaum, als ich Tommy hinter der Bar sah. "Stella?", fragte er überrascht. "Sie wird hoffentlich deine neue Kollegin", sagte Carlo grinsend und zwinkerte mir zu. "Zeig ihr alles. Ich habe noch zu tun." 

Als er weg war, herrschte kurz Stille zwischen uns und keiner wusste so Recht, was er sagen sollte. "Tut mir leid, wie es letztes Mal gelaufen ist." Er nickte kurz und fing dann an zu grinsen. "Du hast mich ja gefunden", sagte er und zwinkerte mir zu. "Ja, ich habe die ganze Stadt nach dir abgesucht. Nur um dir zu erzählen, dass manchmal die Männlichen Otter, den weiblichen Ottern die Babys wegnehmen, um damit Essen zu erpressen." Geschockt sah er mich an. "Hör auf damit! Sonst erzähle ich Carlo, dass du klauen wolltest", sagte er lachend.

 Tommy und ich hatten an dem Abend viel Spaß miteinander. Er hatte mich gut eingearbeitet und wir waren nach kurzer Zeit ein gutes Team. "Und Tommy, was sagst du zu ihr", fragte Carlo, als die Gäste weg waren und wir gerade aufräumten. "Du wärst dumm, wenn du sie nicht einstellen würdest." 

"Gut, dann willkommen im Team." Als ich aufs Handy guckte, sah ich, dass Aleks mehrfach versucht hatte mich anzurufen. Genervt steckte ich mein Handy wieder ein. Warum steckte er seine Energie nicht in seine scheiß Drogengeschäfte und ließ mich einfach in Ruhe. "Bist du mit dem Auto da", fragte Tommy. "Ne, mit dem Bus."

"Wenn du willst, fahre ich dich nach Hause." Als er mein zögern bemerkte fing er an zu grinsen. "Ohne Hintergedanken! Du sollst nur sicher nach Hause kommen." Wir verließen die Bar und ich sah zwei teuer aussehenden Autos vor der Bar stehen. Ich wusste sofort, dass sie von Victor oder Aleks waren. "Komm schnell", sagte ich zu Tommy und zog ihn Richtung Mitarbeiterparkplatz. "Alles okay?"

"Ja, ja ich will nur ins Bett." Ich sah ihm an, dass er mir nicht glaubte, aber er sagte nichts weiter dazu. 

"Kannst du mir sagen warum uns zwei Autos verfolgen?", fragte Tommy und sah unsicher in den Rückspiegel. "Halt an!"

"Was? Bist du verrückt?"

"Halt an!" Tommy hielt an und sah fassungslos dabei zu, wie ich aus dem Auto stieg. Wütend ging ich auf das Auto zu und klopfte an die Scheibe. Das Fenster wurde heruntergelassenen und ich sah in die Augen von Vito. "Was soll der Scheiß?"

"Auftrag vom Boss", antwortete er und zuckte mit den Schultern. "Verschwinde sonst rufe ich die Polizei" Vito ging an zu lachen. "Glaubst du wirklich die würden etwas tun?" 

"Weiß nicht, aber Victor würde sicher etwas tun, wenn er wüsste, dass du mit seiner kleinen Schwester schläfst." Vito riss die Augen auf und stieg aus dem Auto. Im gleichen Moment öffnete sich auch die Tür des anderen Autos. "Fass sie an und du bist tot", sagte ein blonder Mann. Er war eine Wache von Aleks. "Wow. Ich glaube das nicht." Nicht nur Victor ließ mich überwachen, sondern auch Aleks. Aus Überforderung fing ich an zu weinen. Ich versuchte mein Leben wieder auf die Reihe zu bekommen, aber die beiden machten es mir gewaltig schwer. Die Männer sahen mich hilflos an. "Soll ich dich nach Hause fahren?", fragte Vito und kratzte sich verlegen am Hinterkopf. "Wenn sie einer fährt, dann bin ich das!", pöbelte der andere. Vito zog seine Jacke ein Stück zurück und seine Waffe wurde sichtbar. Der Wachmann von Aleks fing an zu lachen. "Glaubst du ich habe Angst vor dir?", fragte er und zog gleichzeitig seine Waffe aus dem Hosenbund. Vito fing an zu grinsen und ging einen Stück auf den Mann zu. Ich nutzte die Gelegenheit und ging zurück zu Tommy. "Bitte, fahr schnell weg." Während er fuhr sah er mehrfach zu mir rüber. "Stella, die sind von der Mafia! Was hast du bitte mit denen zu tun?"

"Komplizierte Geschichte", gab ich seufzend zurück. Als ich sah, dass die Autos nicht mehr hinter uns waren, bat ich Tommy mich zu einem anderen Hotel zu fahren. "Tut mir leid", sagte ich, als ich Ausstieg. Er nickte nur kurz und fuhr dann weg. Als ich in meinem Zimmer war klingelte mein Handy. Aleks versuchte mich anzurufen, aber ich drückte ihn weg. Kurze Zeit später klingelte mein Handy erneut, aber dieses Mal war es Victor. Auch ihn drückte ich weg. Als ich wieder aufs Handy sah, hatte ich mehrere Nachrichten erhalten. Ich löschte sie, ohne sie gelesen zu haben und schaltete, dann mein Handy aus. Nach einem unruhigen und sehr kurzen Schlaf, fuhr ich in die Stadt, um mir eine neue SIM-Karte zu besorgen. Wenn sie meine Nummer nicht haben können sie mich auch nicht mehr nerven. Danach fuhr ich zum Bahnhof und kaufte mir ein Ticket für eine Fahrt nach lunsburg. Eine alte Freundin von mir wohnte dort und ich hoffte sie würde mich für ein paar Tage aufnehmen. "Wohin willst du denn?", fragte mich eine bekannte Stimme. Erschrocken fuhr ich herum. Aleks stand vor mir und sah mich aus kalten Augen an. "Weg von dir!", zischte ich. "Dachtest du wirklich, dass ich dich nicht finden würde?" In dem Moment machte er mir wahnsinnige Angst. "Was soll das, Aleks? Das ist nicht normal!"

"Dann behandel mich nicht, als wäre ich ein Idiot." Ich atmete tief ein und schloss für einen kurzen Moment die Augen. "Dann verhalte dich nicht so!", fauchte ich und bemerkte dabei, dass uns die Menschen, um uns herum, anstarrten. "Es gibt genug Frauen, die auf dich stehen und dir wahrscheinlich zu Füßen liegen, aber ich bin keine davon." Er griff nach meinem Handgelenk und zog mich näher an sich heran. Sofort fing mein Herz schneller an zu schlagen und ich verfluchte mich dafür. "Ich werde dich jetzt mitnehmen, wenn du schreist oder dich wehrst, werde irgendjemanden hier erschießen. Vielleicht die kleine Frau da hinten." Er deutete auf eine kleine Frau, welche etwas in ihr Handy tippte. "Du bist verrückt!"

"Ja, verrückt nach dir. "Aleks fuhr mich zu seinem Haus und brachte mich in mein altes Zimmer. "Nein, bitte nicht. Sperr mich nicht wieder ein", fleht ich ihn an. "Ich will nur mit dir reden", sagte er sanft und strich mir eine Haarsträhne hinters Ohr. "Ich gehöre nicht in diese Welt", sagte ich leise und sah ihm in die Augen. "Ich weiß."

"Warum lässt du mich dann nicht gehen?"

"Weil ich es nicht schaffe. Ich hatte es mir fest vorgenommen, aber ich halte es einfach nicht aus. Du bist immer in meinen Gedanken!" Niemals hätte ich gedacht, dass er sich mal so öffnen würde und seine verletzliche Seite zeigen würde. "Lass es mich beweisen. Wir fangen ganz von vorne an." Ein Teil in mir wollte dem zustimmen, aber ein anderer Teil in mir warnte mich. "Hättest du die Frau erschossen?" Aleks lachte leicht auf. "Nein, hätte ich nicht. Es war nur ein Druckmittel." Erleichtert atmete ich aus und entlockte ihm ein weiteres lächeln. "Du bist ein Arschloch."

Zwischen den FrontenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt